Die gesamte Adventszeit über wächst die Schar an der Krippe täglich ein Stückchen weiter. Foto:  

Das Ehepaar Angelika und Manfred Knappe besitzt rund 50 Holzfiguren. Diese Sammlung bildet eine Weihnachtskrippe, die täglich wächst und auch ungewöhnlichere Besucher beinhaltet.

Marbach - Die Weihnachtskrippe der Marbacher Familie Knappe wurde erst fester Teil des adventlichen Geschehens, als die drei Söhne von Angelika und Manfred Knappe bereits im jugendlichen Alter waren. „Bis dahin hatten wir viele Jahre keine vornehme Krippe“, erzählt Angelika Knappe mit einem Schmunzeln und führt weiter aus: „Da gab es meist Selbstgebasteltes oder Robustes, das die Kinder auch mal herumtragen konnten.“

Ein Ausflug nach Rottenburg legt den Grundstein

Das jedoch sieht heute anders aus. Denn vor etwas über zehn Jahren machte Mutter Angelika einen Ausflug mit einer Freundin nach Rottenburg. Eine Fahrt, die auch die Krippenlandschaft der Knappes nachhaltig verändern sollte. Denn in einem Schaufenster waren Krippenfiguren der Creglinger Holzfiguren-Werkstatt „Die Buntspechte“ ausgestellt, in die sich die Marbacherin sofort verliebte. Allerdings war sie wegen des Preises zuerst doch recht zögerlich und nahm lediglich einen Prospekt mit, den sie später ihrem Mann zeigte. Angelika Knappe ist heute noch froh darüber, dass auch der sich von den Holzfiguren sofort begeistert zeigte.

Ein Signal, das den Grundstein für eine Figurensammlung legte, die mittlerweile auf rund 50  Exemplare angewachsen ist: „Zunächst haben wir mit den Kernfiguren begonnen. Doch wir konnten es einfach nicht lassen, immer neue Figuren zu kaufen“. Denn nicht nur die Klassiker kommen bei den Knappes auf den großen Krippentisch, der in der Adventszeit täglich Zuwachs erfährt, bis die Krippe komplett ist.

Es ist Platz für Hunde, Lämmer, Eulen und Kamele

Auch Hunde, Lämmer und sogar Eulen umfasst der hölzerne Krippen-Clan, denn die Knappes sind Eulenfans: „Ja, bei uns zählen auch Tiere dazu, die vermutlich nicht zwingend zu einer Krippe gehören“, sagt die Hausherrin leichthin und blickt glücklich auf die hölzernen Lieblinge. Und natürlich kommen im Haushalt der Knappes auch Kamele auf den Tisch, die dort ebenfalls sehr beliebt sind und die sich gemeinsam mit den Waisen aus dem Morgenland – und damit kurz vor Weihnachten – den Platz mit Maria, Josef und dem Jesuskind teilen dürfen.

Die Schar kommt ohne Behausung aus. „Wir haben es einmal damit versucht, aber es hat den Figuren den Charme gestohlen“, erklärt Angelika Knappe die Entscheidung, die stolze Sammlung ohne einen Stall oder eine Hütte im Wohnzimmer zu beherbergen. Am Ende der Adventszeit stehen sie schließlich alle auf einem großen geschmückten Tisch versammelt. Dieser wird von einem Tuch bedeckt und die große Krippenfamilie wird zusammen mit kleinen Kerzen und bunten Dekotüchern so darauf drapiert, dass sie besonders hübsch anzusehen ist.

Einzig eine Engelsfigur steht ein wenig erhaben und überblickt von ihrem Posten aus geduldig das Geschehen. Abends, wenn es dunkel wird, werden dazu noch die kleinen Kerzen entzündet und der Kerzenschein wirft ein behagliches Licht auf die Szenerie der vielen fein gearbeiteten Holzfiguren, die wirken, als würden sie sich gegenseitig etwas zuflüstern . . .

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