Wenn es wärmer ist, fährt Markus Siber mit der Kreidler zur Arbeit – im Sommer geht er mit dem Moped auf große Tour für einen guten Zweck. Foto: avanti

Markus Siber aus Höpfigheim wird im Sommer beim Moped Rodeo durch Österreich und den Balkan mitfahren.

Steinheim-Höpfigheim - So eine alte Kreidler lässt manches Herz höher schlagen – auch das von Markus Siber. Eine grüne Kreidler MP2 hatte er schon als 15-Jähriger, sie dann allerdings verkauft. Vor zwei Jahren kaufte er sich eine „Neue“, Baujahr 1974. Im Sommer wird er damit den Moped Rodeo durch Österreich und den Balkan mitfahren.

Sein Ziele: Aufmerksam machen auf die Situation im Ahrtal und Spenden sammeln. Gemeinsam mit seiner Frau Tina und anderen engagiert sich Markus Siber für die „Flutopferhilfe aus’m Ländle“, die von Anfang an im Ahrtal Hilfe geleistet hat. Und es bis heute tut. „Wir sind nach wie vor jedes Wochenende dort“, berichtet Tina Siber. Zu tun gebe es genug, Hilfe sei nach wie vor bitter nötig. „Die Leute warten auf Geld, auf Gutachter, teils besteht an den Häusern Einsturzgefahr, andere schlafen in Ruinen auf Matratzen.“

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Das ist auch der Grund, warum sich Markus Siber für die Rallye angemeldet hat. Interesse hatte er schon lange an solchen Touren, „jetzt bietet es sich an“, sagt der 40-Jährige. Denn die rund 100 Teilnehmer der Fahrt sind alle für einen guten Zweck unterwegs: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bei jeder Lustreise Projekte zu unterstützen, die diese Hilfe auch dringend benötigen“, heißt es auf der Homepage des Moped Rodeos. Und weiter: „Es ist zu einer schönen Tradition geworden, dass die Teilnehmer die Rallye mit einem guten Zweck verbinden. Gemeinsam können wir Großes erreichen und die Welt ein gutes Stück besser machen.“ Jeder Teilnehmer hat die Wahl, welches Projekt er mit seiner Tour unterstützt – und klar, dass das für Markus Siber die Flutopferhilfe aus’m Ländle ist, die seine Frau vergangenen Sommer initiiert hat.

1407 – die Startnummer steht für den Tag der Flut

Die Startnummer des Höpfigheimers, die er sich selbst heraussuchen konnte, spricht Bände: Es ist die 1407 – sie steht für den 14. Juli 2021, den Tag der verheerenden Flut. Sibers Teamname: Solidahrität. In den Sommerferien wird er seine Kreidler MP2 auf einen Transporter laden und nach Velden am Wörthersee in Kärnten fahren. Von dort geht es am 27. August los: Über die Alpen nach Slowenien und Kroatien, über die Inseln Krk, Rab und Pag nach Bosnien-Herzegowina und zurück nach Österreich. 1000 Kilometer in acht Tagen durch vier Länder und über drei Inseln mit 50 Kubikzentimeter Hubraum auf zwei Rädern.

Schnell wird Markus Siber mit seiner Kreidler nicht unterwegs sein, 40 Sachen sind die Höchstgeschwindigkeit. „Aber es geht ja nicht darum, als erster am Ziel zu sein“, betont der 40-Jährige. Zumal alle anderen Teilnehmer auf ihren Mopeds nicht schneller unterwegs sein dürften. „Das wird sehr entschleunigt“, sagt Markus Siber augenzwinkernd. Er kennt das, denn bei wärmerem Wetter fährt er mit seiner Kreidler gerne zur Arbeit nach Bietigheim.

Sponsoren werden gesucht

Die Tour nach Österreich und durch den Balkan an sich ist privat finanziert. Alle Spenden gehen für den Wiederaufbau ins Ahrtal-Flutgebiet. Dafür ist Markus Siber, der vor allem auf Campingplätzen nächtigen wird, auf der Suche nach Sponsoren. Spenden kann jeder, beispielsweise für Teilabschnitte der Tour, und auch Tankgutscheine oder Material sind willkommen.

Aber auch über Menschen, die im Ahrtal direkt mit anpacken, freuen sich Tina und Markus Siber. Beispielsweise sind im Frühjahr Pflanzaktionen geplant. „Wir wollen etwas Blühendes ins Tal bringen“, sagt die Höpfigheimerin.

Infos zum Sponsoring der Rallye gibt es unter tina@schwabenahrfamily.de. Spenden kann man mit dem Vermerk MOPEDTOUR 2022 auf das Konto der Flutopferhilfe aus’m Ländle, IBAN DE52 6049 0150 0144 8600 07.