Das Wasser hinterließ pure Zerstörung. Foto: Tina Siber

Was mit einem Aufruf für Spenden begann, ist inzwischen zu einer durchorganisierten Hilfsaktion geworden. Freiwillige sind jedes Wochenende im Hochwassergebiet.

Steinheim-Höpfigheim - Drei Wochen sind vergangen, seit sich in der Region Freiwillige zusammen getan haben, um Hilfsaktionen für die Hochwasseropfer im Ahrtal zu starten. Auch Tina Siber und Stephanie Nafzger hatten dazu aufgerufen, Hilfsgüter und Geld zu spenden. Da von Anfang an Kontakt in die Krisenregion – Tina Sibers Heimat – bestand, war stets klar, wie der Bedarf vor Ort aussieht. Inzwischen hat die Aktion immer größere Ausmaße angenommen.

Es werden nicht mehr nur Spenden gesammelt, es melden sich auch Helfer, die beim Transport und vor Ort mithelfen. Auch ein Ärztepaar fuhr schon mit. „Wir sind jedes Wochenende im Ahrtal“, schildert Stephanie Nafzger. Dieses Wochen waren wieder knapp 25 Freiwillige dabei. Im Einsatz waren sie in Reimertshoven. Einem Örtchen, das 59 Einwohner hatte, von denen nur noch drei anwesend sind, schildert Tina Siber. Die anderen hätten anderswo unterkommen müssen.

Thema wird noch Monate beschäftigen

Rund 30 Transporter-Ladungen wurden schon ins Ahrtal gebracht. Und die Kelter in Höpfigheim als Sammelstelle ist noch immer gefüllt. „Wir nehmen nur das mit, was gerade gebraucht wird. Wir werden aber noch alle Sachspenden benötigen, der Bedarf verändert sich“, so Nafzger. Die Hilfsbereitschaft reiße zudem nicht ab, wenn auch derzeit nur spezielle Geräte wie Bohrhammer angenommen werden. Und der Geldspendenaktion hätten sich auch Großfirmen angeschlossen, die das bei ihnen gespendete Geld am Ende verdoppeln werden. Knapp 13 000 Euro sind über Paypal („Flutopferhilfe aus’m Ländle“) bereits zusammengekommen, dazu kommen mehrere tausend Euro Bargeld. Stephanie Nafzger: „Am Montag eröffnen wir bei der Bank ein Konto, damit auch ältere Menschen leichter spenden können. Das Thema wird uns ja auch noch Monate beschäftigen.“

Erste Spenden sind auch bereits ausgeschüttet worden. Etwa an eine Familie mit sechs Kindern, die Rechnungen begleichen muss, oder an ein Zentrum und zwei Familien, die Helfer bei sich aufnehmen, obwohl sie selbst vom Hochwasser betroffen sind.