Ein Benninger hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Foto: dpa

Die Zahl der Corona-Fälle in Baden-Württemberg ist auf 14 angestiegen. Auch bei einem Mann aus Benningen und bei einer Person aus dem Landkreis Heilbronn ist nun das Coronavirus nachgewiesen worden.

Die Zahl der an dem Coronavirus infizierten Personen nimmt immer weiter zu. Um die Mittagszeit wurden am Freitag zwei weitere bestätigte Corona-Fälle bekannt, damit stieg die Zahl in Baden-Württemberg zunächst auf zwölf. Am Abend dann die Meldung, dass auch in den Landkreisen Göppingen und Heilbronn zwei Menschen infiziert sind. Damit liegt die Zahl inzwischen bei 14 bestätigten Fällen.

Einer der Infizierten kommt aus Benningen am Neckar. Er befindet sich aktuell in seiner Wohnung in Quarantäne und ist „nicht so krank, als dass es nötig wäre, ihn in eine Klinik einzuweisen“, gibt Dr. Thomas Schönauer, Gesundheitsdezernent des Landratsamtes Ludwigsburg, Auskunft.

Das Besondere: Der Benninger ist der erste Fall, der innerhalb der so genannten Influenza-Surveillance „herausgefischt“ worden ist, teilt das Sozialministerium in Stuttgart in einer Pressemitteilung mit. Influenza-Surveillance heißt, dass Proben im Labor des Landesgesundheitsamtes, die negativ auf Influenza getestet wurden, automatisch auch auf das Coronavirus hin untersucht werden.Der Mann ist laut Schönauer "in den besten Jahren, so zwischen 50 bis 70 Jahren". Der Benninger hat weder eine Reise unternommen, noch einen Fasching oder eine Großveranstaltung besucht. Er habe auch keinen Vereinshintergrund. „Es war ein absoluter Zufallsbefund, er wäre nie als Corona-Patient in Erscheinung getreten“, sagt der Gesundheitsdezernent.

Die Firma des Mannes ist informiert, das Gesundheitsamt ermittelt Kontaktpersonen und Kollegen und bespricht mit ihnen, was sie zu tun haben – je nachdem ob Face-to-Face-Kontakt oder entfernterer Kontakt bestand. „Wir haben alle Pflöcke eingehauen, die in einem solchen Fall wichtig sind“, erklärt Schönauer und macht klar: "Es gibt keinen Grund zur Hysterie."

Zu den beiden Fällen, die im Laufe des Mittags bekannt wurden, ist zudem Folgendes öffentlich: Im ersten Fall handelt es sich um einen Mann aus Nürnberg, der sich aktuell geschäftlich in Karlsruhe aufhält. Der positive Test wurde dem Gesundheitsamt Karlsruhe heute Vormittag gemeldet. Der Patient befindet sich inzwischen im Städtischen Klinikum Karlsruhe und wird dort medizinisch betreut. Alle zuständigen Behörden sind involviert und kümmern sich um die Ermittlung von weiteren Kontaktpersonen. Die Familie des Mannes in Nürnberg ist ebenfalls mit respiratorischer Symptomatik erkrankt.

Ein weiterer Fall wird aus Freiburg gemeldet. Ein Mann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit Reise-Anamnese nach Italien (Bergamo, Lombardei) wurde am Donnerstag positiv getestet. Das örtliche Gesundheitsamt koordiniert die weiteren Ermittlungen. Der Patient befindet sich aktuell in häuslicher Isolation.

Bei dem am Abend gemeldeten Corona-Fall in Heilbronn handelt es sich um einen 32-jährigen Mann, der sich bis zum 21. Februar in Mailand aufgehalten hat und am 23. Februar mit respiratorischer Symptomatik erkrankte. Der Abstrich erfolgte am 27. Februar und wurde in einem niedergelassenen Labor positiv getestet. Die stationäre Aufnahme des Patienten ist veranlasst.
 

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