Werner Sippel hat 2015 sein Erstlingswerk veröffentlicht. Mittlerweile erscheint die dritte und aktualisierte Auflage. Foto: Werner Kuhnle

Der Benninger Werner Sippel gibt in seinem aktualisierten Wanderführer über den „Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald“ Tipps und geschichtliche Hintergrundinformationen für Ausflüge zu Schluchten und schönen Aussichtspunkten.

Benningen - Werner Sippel gehörte nicht zu den jungen Menschen, die das Gesicht verzogen haben, wenn die Eltern am Sonntag mal wieder eine Wanderung vorschlugen. Im Gegenteil: Der Benninger hat die Freude am Wandern schon früh gespürt. „Ich habe in den 1970er-Jahren damit begonnen und mich geärgert, dass in vielen Wanderführern damals die Wege und Markierungen nicht mehr gestimmt haben“, erinnert sich der heute 69-Jährige noch gut. Schon damals fasste er den Entschluss, selbst aktuelle Wanderführer zu schreiben, sobald er pensioniert sei und Zeit habe.

Und tatsächlich setzte er seinen Plan nach seiner Pensionierung im Jahr 2010 sehr bald um: Im Frühjahr 2011 begann er, den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald zu erwandern. Knapp drei Jahre brauchte er, um 50 Strecken auszukundschaften und zu beschreiben. Das Ausformulieren war für ihn keine allzu große Kunst: Als Marketing-Verantwortlicher eines mittelständischen Automobilzulieferers mit rund 600 Mitarbeitern war er den Umgang mit Sprache gewohnt. 2015 erschien dann sein Erstlingswerk über den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, von dem einige tausend Exemplare über den Ladentisch gingen.

Rechtzeitig zur neuen Wandersaison

Rechtzeitig zur neuen Wandersaison erscheint nun die dritte und aktualisierte Auflage seines Werks. „Das Schöne ist, dass mein Sohn inzwischen auch das Wandern entdeckt hat und beim Nachwandern meiner Strecken die ein oder andere Korrektur angeregt hat“, erzählt Werner Sippel. Auf zwei Strecken hat der Benninger die Wegführung geändert.

Auf insgesamt knapp 200 Seiten beschreibt der Autor, der darüber hinaus zwei weitere Wanderführer über Wege in der Region Ludwigsburg und im Heilbronner Land verfasst hat, 50 verschiedene Touren zu den schönsten Plätzen der nordöstlich von Stuttgart gelegenen etwa 1200 Quadratkilometer großen Wanderregion. „Es ist eine sehr ländliche Gegend mit idyllischen Ecken, die nicht so zersiedelt ist“, beschreibt er die Vorzüge des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Für Familien, Sportler und Naturliebhaber

Unter seinen 50 Tourenvorschlägen findet sich für jeden Geschmack etwas: Landschaftsliebhaber dürften die Strecken lieben, die an wildromantischen Bachtälern und historischen Mühlen vorbeiführen. Sportlich ambitionierte Wanderer kommen beim Weg durch die Hörschbachschlucht oder dem Aufstieg auf den Juxkopf auf ihre Kosten. Historisch Interessierte dürften die Wege zum römischen Grenzwall Limes oder zum Kloster Lorch schätzen. Und für Familien bietet sich ein Ausflug zu einem der zahlreichen Seen wie dem Ebnisee oder dem Aichstruter See mit seinen Spiel- und Grillplätzen an. Werner Sippel kann den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald auch in Zeiten der Corona-Pandemie, in der Wandern scheinbar zu einem neuen Volks-Hobby erhoben wird, empfehlen: „Es gibt nur ganz wenige Hotspots wie den Ebnisee. Aber wenn man von dort aus wegläuft, wird es ganz schnell ruhiger und sehr idyllisch“, verrät er.

Start direkt vor der Haustüre

Werner Sippel hat seine Touren in zwei Kategorien eingeteilt: Blaue Strecken sind relativ leicht mit guten Markierungen und ohne Gefahrenstellen. Rote Strecken habe er als mittelschwer klassifiziert – weil dort größere Steigungen vorkommen oder die Strecke an die 20 Kilometer lang ist. Die kürzeste Strecke ist im Übrigen sieben Kilometer lang, die längste 21 Kilometer. Und drei seiner Touren beginnen für Bottwartäler unmittelbar vor der Haustür: Eine in Großbottwar und zwei in Beilstein. Werner Sippels Lieblingstour führt über Schadberg am Hagerwaldsee und am Hültenbühlsee entlang und führt über mehrere Höhenzüge und an alten Mühlen vorbei. „Das ist eine sehr abwechslungsreiche Strecke mit vielen Punkten, an denen man eine wunderbare Aussicht auf die naturbelassene Landschaft hat.“