Foto: Frank Wittmer

Werner Sippel hat über den Schwäbisch-Fränkischen Wald seinen ersten Wanderführer geschrieben. Für das Werk hat er ausgiebig recherchiert.

Benningen - Die Wanderschuhe stehen im Flur, der Rucksack ist meist gepackt: Werner Sippel ist gerne unterwegs. Mit dem Wohnmobil haben die Sippels ganz Europa bereist. Jetzt im Vorruhestand zieht es den 63-Jährigen mit seiner Frau umso mehr in die Ferne, aktuell steht eine längere Tour durch Frankreich an.

Aber die nähere Umgebung hat es dem Wanderfreund besonders angetan: „Die Natur hier im Süden Deutschlands ist wunderschön, die Hügel, Berge, Seen und Wälder, das ist einzigartig.“ Die Wanderfreude hält schon seit den 1970er Jahren an. „Damals wurde man noch etwas belächelt, da war Wandern nur was für alte Herren. Heute hat Trekking ja wieder an Attraktivität gewonnen.“ Jedes Wochenende ging es mit der Familie raus in die Natur. Beliebte Wanderziele fanden sich im Schwäbisch-Fränkischen Wald. „Und von jeder Tour kam ich mit einem Haufen Notizen zurück, weil der Wanderführer einfach nicht mehr aktuell war.“

Im Jahr 2011 hatte Werner Sippel beim Kompass-Verlag einfach mal angerufen und nach einer Neuauflage gefragt. „Ich hab dann am Telefon quasi gleich den Auftrag bekommen.“ Eine Zeit intensiver Recherchen begann. Von Frühjahr 2011 bis Herbst 2013 war Werner Sippel bis zu dreimal in der Woche im Schwäbisch-Fränkischen Wald unterwegs. „Im alten Wanderführer waren 32 Touren drin, die habe ich überarbeitet und neu geschrieben.“ Der neue Führer umfasst aber insgesamt 50 Wanderungen, also hat Werner Sippel auch einige Runden neu ausbaldowert. Es geht zur Heinlesmühle und zur Menzlesmühle, entlang des Limes und nach Waldenburg, Löwenstein und Murrhardt. Werner Sippels persönliches Highlight: „Die abwechslungsreiche Tour bei Welzheim vereint die charakteristischen Elemente des Naturparks: geheimnisvolle Höhlen, Grotten und bizarre Felsformationen, idyllische Seen, restaurierte Mühlen und malerische Bachtäler.“

Wichtig ist dem ehemaligen Marketing-Verantwortlichen einer größeren Firma, dass das Buch nicht nur richtig und praktisch ist, sondern auch ansprechend gestaltet. „Mir war daran gelegen, das Buch mit Fotos attraktiv zu machen.“

Empfehlungen für Familien mit Kindern sind ebenso selbstverständlich, oder auch, welche Wege für kleinere Kinder schwierig sind, wie etwa die Hörschbachschlucht. „Das müssen die Eltern dann selbst entscheiden, ob sie den Weg gehen oder nicht.“ Das Büchlein enthält auch Tipps für „alles, was nicht mit Wandern zu tun hat“, etwa, wo man gut einkehren kann. „Deshalb geht es nicht an den Dörfern und Städten vorbei, sondern mitten hinein.“ Infokästen weisen auf Besonderheiten hin, wie in Prevorst auf die berühmte Seherin Friederike Hauffe.

„Bei den Touren habe ich darauf geachtet, dass es immer eine Attraktion gibt, Seen oder eine schöne Aussicht, die dann auch beschrieben ist. Wenn man drei Stunden nur Bäume sieht, macht das keinen Spaß. Das gehört zum Wandererlebnis dazu, man sich aufmerksam durch die Landschaft bewegt und sie aufnimmt.“

Weil aber trotz sorgfältiger Recherche manches missverständlich sein kann, hat Werner Sippel die Tourenblätter befreundeten Wanderern in die Hand gedrückt und gesagt: „Probiert mal aus.“ So wurde noch mancher Hinweis verbessert oder eine Information ergänzt. Jetzt ist es so weit: Das Büchlein kommt Ende der Woche in den Handel.