In der Quellen-Grundschule gehen die Kapazitäten zur Neige. Foto: Archiv (Werner Kuhnle

In Steinheim wird über eine Erweiterung der Blankensteinschule nachgedacht. Sicher Handlungsbedarf besteht in Rielingshausen – wo mehrere Modelle infrage kommen.

Marbach/Steinheim - Wenn Rathausmitarbeiter die Entwicklung in den städtischen Kindergärten unter die Lupe nehmen, lassen sich daraus sichere Prognosen für die Zukunft ableiten. Denn die Gleichung geht zwangsläufig immer auf: Werden viele Mädchen und Jungs von den Erzieherinnen betreut, braucht man wenige Jahre später entsprechend hohe Kapazitäten in den Schulen – und umgekehrt. Deshalb kann die Erste Beigeordnete in Marbach, Franziska Wunschik, schon jetzt sagen, dass bald Handlungsbedarf an der Quellen-Grundschule in Rielingshausen besteht und eine Erweiterung ins Auge gefasst werden muss.

Weichenstellung im Frühjahr

„Wir brauchen wegen der hohen Kinderzahlen im Stadtteil einen weiteren Kindergarten, beziehungsweise momentan für eine neue Gruppe das Kindergartenprovisorium an der Backnanger Straße. Das zieht sich zeitverzögert bis in die Grundschule durch, worauf wir rechtzeitig reagieren müssen“, erklärt Wunschik. Deshalb sollen schon im Frühjahr 2022 die Weichen gestellt werden, wie die Überhänge aufgefangen werden sollen. Überlegt wird schon seit Längerem, frische Kapazitäten zu schaffen, indem an die bestehende Schule ein Erweiterungsbau angedockt wird.

Noch keine Einigung mit Eigentümer

Die Stadt hat dafür auch schon ein passendes Areal im Auge, das an die Bildungsstätte angrenzt. Ob sich die Pläne dort aber realisieren lassen, ist derzeit ungewiss. Man befinde sich mit dem Eigentümer in Gesprächen, habe jedoch noch keine Einigung erzielt, berichtet die Erste Beigeordnete.

Lösung im Bestand wird auch untersucht

Möglich wäre auch, im älteren der beiden Schulgebäude eine Lösung zu finden. Dort ist derzeit die Kernzeitbetreuung untergebracht, für die nach einem anderen Standort Ausschau gehalten werden könnte, um Platz für neue Klassen bereitzustellen, erklärt Wunschik. „Das müsste aber ein schulnahes Gebäude sein“, betont die Erste Beigeordnete, die auf eine weitere Variante hinweist, die geprüft werden soll: Ob sich zumindest für die Kinder, die 2025 eingeschult werden, eine Lösung im Bestand findet. Das werde, erläutert Wunschik, der erste Jahrgang sein, der definitiv zweizügig ist. Das lasse sich aus den überdurchschnittlich vielen Geburten 2018/19 ablesen. Fix sei zudem, dass 2027/28 wieder zwei Eingangsklassen gebildet werden müssen, sodass von da an auf alle Fälle sechs statt bisher vier Klassen in Rielingshausen Mathe, Deutsch und Co. pauken werden – und entsprechende Zimmer brauchen.

Geld für Planung

Noch nicht ganz so genau kann man in Steinheim absehen, wohin die Reise gehen wird. „In den vergangenen Jahren blieben wir an der Grundschule der Blankensteinschule eigentlich immer nur knapp unter dem Klassenteiler. Das könnte sich mit Blick auf die weiter steigenden Kinderzahlen in den Kindergärten aber bald ändern“, sagt Bürgermeister Thomas Winterhalter. Und auf diesen Fall wolle man vorbereitet sein, weil es dann zusätzliche Kapazitäten bräuchte. Im Haushalt für 2022 soll folglich eine Planungsrate von 34 000 Euro für den Neubau von zwei Klassenzimmern eingestellt werden.

Änderung in der Schullandschaft

Wobei die Stadt bei ihren Überlegungen nicht nur die steigenden Kinderzahlen berücksichtigt, sondern auch eine anvisierte strukturelle Änderung: Die Blankensteinschule soll formal in eine Grund- und in eine Gemeinschaftsschule getrennt werden. Das hätte unter anderem den Vorteil, dass die Schulleitungen aufgeteilt würden und jeweils eigene Konrektorate in Aussicht stünden, was die Verwaltungsarbeit erleichtern würde. „In dem Zusammenhang müssen wir uns dann auch Gedanken machen, wo zum Beispiel das Sekretariat räumlich untergebracht werden soll“, erläutert Winterhalter. Den Anforderungen an den Ganztagsbetrieb wolle man ebenfalls nicht außer Acht lassen und ins Kalkül einfließen lassen.

Anbau ist denkbar

Kommt es letztendlich zu einer Erweiterung der Blankensteinschule, so könnte dies per Anbau ans bestehende Gebäude erfolgen, erklärt der Steinheimer Bürgermeister. „Alle weiteren Diskussionen werden im Laufe des Jahres 2022 in den jeweils zuständigen Gremien geführt und gegebenenfalls beschlussgefasst“, sagt er.