Der Präsenz-Unterricht soll weitergehen, fordert die Initiative. Foto: Archiv (avanti)

In Erdmannhausen wurde eine Unterschriften-Aktion gestartet. Der Bürgermeister Marcus Kohler steht den Geräten skeptisch gegenüber.

Erdmannhausen - Luftfilter sind eines der großen Themen der Pandemie. Sollen die Geräte in Schulen und Kindergärten aufgestellt werden? Diese Frage wird derzeit in vielen Orten diskutiert – auch in Erdmannhausen. Dort hat sich nun eine Elterninitiative gegründet, die Unterschriften dafür sammelt, dass Luftfilter in den Räumen der Astrid-Lindgren-Schule und in den örtlichen Kindergärten installiert werden.

Schon vor den Sommerferien kam der erste Vorstoß einiger Eltern: „Damals wollten wir klären, ob es etwas gibt, was wir tun können“, erinnert sich Andreas Grabnar, Vater eines Schul- und eines Kindergartenkindes. Nicht, dass es dann zum Schulstart heiße: „Dass die Lage – damals mit der Delta-Variante und in Richtung Winter – wieder problematischer wird, war ja absehbar.“ Also wurde ein Luftfiltergerät zum Testen beschafft und auch schon einmal die Möglichkeit, einer Spendenaktion abgeklopft, damit die Gemeinde nicht allein für die Kosten aufkommen muss.

Eltern starten Unterschriften-Aktion

Das Testgerät kam zum Einsatz, ansonsten sei wenig passiert, berichtet Maren Wöhrbach von der Elterninitiative. Erst im Spätherbst – Omikron war schon auf dem Weg – kam dann die Absage seitens der Gemeinde, so die Mutter.

Das wollen die Eltern so nicht auf sich beruhen lassen. Ihnen ist wichtig, dass alle zur Verfügung stehenden Mittel genutzt werden, um Betreuung und Unterricht so sicher und angenehm wie möglich für alle Beteiligten zu gestalten. „Unser Ziel: Infektionen wenn möglich verhindern, etwaige Ausbrüche so klein wie möglich halten und Präsenzunterricht und Betreuung möglichst aufrecht erhalten“, heißt es in einem Flyer, den die Eltern im Ort verteilen.

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Alle Möglichkeiten, das bedeutet für die Mütter und Väter, dass die Luftfilter ein zusätzliches Element im Bündel aller Maßnahmen sein sollen. „Klar, dass gelüftet werden muss, dass getestet wird und dass bei einer entsprechenden Inzidenz Masken getragen werden“, sagt Andreas Grabnar. Und eben zusätzlich sollen die Geräte dafür Sorge tragen, dass „wir nicht wieder in die Situation geraten, in der es heißt, dass der Unterricht oder die Betreuung nicht mehr gewährleistet werden kann“.

„Geräte können das Lüften nicht ersetzen“

„Wir nehmen die Sicherheit und die Gesundheit der Kinder sehr ernst“, betont der Bürgermeister Marcus Kohler. Nicht umsonst gebe es in der Astrid-Lindgren-Schule inzwischen Pool-PCR-Tests. Über CO2-Ampeln werde das Lüften gewährleistet. Was die Luftfilter angehe, so habe er sich mit der Schulleiterin Beate Hartmann-Matter abgestimmt, so Kohler. Er selbst sei vom Nutzen nicht überzeugt und ein Gerät könne das Lüften nicht ersetzen. Zudem gebe es das Problem, dass nach der Runde mit dem Test-Luftfiltern nur die Hälfte der Lehrer angegeben hätte, mit einem solchen Gerät arbeiten zu wollen. „Da geht es um den Luftzug und vor allem die Geräusche“, so Kohler. Sinn mache das Gaze aber nur, wenn es eine 100-prozentige Akzeptanz gibt.

Stand Freitagabend hatten rund 100  Menschen die Petition unterschrieben. Sobald die Unterschriften im Gemeinderat übergeben werden, „schauen wir uns das an und beraten darüber“, so Kohler.

Die Online-Petition der Eltern findet sich online unter www.openpetition.de/petition/online/luftfilter-fuer-schule-und-kindergaerten-in-erdmannhausen