Autos werden diese Stelle bald nicht mehr passieren können. Foto: Werner Kuhnle

Besucher sind über die Sanierung des Pfundhauses und die Konsequenzen daraus informiert worden.

Marbach - In der Stadthalle drehte sich am Dienstagabend bei der Infoveranstaltung vieles um die Verkehrsregelung für die Holdergassen während der Sanierung des Pfundhauses und der damit verbundenen Sperrung der Niklastorstraße. Es wurden aber auch andere Themen angeschnitten. Ein Überblick:

• Die Baustelle: Der für die Umgestaltung des Pfundhauses zu einem zweiten Verwaltungssitz zuständige Architekt Peter Ludwig erklärte, dass das Ausbeinen des Gebäudes noch im Februar beginnt. In medias res geht es ab März. Dann starten die Abbrucharbeiten – und mit ihnen die Sperrung der Niklastor-straße. Peter Ludwig schätzt, dass an diesem Nadelöhr bis zur Sommerpause 2020 kein Durchkommen sein wird.

• Die Sonnengasse: Eine Besucherin wollte wissen, ob die Sonnengasse auch komplett gesperrt werde und selbst zu Fuß nicht mehr zu passierbar sei. Und wenn ja, wie die Bewohner der Marktstraße 38 dann an ihre Mülltonnen und Räder kommen sollen. „Es gibt keinen Ausgang durchs Haus“, sagte sie. Auch hier lasse sich wegen der Arbeiten eine Sperrung nicht vermeiden, erwiderte Ludwig. Folglich müsse man eine Lösung finden, wie sich das regeln lasse. „Vielleicht kann man die Mülltonnen vorübergehend woanders unterbringen“, schlug der Bürgermeister Jan Trost vor.

• Navigationsgeräte: Durchfahrtsverbote und eine spezielle Beschilderung seien das eine, Navigationsgeräte das andere, stellte eine Besucherin fest. Sie wollte von der Verwaltung wissen, wie man verhindern wolle, dass die Fahrer weiter in die Altstadt gelotst werden. „Während der Baumaßnahme wird das kein Navigationssystem aufnehmen“, unkte der Bürgermeister. Vielleicht entscheide der Gemeinderat aber, aus der nun anstehenden Not- eine Dauerlösung zu machen und die Niklastorstraße grundsätzlich zu sperren. Dann könne die Regelung eingespielt werden. Eine Frau warf daraufhin ein, dass es doch dynamische Navis gebe, die so etwas aufnehmen könnten. „Ich wüsste keine Plattform für Navigationssysteme, wo man Baustellen melden kann“, sagte jedoch der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling. Sollte das aber je doch möglich sein, werde man die Information natürlich gerne platzieren, ergänzte Jan Trost. Da trat der Stadtrat Jürgen Waser ans Mikrofon und betonte, dass unlängst die Sperrung einer Brücke bei Remseck auch eingepflegt worden sei. Sprich: Das muss eigentlich gehen.

• Durchgangsverkehr: Stadtrat Jochen Biesinger interessierte sich dafür, welcher Maßstab bei der Verkehrsuntersuchung für den Durchgangsverkehr angelegt worden sei. Der zuständige Planer Thomas Glock von BS Ingenieure erklärte, dass die Grenze bei fünf Minuten liege. Wer innerhalb dieses Zeitraums am einen Punkt in die Altstadt hinein und am anderen wieder hinausgefahren sei, gelte als Durchfahrer. Am häufigsten drückt sich der Durchgangsverkehr in die Ludwigsburger Straße (295 Fahrzeuge pro Tag) und die Niklastorstraße (260). 100 Autos wurden an der Einfahrt der Bärengasse gezählt, immerhin 35 auch in der Wildermuthstraße, davon 20 von der Bärengasse kommend. „Die haben wahrscheinlich keinen Parkplatz gefunden und sind dann wieder rausgefahren“, erklärte Thomas Glock. Wichtig für die Zuhörer war auch, wie viele durchfahrende Wagen derzeit auf der Verbindung zwischen Niklas-torstraße und Ludwigsburger Straße unterwegs sind: 230 pro Tag.

• Umgestaltung: Eine Frau hofft, dass mit der ebenfalls bald anstehenden Umgestaltung der Fußgängerzone das Radeln und sich Aufhalten attraktiver wird und der Autoverkehr nicht immer an erster Stelle steht. Trost sagte, dass tatsächlich über zentrale Radstellplätze nachgedacht werde.