Über die Zukunft des Marbacher Krankenhauses soll in der zweiten Jahreshälfte entschieden werden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Bis zu 100 Personen sollen zeitnah im ehemaligen Krankenhaus in Marbach ein Dach über dem Kopf finden. Die Patientenzimmer stehen derzeit leer und lassen sich kurzfristig herrichten. Bis Jahresende soll das Gebäude aber wieder frei sein.

Der Gedanke lag nahe: Die ehemaligen Patientenzimmer des Klinikums in Marbach stehen derzeit leer. Deshalb werden dort in Kürze bis zu 100 Geflüchtete aus der Ukraine einziehen. Seit vergangener Woche weist das Land Baden-Württemberg dem Landkreis Menschen aus der Ukraine zu. Mit bis zu 100 Personen täglich rechnet das Landratsamt nach Angaben von Sprecher Andreas Fritz. Diese Zahl ergebe sich aus der Verteilung auf die Bundesländer und durch die Größe des Kreises Ludwigsburg. Aktuell verfügt der laut Fritz noch über etwa 200 freie Plätze. „Weitere 200 Plätze stehen uns voraussichtlich demnächst zur Verfügung“, so Fritz. Und dazu gehören auch die 100 in Marbach. Weil die Situation anhalten wird, werde unter Hochdruck nach Wohnraum für Geflüchtete gesucht.

Räume können mit geringem Aufwand hergerichtet werden

In Marbach jedenfalls wurde man fündig. Die Patientenzimmer seien „prädestiniert“, erklärte Alexander Tsongas, Sprecher der Regionalen Kliniken Holding (RKH). Die Räume müssten nur mit geringem Aufwand hergerichtet werden: „Bevor sie jetzt leer stehen, hat sich das als pragmatische Lösung angeboten.“ Denn aktuell befindet sich das Krankenhaus im Schwebezustand. In der zweiten Jahreshälfte soll über die Zukunft des Areals entschieden werden.

Gebäude soll bis Ende 2022 wieder frei sein

„Angesichts dieser Situation gilt unser Dank der Stadt Marbach und den Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim, die einer vorübergehenden Nutzung von Räumlichkeiten im ehemaligen Krankenhaus für die Unterbringung Geflüchteter zugestimmt haben“, so Landrat Dietmar Allgaier. Das Krankenhaus Marbach steckt mitten in der Umwandlung. Da ein Abriss einzelner Gebäudeteile bereits beschlossen sei und man an der künftigen Nutzung als Gesundheitscampus festhalte, soll die Klinik bis Ende 2022 wieder frei sein.

„Wir sehen uns als Stadt Marbach hier auch in der Verantwortung und unterstützen den Landkreis gern. Angesichts der großen Not der Geflüchteten ist das ein Gebot der Humanität“, erklärte Bürgermeister Jan Trost. Er geht davon aus, dass die ersten Flüchtlinge in Kürze eintreffen werden.