Bushaltestellen und Belag in der Kleinbottwarer Straße werden bald schon ganz anders aussehen. Foto: Werner Kuhnle

Die Ortsdurchfahrt soll einen neuen Belag bekommen und die Bushaltestellen umgebaut werden. Autofahrer müssen sich auf starke Einschränkungen gefasst machen.

Steinheim - Nicht schon wieder, werden viele Autofahrer und Anwohner wahrscheinlich denken. Aber es ist ausgemachte Sache: Die Kleinbottwarer Straße wird wie im vergangenen Jahr auch 2021 für längere Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt werden. Nachdem zuletzt die Wasserleitungen auf Vordermann gebracht worden waren, soll nun der Belag erneuert werden. Außerdem wird die Stadt die vier Haltestellen entlang der Straße so umgestalten lassen, dass Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, reibungsloser in den Bus einsteigen können. Der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, die entsprechenden Arbeiten für den barrierefreien Ausbau auszuschreiben. Ziel ist, dieses Gewerk mit der Ertüchtigung des Belags, für den das Landratsamt zuständig ist, zu einem großen Paket zusammenzupacken, um am Ende bessere preisliche Konditionen zu bekommen.

Spatenstich wird vorverlegt

Wie der Vorlage zur Sitzung des Gemeinderats zu entnehmen ist, sollten die Bagger eigentlich in der 37. Kalenderwoche anrücken, also Mitte September. „Aber das ist noch nicht so sicher“, schränkte der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Knöpfle gleich ein. Eventuell werde der Spatenstich vorverlegt, schließlich müsse man auch den Bottwartal-Marathon bei den Planungen berücksichtigen, der am 16.  und 17. Oktober über die Bühne gehen soll. Tatsächlich zeichnet sich nun ab, dass das Hämmern und Bohren bereits früher beginnt. „Die Planung sieht einen Baubeginn gegen Ende der Sommerferien, also Anfang September vor“, berichtet Caren Sprinkart, Persönliche Referentin des Ludwigsburger Landrats auf Nachfrage. Das exakte Datum könne noch nicht genannt werden, da Ausschreibung und Vergabe bis dato nicht erfolgt seien. Angestrebt werde, den Oberbelag auf der Straße bis zum Bottwartal-Marathon aufzubringen, ergänzt Knöpfle. Dann könnten die Arbeiten für das Event kurz unterbrochen werden und die Dauerläufer die Baustelle problemlos passieren.

Fließender Übergang

Der erste Arbeitsschritt werde es sein, die beiden Bushaltestellen an der Kelter umzugestalten. Das gehe dann fließend in die Sanierung der Straße über, die abschnittsweise erfolgen solle. Für den Umbau aller vier ÖPNV-Stopps sind ungefähr acht Wochen veranschlagt. Die gesamte Bauzeit samt Sanierung des Belags betrage rund zehn Wochen, erklärt Caren Sprinkart. Das würde bedeuten, dass der Verkehr ab Anfang November wieder frei fließen kann. Die ersten zwei bis drei Wochen müsse die Straße halbseitig, anschließend im jeweiligen Bauabschnitt komplett gesperrt werden, fügt Knöpfle hinzu. „Die Umleitung erfolgt überörtlich über die L 1100 in Richtung Großbottwar. Für Anlieger und den Bus wird es innerörtliche Regelungen geben, die noch abgestimmt werden“, kündigt Sprinkart an. Laut Stadt sind vor der Vollsperrung Ersatzstopps in der Kleinbottwarer Straße vor und nach den bestehenden Haltestellen geplant.

Warten auf Förderbescheide

Wenn das Projekt abgeschlossen ist, wird es zwar nach menschlichem Ermessen für längere Zeit keinen größeren Eingriff mehr in die Kleinbottwarer Straße geben, beim Umbau ihrer insgesamt 16 Bushaltestellen hat die Stadt Steinheim wie viele ihre Nachbarn indes noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Die Kommunen sind nämlich dazu verpflichtet, nach Möglichkeit sämtliche Haltepunkte bis zum 1. Januar 2022 barrierefrei umzurüsten. Eine Deadline, die nicht einzuhalten sein wird, wie Michael Knöpfle frank und frei einräumt. „Wir haben das Thema aber im Blick und möchten die Umsetzung so schnell wie möglich in die Wege leiten“, betont er. Zunächst müssten jedoch die Rahmenbedingungen stimmen, sprich: Es braucht einen Förderbescheid vom Land.

Beantragt wurden die Zuschüsse schon vor Monaten. Eine offizielle Zusage hat die Stadt allerdings noch nicht einmal für die vier Haltestellen in der Kleinbottwarer Straße in der Tasche. Loslegen kann man hier dennoch, nachdem das Regierungspräsidium Stuttgart Anfang Mai zumindest eine so genannte Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt hat. Das bedeutet, dass die Fördermittel, die noch fließen sollen, trotz des Baubeginns und damit quasi dem Schaffen von Tatsachen nicht gefährdet sind.


Neue Bushäuschen mit bruchsicherem Glas
Die vier Haltestellen in der Kleinbottwarer Straße sollen nicht nur barrierefrei umgebaut, sondern auch mit neuen, beleuchteten Wartehäuschen bestückt werden. Ausnahme ist der Stopp an der Kelter, wo der Überbau als Wetterschutz erhalten bleiben soll. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorgehen in seiner jüngsten Sitzung zu. Karen Seiter von den Freien Wählern fragte allerdings, ob die neuen Häuschen auch gegen Vandalismus geschützt seien. Der stellvertretende Bauamtsleiter Michael Knöpfle erklärte daraufhin, dass man den gleichen Bautyp verwenden wolle, wie er schon an der Haltestelle in der Murrer Straße stehe. „Dort ist das Glas bruchsicher und auch noch nichts passiert“, betonte er. Wenn aber jemand mit dem Presslufthammer anrücke, sei man natürlich machtlos. Bis auf Verunreinigungen oder Schmierereien seien auch ihm keine größeren Beschädigungen an der Haltestelle in der Murrer Straße bekannt, ergänzte Bürgermeister Thomas Winterhalter.