Vor der Kelter gibt es keinen Gehweg. Das könnte unter Umständen ein Problem werden. Foto: Archiv (privat)

Über die Kelterstraße wird einmal die Erschließung des Neubaugebiets erfolgen. Die CDU will nun wissen, mit welchen Mengen an Fahrzeugen man dann rechnen muss – und hofft auf Lösungsansätze, wie damit umgegangen werden soll.

Marbach-Rielingshausen - Mit dem Neubaugebiet im Keltergrund sind in Rielingshausen große Hoffnungen verknüpft. Es soll zum einen weiteren, dringend benötigten Wohnraum liefern. Zum anderen könnte dort eventuell ein zusätzlicher Kindergarten gebaut werden, womit wohl auf Jahre eine ausreichende Zahl an Betreuungsplätzen garantiert wäre. Allerdings ist auch absehbar, und das ist die Kehrseite der Medaille, dass durch das Areal mit seinen bis zu 90 Wohneinheiten eine Zunahme des Verkehrsaufkommens verbunden sein wird. Und da die Erschließung komplett über die Kelterstraße erfolgen soll, hat die CDU nun im Ortschaftsrat die Erstellung eines Gutachtens beantragt, das die aktuelle und künftige Belastung beleuchtet und aufzeigt, wie darauf reagiert werden könnte. Ein Vorstoß, der nun mehrheitlich vom Ortschaftsrat angenommen wurde.

Für Ortsvorsteher passt der Zeitpunkt nicht

Durchaus umstritten war allerdings in der Runde, ob der Zeitpunkt dafür überhaupt schon gekommen ist. Ortsvorsteher Jens Knittel von den Freien Wählern machte dahinter ein dickes Fragezeichen und sprach sich am Ende auch gegen den Vorstoß der Christdemokraten aus. „Für ein Gutachten ist es noch zu früh. Wir wissen doch nicht einmal, ob da ein Kindergarten hinkommt“, gab Knittel zu bedenken und reagierte damit auf eine Erklärung von CDU-Mann Jochen Biesinger, der darauf abgehoben hatte, dass eine öffentliche Einrichtung zusätzlichen Hol- und Bringverkehr provozieren könnte. „Ein Gutachten kostet doch nur Geld“, hatte auch Knittels Fraktionskollege Walther Eulenberger Vorbehalte gegen eine Verkehrsanalyse. Jens Knittel riet zudem, die Problemfelder eher über den Bebauungsplan abzuarbeiten. Zumal er auch keine allzu gravierenden Zusatzbelastungen erwartet. Grob überschlagen werde morgens vielleicht alle zwei Minuten ein Auto das Gebiet verlassen. „Das sind nicht so riesige Verkehrsströme“, meinte er.

CDU will gewappnet sein

Von diesen Argumenten ließ sich die CDU aber nicht von ihrem Antrag abbringen. Jochen Biesinger betonte, dass man von direkten Anrainern angesprochen worden sei. Die Anwohner hätten zuletzt schon durch die Erschließung des Jenner-Areals ein Mehr an Verkehr zu ertragen gehabt. Es gehe auch nicht darum, wie man das Ganze nenne, ob Gutachten oder anders. „Man sollte den Blick auf die Situation richten und schauen, wie wir die Probleme, die wir teilweise heute schon haben, beherrschen können, damit es nachher auch funktioniert. Die Zeit läuft voran beim Thema Keltergrund. Da sollten wir dann auch gewappnet sein“, erklärte er, worauf es ihm und seiner Fraktion ankommt. In ihrer Antragsbegründung weist die CDU zudem darauf hin, dass es auf Höhe der Kelter auf beiden Seiten momentan keinen Gehweg gibt, sich also unter Umständen die Frage nach der Sicherheit stellt. Zudem sei die Einmündung der Mozartstraße in die Kelterstraße unübersichtlich. Ferner wird von den Christdemokraten gefordert, bei den Planungen neben den Fußgängern auch die Radfahrer nicht aus den Augen zu verlieren.

Clevere Menschen gesucht

Stefan Heß von den Freien Wählern bezweifelte zwar, dass man wirklich gleich ein Gutachten in Auftrag in der Sache in Auftrag geben muss. Aber der Grundintention des Antrags konnte er folgen. „Es ist wichtig, dass man das Verkehrsthema im Blick hat. Wir brauchen irgendeinen cleveren Menschen, der versucht, Lösungsideen zu konzipieren, wie auch immer die aussehen“, betonte Heß. „Das Problem liegt auf der Hand, und es ist gut, dass es nochmal thematisiert wird“, pflichtete Christiane Scheuing-Bartelmess von der SPD bei. Sie enthielt sich dennoch der Stimme. Zum einen, weil das Gutachten Geld koste, zum anderen bedeute das Arbeit für die Verwaltung und führe zu Verzögerungen. „Wir wollen doch, dass das Neubaugebiet jetzt endlich kommt“, sagte sie. Die große Mehrheit war sich jedoch einig, dass nun doch die Verkehrssituation gründlich untersucht werden soll.