Die Becken in dem Freibad müssen demnächst saniert worden. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Im Steinheimer Wellarium werden wohl die Eintrittspreise erhöht. Begründet wird das mit den zuletzt hohen Investitionen. Und bald schon stehen nächste Großaufgaben an.

Steinheim - Der für das Wellarium zuständige Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Steinheim-Murr hat sich in den zurückliegenden Jahren nicht lumpen lassen. Im großen Stil wurden unter anderem die Umkleiden und der Kioskbereich herausgeputzt sowie der Radabstellplatz neu gestaltet. Das Freibad sei dadurch attraktiver geworden, betonte die GVV-Rechnerin Saskia Zink am Dienstagabend im Steinheimer Gemeinderat. Allerdings, so betonte sie ebenfalls, hätten die beiden Kommunen dafür eine Menge Geld in die Hand genommen. Insofern sei es an der Zeit, die Eintrittspreise anzupassen – um den Aufwand für den Betrieb des Wellariums in einem vertretbaren Rahmen zu halten.

Das Ja ist im Prinzip sicher

Ein Vorschlag, der unterm Strich auch einmütig von der Runde abgesegnet wurde. Komplett in trockenen Tüchern ist die Erhöhung, die zur kommenden Saison 2022 greifen soll, damit allerdings noch nicht. Zunächst muss noch der GVV zustimmen, der in der kommenden Woche tagt. Doch das abschließende Ja aus diesem Gesamtgremium ist im Prinzip sicher, da die Vertreter aus Steinheim an das Votum des Gemeinderats gebunden sind. Aus Murr sei ebenfalls mit keinen Überraschungen, sondern einer Zustimmung zu rechnen, sagt Bürgermeister Torsten Bartzsch auf Nachfrage – auch wenn das Thema dort nicht vorberaten wurde. Das geschehe nur bei Sachverhalten, bei denen sich eine gewisse Strittigkeit abzeichne, erklärt Schultes Bartzsch, der zugleich Verbandsvorsitzender ist.

Aufschlag von 70 Cent für Erwachsene

Insofern dürfte kein Weg mehr daran vorbeiführen, dass beispielsweise Erwachsene künftig im Wellarium für eine Karte 5,50  Euro zahlen müssen. Bislang konnten sie für 4,80 Euro ihre Bahnen ziehen. Bei der Abendkarte wird für Volljährige um 20 Cent aufgeschlagen auf fortan 3,50 Euro. Jugendliche müssen aller Voraussicht nach 3 statt 2,80 Euro berappen, Familienkarten schlagen mit 13 Euro zu Buche. Zuletzt waren hier 12,50 Euro veranschlagt.

Bälle sollen nicht mehr verspringen

Die daraus zu erwartenden Mehreinnahmen können die Kommunen auch im Hinblick auf anstehende Investitionen sicher gut gebrauchen. Zwar stünden ganz aktuell keine größeren Beschaffungen auf der Agenda und man könne kurz durchschnaufen, sagte Saskia Zink. Es müssten unter anderem lediglich drei alte Außenduschen erneuert und die ramponierten Tischtennisplatten ausgetauscht werden. „Damit die Bälle nicht mehr in alle Richtungen wegspringen“, wie sie erklärte. Doch mittelfristig haben die beiden Kommunen dann doch wieder eine Großaufgabe zu schultern: Die Becken müssen saniert werden.

Sanierung beginnt frühestens 2023

Eine Studie dazu soll bereits im nächsten Frühjahr präsentiert werden. „Die Umsetzung wäre dann frühestens für das Jahr 2023 geplant. Zu lange schieben kann man es aber auch nicht, weil die Sanierung notwendig ist. Die Fliesenschäden nehmen von Jahr zu Jahr zu. Zum Teil werden die Becken auch langsam undicht“, erklärte Saskia Zink.

Fraktionen haben Vorschläge

Widerspruch gab es zu diesen Prognosen keine, sehr wohl aber im Detail zu der Preiserhöhung. Vor allem von der CDU. Für Erwachsene sollte der Eintritt nur auf 5 Euro angehoben werden, forderte Fraktionschef Uwe Löder. In den anderen Kategorien steige der Preis nur um 20 Cent, bei den Volljährigen wolle die Verwaltung gleich um 70 Cent auf 5,50 Euro erhöhen. „Das halten wir für nicht ganz angemessen“, sagte Löder. Die Familienkarte solle zudem gar nicht, die Zehnerkarte für Erwachsene nur zwei und keine fünf Euro teurer werden. Doch dafür fand sich ebenso keine Mehrheit wie für den Vorschlag der Grünen, für die Petra Schubert beantragt hatte, bei der Saisonkarte für Familien auf einen Aufschlag zu verzichten.

Planung mit einer normalen Saison

Besucher
 Das Wellarium hat zwei schwierige Jahre hinter sich. Wegen Corona konnte der Betrieb nur eingeschränkt über die Bühne gehen. Die Besucherzahlen blieben naturgemäß weit hinter denen aus den Vorjahren zurück. 2021 und 2020 passierten etwas mehr als 70 000 Gäste die Pforten des Bads, 2018 waren es beispielsweise etwa dreimal so viele.

Normalität
 Die für den Verwaltungsverband Steinheim-Murr zuständige Rechnerin Saskia Zink plant für 2022 mit einer normalen Saison. Das würde bedeuten, dass keine Zeitfenster mehr gebucht werden müssten oder Saison- und Zehnerkarten wieder bereitstünden. Wobei das Angebot 2021 im Vergleich zu 2020 auch schon erweitert worden war, zum Beispiel um ein Feierabendticket.