Das Wellarium wurde für die neue Saison renoviert. Foto: Werner Kuhnle

Über die Wintermonate hat sich im Freibad viel getan – nicht nur optisch. Mit einem neuen Kassensystem wird es nach Corona nicht nur Dauerkarten-Inhabern möglich sein, ohne Schlange am Kassenhäuschen einzutreten.

Steinheim - Aus der Hoffnung, am 1. Mai öffnen zu dürfen, wurde coronabedingt nichts. Dennoch trafen sich die Mitglieder des Gemeindeverwaltungsverbandes Steinheim-Murr (GVV) wie jedes Jahr im Wellarium, um sich über die Veränderungen zu informieren, die den Winter über passiert sind und die zur neuen Saison anstehen. Bei Sonnenschein wäre der ein oder andere sicher auch gerne in die Badehose geschlüpft, und auch Murrs Bürgermeister und GVV-Vorsitzende Torsten Bartzsch merkte beim Blick übers Gelände an, dass das „Bad eins a dasteht“. Doch wann wieder gebadet werden darf, ist ungewiss. Klar ist nur, dass die Besucher viele Neuerungen vorfinden werden.

Eingang
Kurz vor der Fertigstellung steht der umgestaltete Fahrrad-Abstellplatz. Auch das Kassensystem wird in den letzten Zügen überarbeitet. Mit einem Online-Ticket auf dem Handy lässt sich künftig durchs Drehkreuz gehen, ohne sich an der Kasse anstellen zu müssen. „Das ist sicher ein kleiner Mehrwert“, sagt Torsten Bartzsch. Als Dauerkarten – wenn es sie wieder gibt – dienen neue Chipkarten. Entsprechend neu gestaltet wird auch die „dann zeitgemäße“ Webseite, die im Mai online gehen soll.

Innenbereich
Der Vorplatz vor dem Kiosk wurde modernisiert, wartet aber noch auf die Fertigstellung. „Als klar war, dass wir am 1. Mai nicht öffnen dürfen, war die Luft bei den Handwerkern ehrlich gesagt etwas raus. Sie hätten das sonst aber geschafft, es hat alles hervorragend geklappt“, so Bartzsch. Neuer Steinboden ist verlegt, es folgen die fest verankerten Sitzbänke, Sonnenschirme und eine Pergola. „Diese Neuerung ist ein weiterer Baustein hin zu einem modernen, attraktiven Bad“, sagte Bartzsch. Man könne stolz sein, nach dem Umbau der Kabinen und des Hauptgebäudes auch dies geschafft zu haben. Die knapp 170 000 Euro für diesen dritten Bauabschnitt seien gut investiertes  Geld. Zusätzliche Kosten sind angefallen für Blumenkübel oder auch neue Rinnenroste und Sonnenschirme am Kinderbecken.

Zukunftspläne
Rund 50 000 Euro kostete den Winter über die Beseitigung von Fliesenschäden an und in den Becken. „Leider müssen wir solche Schäden Jahr für Jahr beheben“, so Bartzsch, der ankündigte, das Thema in den nächsten Jahren aufzugreifen. „Wir werden uns mit einer Verkleidung durch Edelstahl beschäftigen.“ Entschieden werden müsse dann unter anderem, ob das nur für die Beckenränder oder die gesamten Becken umgesetzt werde – was auch eine Preisfrage werden dürfte. Auch Investitionen in die Technik stehen an, etwa in eine neuen Wellenbeckenpumpe und neue Schaltschränke.

Bezahlung
Zunächst aber gilt es auf die Saison zu warten. „Wir möchten wieder ein Stück Normalität bieten“, sagte Bartzsch. Auf Nachfrage von Steinheims Grünen-Stadtrat Michael Schulze erklärte er, dass auch dieses Jahr pandemiebedingt nicht mit Bargeld bezahlt werden könne. Denkbar sei einzig, dies notfalls zeitweise anzubieten. „Es ist dann aber schwierig, wenn das Ticket-Kontingent schon ausgeschöpft ist.“ Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter meinte, dass die Besucher die anfangs ungewohnte Situation im vergangenen Jahr mit der Zeit gut hinbekommen hätten. Die Beschwerden seien weniger geworden. „Wer ins Bad will, findet Mittel und Wege dazu. Es ist nun mal eine Saison unter Pandemiebedingungen. Und unser größtes Glück wäre, überhaupt so schnell wie möglich öffnen zu dürfen.“