Alleinerziehende haben es nicht leicht auf dem Wohnungsmarkt. Foto: privat/privat

Die Wohnungsnot verlangt nach Antworten in Form von Sozialarbeitsprojekten.

Kreis Ludwigsburg - Keine Frage: Wer eine Wohnung vermietet, geht ein Risiko ein. Jeder Mieter kann in Not geraten, egal ob selbst verschuldet oder etwa durch den Jobverlust, was durch die verstärkte Digitalisierung weiter Wirtschaftsbereiche nach der Corona-Pandemie kein Phänomen sozialer Randschichten bleiben wird. Deshalb ist es richtig, wenn Kommunen wie Oberstenfeld den Hebel früh ansetzen und eine professionelle Beratung mitfinanzieren.

Zu kurz gedacht hat hingegen der CDU-Fraktionschef Oliver Beck. Natürlich gibt es unter Mietern schwarze Schafe und sicher auch Leerstände bei verunsicherten Vermietern. Doch darf dies nicht dazu führen, dass die Hilfe bei von Obdachlosigkeit Bedrohten unterbleibt. Becks Gegenstimme wirkt umso hartherziger, als unter den 684 Menschen, die 2020 vor der Obdachlosigkeit bewahrt wurden, 248 Minderjährige sind.

Hätte sich Oliver Beck besser informiert, hätte er auf seinen Einwand selbst eine Antwort gefunden. Die Caritas versucht schon seit 2018, mit dem Projekt „Türöffner“ Vermieter und Mieter bei bislang leer stehendem Wohnraum zusammenzubringen. Erst im Mai ist die Gemeinde Murr diesem Projekt beigetreten. Nicht nur Oberstenfeld täte gut daran, auch diesem Beispiel zu folgen.

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