Werner Sippel liebt das Wandern und lässt andere daran teilhaben. Foto: Werner Kuhnle)

Schöne Aussichten sind dem Benninger Werner Sippel bei der Tourenauswahl seines neuen Wanderführers ganz besonders wichtig gewesen.

Vier Paar Wanderstiefel hat der Benninger Werner Sippel durchgelaufen, seit er in den 1970er Jahren gemeinsam mit seiner Frau Gabriele beschlossen hat, die Schönheiten der Region per pedes zu erkunden. Und das, wie er betont, trotz guter Schuhqualität, die wichtig sei. Das klingt viel, ist aber relativ wenig, wenn man weiß, dass er allein für seine drei Wanderführer mit Routen in der Region mehr als 1000 Kilometer zurückgelegt hat.

Denn dass die Sippels alle beschriebenen Touren selbst erkunden und sozusagen „eigenfüßig“ prüfen, ist natürlich Ehrensache. Ganz abgesehen davon, dass sie auch selbst die schönen Strecken genießen. Sippels Hauptkriterium bei der Auswahl der Wanderrouten: „Schöne Aussichten. Nur durch einen Wald zu laufen, wird irgendwann eintönig und austauschbar.“

Eine Wanderkarte ist unverzichtbar

Zur Ausrüstung von Werner Sippel gehört nicht nur wie bei anderen Wanderern ein Rucksack mit Wasser, einem kleinen Vesper mit etwas Obst, Sonnenschutz, außerdem gutes Schuhwerk und Socken, sondern auch noch ein Notizblock, ein Stift und eine Spiegelreflexkamera – schließlich soll das Wandererlebnis ja auch für andere festgehalten und an diese weitergegeben werden. Auch ohne Wanderkarte geht es nicht: „Es kann ja sein, dass ein angegebener Weg versperrt ist und man sich selber eine Umleitung suchen muss“, erklärt er.

Bis das Werk druckreif ist, kommt aber auch noch einiges an Internetrecherche für die Infokästen hinzu. Wer weiß denn heute noch, dass Stuttgart einmal für seine Schokolade bekannt war? Oder woher der Blaustrümpflerweg in Stuttgart-Heslach seinen Namen hat?

Wandern geht auch in und um Stuttgart

Man ahnt es schon: Der Schwerpunkt von Sippels neuestem Werk Wege.3 ist die Region rund um die Landeshauptstadt, die immerhin, wie ein früherer Werbeslogan verkündete, zwischen Wald und Reben liegt. Doch nicht nur die Natur spielt auf den 32 neuen Wandertouren eine wichtige Rolle, es gibt mit einer „Architek-Tour“auch einiges an baulichen Schönheiten zu entdecken.

Einige Routen führen zudem deutlich über Stuttgart hinaus: ins Remstal, in den Schönbuch, das Heckengäu, das Gebiet Stromberg-Heuchelberg und den Schwäbisch-Fränkischen Wald. „Das hat sich einfach so ergeben, weil es besonders reizvolle Strecken sind“, meint Sippel. Auch seine Lieblingstouren verrät er: „vom Beilsteiner Teilort Jettenbach über Maad, den Wasserbüffelhof Klingen, den Panoramaweg entlang und zurück nach Maad und Jettenbach.“ Außerdem vom Max-Eyth-See zur Weinlage Cannstatter Zuckerle, den Blaustrümpflerweg entlang und im Heckengäu bei Sindelfingen der Venusberg mit seiner seltenen Wacholderheide. Auch Sippels Sohn Tim hat Tipps beigesteuert. „Er musste schon als Kind mit, inzwischen hat er das Wandern auch für sich entdeckt“, freut sich Werner Sippel. Beim Wandern mit Kindern sei es wichtig, dass es beispielsweise einen Spielplatz unterwegs gebe oder Interessantes zu entdecken, damit es auch dem Nachwuchs Spaß macht, empfiehlt er.

Wege.3 ist im Verlag Ungeheuer + Ulmer erschienen (ISBN 978-3-946061-49-6) und kostet 14,90 Euro. Es umfasst 151 Seiten mit zahlreichen Fotos, kartografischem Tourenverlauf und Höhenprofilen und wird um Tipps zu Einkehrmöglichkeiten ergänzt.