Aktuell trägt die beauftragte Firma aus Freiberg die Asphaltschicht auf der Pumptrackanlage auf.. Foto: Stadt Steinheim

Die neue Pumptrackanlage nimmt mehr und mehr Form an. Vermutlich im Juli kann die wilde Fahrt auf der Wellenbahn beginnen.

Steinheim - Als Steinheim vor fünf Jahren erstmals bei der Aktion Stadtradeln mit im Boot war, ließ man sich nicht lumpen und mietete für die Murrinsel eine ganz besondere Attraktion an: eine Pumptrackanlage. „Das hatte eine megagute Resonanz“, erinnert sich der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler zurück. Das positive Feedback hatten auch die Freien Wähler registriert, die sich zugleich dachten: Warum bieten wir so etwas nicht dauerhaft in Steinheim an? Sie stellten einen entsprechenden Antrag zum Bau einer Berg- und Talbahn, für den es schließlich grünes Licht vom Gemeinderat gab. Und wenn nichts mehr dazwischenkommt, können sich kleine und große Radcracks ab Juli tatsächlich auf eine wilde Fahrt über die neue Wellenbahn begeben, die gerade auf einem Grundstück errichtet wird, das zuvor als unbefestigter Parkplatz für das Wellarium gedient hat.

Keine offizielle Einweihung

Vermutlich wird die Pumptrackanlage also wie ursprünglich geplant zum Auftakt der sechsten Auflage des Stadtradelns am 1. Juli fertig, sodass man die Bahn in einem angemessenen Rahmen hätte einweihen können. Doch wegen der angespannten Corona-Lage werde man auf eine Zeremonie verzichten, sagt Norbert Gundelsweiler. Das könne aber unter Umständen später nachgeholt werden.

Am wichtigsten dürfte für die erfahrungsgemäß meist jungen Nutzer aber ohnehin sein, dass sie bald durch die Kurven flitzen sowie hohe Sprünge und andere Tricks auf den Asphalt zaubern können. Den Schwierigkeitsgrad bestimmen die Radartisten im Prinzip selbst, indem sie das Tempo anziehen oder drosseln und im Rahmen ihrer Möglichkeiten entscheiden, welches Repertoire an Kunststücken sie auspacken wollen. „Es ist auf jeden Fall eine interessante und variable Fahrbahn“, betont Michael Knöpfle, der Vize-Chef des Bauamts. Verschiedene Streckenführungen seien möglich, ergänzt Gundelsweiler, der zudem betont, dass es sich um ein Unikat handele – wie im Grunde bei jeder dieser Bahnen: Bei einer Pumptrackanlage komme es darauf an, wie viel Strecke man bereitstellen wolle und welcher Platz zur Verfügung stehe, erklärt Michael Knöpfle. Auf der Basis würden 3-Modelle am PC entwickelt. „Das geht an den Bagger, der einen GPS-Empfänger hat, und der Bagger macht dann die Grobmodulation“, führt der Baufachmann weiter aus. Der Rest werde händisch erledigt.

TÜV muss noch vorbeischauen

In Steinheim sind diese Arbeiten schon relativ weit fortgeschritten. Die Mitarbeiter der mit dem Projekt betrauten Firma aus dem benachbarten Freiberg haben bereits begonnen, auf die vormodellierte Bahn den Asphalt aufzutragen. „Damit werden sie in dieser Woche fertig“, prognostiziert Knöpfle. Anschließend müsse unter anderem ein Zaun um die Anlage gezogen werden. Der TÜV werde zudem noch vorbeischauen. Am Ende stehe die Bauabnahme, ehe die Anlage in Beschlag genommen werden kann.

Eine Benutzungsordnung wird regeln, zu welchen Bedingungen man wann die 44  Meter lange und 20 Meter breite Konstruktion am Freizeitpavillon mit Roller, Rad oder Skateboard entlangflitzen kann. Demnach heißt es im Winter von 9 bis 17 Uhr Bahn frei, im Sommer beginnt der Spaß zur gleichen Uhrzeit, Schluss mit lustig muss dann aber erst um 21.30 Uhr sein. Wobei die Anlage so weit außerhalb der Wohnbebauung liegt, dass das Beeinträchtigungspotenzial sehr überschaubar erscheint. Auch deshalb hält Gundelsweiler den Standort für geradezu prädestiniert. Man befinde sich in unmittelbarer Nähe zu Schulcampus, Freibad, Finnenbahn, Kunstrasenplatz und Stadion. „Die Pumptrackanlage ist eine schöne Abrundung für dieses Campus- und Freizeitareal in Steinheim. Und sie steht an einer Stelle, an der das Thema Lärmbelästigung keines sein darf“, resümiert er.