Herausforderer Timo Jung hat mit seinen Ideen und seinen Themen scheinbar einen Nerv getroffen. Foto: Werner Kuhnle

Der Etappensieg im ersten Durchgang für Timo Jung zeigt, dass die Marbacher sich frischen Wind im Rathaus erhoffen.

Marbach - Der ganz große Coup und eine schon alles entscheidende Mehrheit von mindestens 50 Prozent der Stimmen ist Timo Jung im ersten Wahlgang nicht gelungen. Und doch hat der 31-jährige Stuttgarter allen Grund, sich ein Fläschchen Sekt aufzumachen. Denn es ist schon eine beachtliche Leistung, gegen einen Amtsinhaber anzutreten und den dann auch noch hinter sich zu lassen. Ein Erfolg, der sicher nicht von ungefähr kommt. Jung hat einen überzeugenden Wahlkampf abgeliefert, ist mit viel Charme und einer gehörigen Portion Neugier auf die Leute zugegangen, hat außerdem inhaltlich abgeliefert, mit seinem Fokus auf Nachhaltigkeit offenbar einen Nerv getroffen und auch mit Ideen, Elan und rhetorischem Geschick überzeugt. Ihm dürfte allerdings auch in die Karten gespielt haben, dass augenscheinlich der Wunsch nach Veränderung an der Spitze im Rathaus groß ist.

Jan Trost ist beileibe kein schlechter Bürgermeister. Er hat aber gerade in den vergangenen Monaten Kredit verspielt. Unter anderem wird ihm übel genommen, dass er Mitarbeiter wie den geschätzten Vize-Bauamtsleiter Ralf Lobert vergrault hat. Zudem wird ihm vorgeworfen, nur zu verwalten, kaum zu gestalten. Deshalb hat sich auch eine ganze Reihe von Räten hinter Jung gestellt. Für Trost ist das Amt nicht verloren. Doch der Trend spricht mehr für Jung, der sogar mit Rückenwind in die zweite Runde gehen kann.

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