Beilsteiner und Oberstenfelder Räte ziehen fürs Freibad an einem Strang. Das ist gut für die Bürger.
Marbach - Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das Mineralfreibad Oberes Bottwartal öffnet im Mai – sollte die Corona-Pandemie nicht relevante Einschränkungen mit sich bringen. Diesen Vorbehalt konnten die Oberstenfelder und Beilsteiner Räte am Donnerstag natürlich nicht ausräumen. Doch zeigte der Sitzungsverlauf vor allem eins: Bei aller Meinungsfreiheit zählt am Ende das Ergebnis. Den Bürgern wird im Freibad mit ihren eigenen Steuermitteln Sport und Bewegung, lebenswerte Abwechslung als Ausgleich zu Reisebeschränkungen und damit eine psychische Entlastung durch die Freude im Schwimmbad gewährt.
Mit seiner Entscheidung hat der Zweckverband nach harscher Kritik im Vorjahr, als das Bad aus Kostengründen geschlossen blieb, nun geliefert – und seine Lernfähigkeit unter Beweis gestellt. Zur Erinnerung: Das Wellarium in Steinheim hatte geöffnet und dafür viel Lob geerntet – diese Scharte mussten die Bürgervertreter im oberen Bottwartal nun auswetzen. Und dafür schluckten sie auch die Kröte, die Sitzstufen für den stolzen Preis von 80 000 Euro ausbessern zu lassen. Absperrbänder für einen nicht sanierten Sitzbereich hätten angesichts der Haftungsfragen erneut für Verwunderung gesorgt. Nach der Schmach der Schließung im Vorjahr ersparten sich die Bürgervertreter diesmal die offene Flanke.
Gleichwohl stand es den Beilsteiner Räten Bernd Kircher und Oliver Kämpf zu, Einwände gegen die Sanierung vorzubringen. Letztlich taten sie gut daran einzulenken – denn die Pflicht, einheitlich abzustimmen, damit ein Beschluss nicht wieder ungültig wird, hing wie ein Damoklesschwert über der gesamten Sitzung. Es wäre gut, wenn dieses Hemmnis bald ausgeräumt wäre, man ist auf dem besten Weg dazu. Der Verwaltungsrat erscheint akzeptabel. Mit ihm sollte der Spagat zwischen Meinungsfreiheit und Gültigkeit der Abstimmung bewältigbar sein.