Norbert Gundelsweiler sagt ade, seine Nachfolge im Rathaus tritt Stephan Retter an. Foto: Werner Kuhnle

Stephan Retter wird im September sein Amt im Steinheimer Rathaus antreten.

Steinheim - Eine live auf die Wiese vor der Blankensteinhalle übertragene Gemeinderatssitzung hat man auch nicht alle Tage: Am Dienstag wählte die Steinheimer Verwaltung dieses Mittel, um alle interessierten Zuhörer bedienen zu können, denn aufgrund der schwankenden Inzidenz durften nicht mehr als zehn Bürger zusätzlich zum Gremium in der Halle Platz nehmen. Der Andrang war aber weitaus größer. Der Grund: In der letzten Sitzung des Ersten Beigeordneten Norbert Gundelsweiler wurde auch sein Nachfolger gewählt. Wer es werden würde, das wollten rund 35 Bürger, darunter einige Alt-Stadträte, gerne direkt am Dienstagabend erfahren.

Zwei Bewerber waren im Endspiel, wie es der Bürgermeister Thomas Winterhalter ausdrückte. Das Rennen machte in der geheimen Abstimmung Stephan Retter. Er setzte sich gegen seinen Mitbewerber Joachim Koch durch, der Kreiskämmerer und Dezernent des Landratsamtes Tuttlingen ist.

Der künftige Steinheimer Erste Beigeordnete Stephan Retter arbeitet derzeit als Leiter des seit zwei Jahren neuen Amtes für Digitalisierung der Stadt Sindelfingen. Zuvor war er unter anderem stellvertretender Sachgebietsleiter EDV bei der Stadt Korntal-Münchingen. Mit seinem Wissen auf diesem Gebiet will er „Steinheim fit für die digitale Zukunft machen“, wie er erklärte.

Neuordnung der Verwaltung

Neben der Digitalisierung steht aber auch die Neuordnung der Verwaltung auf der Agenda von Stephan Retter. „Ich will die neue Struktur richtig umsetzen und alle Mitarbeiter mitnehmen sowie Perspektiven aufzeigen, die sich aus der neuen Organisation ergeben“, so der 45-Jährige. Dazu möchte er mit allen Mitarbeitern Gespräche führen.

Zudem habe er ein gutes Gespür für Zahlen, das er bereits an mehreren beruflichen Stationen wie zum Beispiel als Prüfer beim Rechnungshof Baden-Württemberg unter Beweis stellen konnte. Stephan Retter will des Weiteren direkten Kontakt zu den örtlichen Unternehmen aufbauen und aufgrund seines großen Netzwerkes in der Akquise von Fördermitteln punkten. Er will „Kämmerer und Kümmerer“ sein, sei entscheidungsfreudig und durchsetzungsfähig und könne über den Tellerrand hinausschauen. Ich möchte „nicht nur einen Job machen, sondern als Schaffer und Macher in Steinheim wirken.“

„Wirkliche Auswahl“

ster BeigeDer Bürgermeister ist „sehr stolz, dass Steinheim bei der Wahl des neuen Ersten Beigeordneten eine wirkliche Auswahl unter zwei qualifizierten Bewerbern“ hatte. „Auf gute Zusammenarbeit“ sagte er in Richtung Stephan Retter. Der wiederum zeigte sich „etwas sprachlos. Und das kommt bei mir selten vor.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit.

Seine neue Stelle als Erster Beigeordneter der Urmenschstadt wird Stephan Retter zum 1. September antreten. Spätestens dann kann er sich auch den Steinheim-Pin ans Sakko heften, den er von Thomas Winterhalter am Dienstagabend quasi als Willkommensgeschenk erhielt.

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