Die Straßen sind gebaut, jetzt fehlen nur noch die Häuser. Foto: Stadt /Steinheim

In den Höpfigheimer Seewiesen entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 18 Einheiten – von denen alle unter dem sonst üblichen Mietniveau liegen werden.

Steinheim - Ohne jegliche Diskussion wurde jetzt im Steinheimer Ausschuss für Technik und Umwelt der Antrag zum Bau eines Mehrfamilienhauses in den Höpfigheimer Seewiesen zur Kenntnis genommen. Dabei handelt es sich durchaus um ein bemerkenswertes Gesuch. Zum einen entstehen mit dem Projekt auf einen Schlag 18 Wohneinheiten und damit mehr als in allen anderen Immobilien in dem Neubaugebiet. Zum anderen sollen sämtliche Wohnungen in die Rubrik bezahlbar fallen, sagt Bürgermeister Thomas Winterhalter auf Nachfrage. Und das habe es in dieser Dimension in ganz Steinheim seit Jahren nicht gegeben.

Quote wird übertroffen

„Wir können damit für Höpfigheim, aber auch für die Gesamtstadt einen großen Schritt machen, was das Thema bezahlbares Wohnen angeht“, meinte der Rathauschef in der Sitzung, der hofft, dass dieses Beispiel Schule für weitere Projekte auf der Gemarkung macht. Ziel des Gemeinderats sei, dass im Geschosswohnungsbau in einem Areal mindestens 30 Prozent der Einheiten für Personen reserviert werden, die einen eher schmalen Geldbeutel haben. Diese Marke werde auch für das deutliche größere derzeit geplante Neubaugebiet Scheibenäcker in Kleinbottwar angestrebt. In der Erweiterung der Höpfigheimer Seewiesen, wo schwerpunktmäßig Einzelhäuser, aber eben auch zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden sollen, werde die Quote sogar übertroffen.

Voraussetzungen für die Bewerbung

Bei dem Projekt mit den 18 Einheiten und 29 Tiefgaragenstellplätzen macht die Stadt gemeinsame Sache mit der Paulus Wohnbau GmbH. Man habe für das städtische Grundstück einen Partner gesucht, der nach den Vorgaben des Landeswohnraumförderungsgesetzes bezahlbaren Wohnraum schafft und sei dabei mit dem Unternehmen des ehemaligen Pleidelsheimer Bürgermeisters Erwin Paulus handelseinig geworden, berichtet Winterhalter. Wer eine der verbilligten Einheiten ergattern wolle, müsse einen Wohnberechtigungsschein vorweisen können. Besagter Nachweis wird nur unter bestimmten Voraussetzungen ausgestellt. So darf beispielsweise eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschritten werden. Wer einen Berechtigungsschein hat, könne sich um eine der 18 Wohnungen bewerben, erklärt Winterhalter. Ab wann das möglich sein wird und wann der Spatenstich für das Mehrfamilienhaus erfolgt, müsse noch festgezurrt werden.

Keine Plattenbauten zu befürchten

Auch wenn die Wohnungen letztlich unter dem sonst üblichen Preisniveau vermietet werden, solle man keine falschen Vorstellungen davon haben, was für eine Immobilie in Höpfigheim errichtet wird. „Es wird hier kein Plattenbau entstehen“, betont der Rathauschef. Stattdessen dürfe man gute Standards und eine ansprechende Architektur erwarten. Klar sei aber auch, dass die beiden geplanten Mehrfamilienhäuser in dem Gebiet groß ausfallen. „Das kann man nicht schönreden“, sagt Winterhalter.

Fakt ist zudem, dass die Erschließungsarbeiten mittlerweile abgeschlossen sind. Sie müssen nun aber noch abgenommen werden. „Die Übergabe der Erschließungsanlagen wie auch der Bauplätze an die Eigentümer beziehungsweise an die Stadt wird dann in den nächsten Wochen nach der Abnahme erfolgen“, erklärt Winterhalter.