Der alte und neue Bürgermeister Torsten Bartzsch (links) erhält von Landrat Dietmar Allgaier die Ernennungsurkunde. Foto: Werner Kuhnle

Der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch ist nach seiner Wiederwahl im April nun in seine zweite Amtszeit eingeführt worden. Erstmals Live-Streaming, damit Bürger das Ereignis digital mitverfolgen konnten

Murr - Eigentlich hätten die Bürger zahlreich kommen sollen – doch die Corona-Pandemie ließ am Mittwochabend in der Murrer Gemeindehalle kein solches Großereignis zu. So wohnten der zweiten Amtseinsetzung von Torsten Bartzsch nach seiner Wiederwahl am 26.  April hauptsächlich nur eingeladene Vertreter aus Verwaltung, Politik, Vereinen und Organisationen bei.

Trotzdem hatte das Team um Hauptamtsleiterin Brigitte Keller auch an die Bürger gedacht – und eine Live-Übertragung der Ratssitzung organisiert, die auf YouTube abgerufen werden konnte.

Den Reigen der Redner führte Markus Kaiser an. Der CDU-Rat und stellvertretende Bürgermeister blickte auf den Wahltag zurück. Bartzsch habe bei einer Beteiligung von rund 58 Prozent und einem Stimmenanteil von circa 95 Prozent einen großen Vertrauensbeweis für seine achtjährige Arbeit erhalten.

Vertrauen war auch das Leitwort, das der Landrat Dietmar Allgaier in seinem Grußwort anklingen ließ. Im Gegensatz zu oft medial zu vernehmenden kritischen Stimmen sei laut einer Forsa-Umfrage das Vertrauen der Deutschen in die Vertreter des Staats in Zeiten der Corona-Pandemie gestiegen. Vertrauen spiegele sich aber auch in dem Wahlergebnis von Torsten Bartzsch wider. „Es war eine sehr gute Lösung“, sagte Allgaier über den Modus, allen Wählern Briefwahlunterlagen zuzusenden und trotzdem die Option offenzuhalten, in ein Wahllokal zu gehen. Lobend äußerte sich Allgaier darüber, dass Torsten Bartzsch in seiner Amtszeit die Projekte umsetzte, die er sich vorgenommen habe – von Kindergarten-Neubau, Neubaugebiet Langes Feld VI und dem Kreisverkehr an der Bergkelter über die neue Parkordnung an den Durchgangsstraßen bis zum Neubau des Jugendhauses sowie dem zweimaligen Dorfplatzfest 2014 und 2019. Mit seinen Kenntnissen habe Bartzsch jetzt die Chance, weitere Projekte tatkräftig anzupacken, wie etwa die Kleeblatt-Erweiterung, weiteren Wohnraum in einem Neubaugebiet sowie die Energiewende und den Glasfaserausbau.

Stets verlässlich, sympathisch in einem sehr kollegialen und fast schon freundschaftlichen Miteinander – so beschrieb der Steinheimer Schultes Thomas Winterhalter in seinem Grußwort den Murrer Kollegen und sein Verhältnis zu ihm – und überreichte Bartzsch und seiner Frau Stefanie neben einem Gutschein für ein Basketball-Ereignis das Deutsche Sportabzeichen in Gold, das die beiden in der Bürgermeister-Sportgruppe zum siebten Mal in Folge erlangt hatten.

Als Sprecherin für die Vereine, Kirchen und Organisationen lobte Liane Sinn, Freie-Wähler-Gemeinderätin und SGV-Vorsitzende, die Art, mit der Torsten Bartzsch die Ehrenamtlichen unterstützt und für ein „buntes multikulturelles Miteinander“ gesorgt habe. Sie wünsche sich, dass er die Verein weiter wertschätzend begleite, damit die Menschen auch künftig ihre Aufgaben mit Freude angehen. Ein Waldsofa mit einem Tisch sollen dem Bürgermeister künftig in seinen Entspannungsphasen unterstützen – das Geschenk überreichte Brigitte Keller.

Dass der Beruf des Bürgermeisters fordernd ist, ließ Torsten Bartzsch in seinen Schlussworten anklingen. Er sei in seinem Einsatz rund um die Uhr für das Beste der Gemeinde äußerlich nicht acht Jahre älter geworden, aber innerlich. Es gebe vermehrt Bürger, die ihre Denkweise als die einzig Wahre ansähen. Doch der Beruf sei trotzdem einer der schönsten, den er sich vorstellen könne und er sei sehr dankbar dafür. Bartzsch dankte allen und dabei auch der Standesbeamtin Jule Zils die den feierlichen Akt mit ihren gekonnten Gesangseinlagen aus der Welt des Rocks, begleitet von Gitarrist und Mitsänger Julian Staudenmaier, angenehm auflockerte.