Vor der Quellen-Grundschule gibt es ein Verkehrsproblem. Foto:  

Die Rektorin der Rielingshäuser Quellen-Grundschule schlägt Alarm. Das Verkehrsaufkommen vor der Einrichtung sei derzeit hoch. Und viele seien auch zu schnell unterwegs. Dazu kommt noch ein weiteres, altbekanntes Problem.

Marbach-Rielingshausen - Toi, toi, toi ist bislang nichts passiert. Aber eine Begebenheit hätte auch ganz anders, richtig schlimm ausgehen können: Ein Ball rollte auf die Straße, ein Kind jagte hinterher. Zum Glück kam in dem Moment kein Auto, sagt Birgit Gartner, die Rektorin der Rielingshäuser Quellen-Grundschule. Wobei selbst das im Grunde nicht so dramatisch wäre. Denn vor der Bildungsstätte darf man nur Schrittgeschwindigkeit fahren, müsste man also jederzeit stoppen können. Das Problem derzeit ist aber: Zu viele halten sich offenbar nicht an die Vorgaben, und das Aufkommen ist auch deutlich größer als sonst. Deshalb appelliert Birgit Gartner an alle Verkehrsteilnehmer, vor der Schule den Fuß vom Gas zu nehmen. „Das wäre die 1a-Lösung“, sagt sie.

Das aktuelle Dilemma mit dem relativ hohen Durchgangsverkehr hänge damit zusammen, dass zum einen in der Ortsdurchfahrt, zum anderen an der Straße nach Kirchberg gearbeitet werde, erklärt Birgit Gartner. Das habe die Fahrzeug-Ströme zum Teil in Richtung Grundschule gelenkt. Direkt nach den Sommerferien habe man obendrein relativ viele Lastwagen vor den beiden durch eine Straße getrennten Pausenhöfen registriert. Doch immerhin dieser Trend sei wieder abgeflaut. Dafür macht der Rektorin und ihrem Team ein anderer Sachverhalt erneut vermehrt zu schaffen: Die Zahl der Elterntaxis nehme zu – und sorge für eine Verschärfung der Gesamtsituation. Gartner ist bewusst, dass einige Kinder einen vergleichsweise langen Fußmarsch zur Schule zurücklegen müssen. Aber wenn man unbedingt seinen Nachwuchs chauffieren wolle, dann möge man die Mädchen und Jungs doch bitte nicht direkt vor der Eingangstür absetzen, sondern beispielsweise besser in Richtung Feuerwehr. Andernfalls werde alles noch unübersichtlicher.

Angekommen sind die Sorgen der Quellen-Grundschule auch beim Ortschaftsrat, der sich in seiner Sitzung am Montag den Kopf über Lösungsmöglichkeiten zerbrach. Der Ortsvorsteher Jens Knittel warf als Überlegung in den Raum, ob man es vielleicht mit Schülerlotsen an der Straße probieren sollte, nachdem derzeit die Lehrer einen besonderen Blick auf die Lage haben. Diesen Faden nahm allerdings niemand so recht auf. Auch Birgit Gartner zeigt sich auf Nachfrage eher zurückhaltend, dass man diese Karte spielen sollte. Ebenfalls diskutiert wurde im Ortschaftsrat, ob eine Schwelle auf der Straße eingebaut werden sollte, um den Verkehr auszubremsen. „Das wäre eine gute Idee“, sagte Christiane Scheuing-Bartelmess von der SPD. „Das ist eine Zumutung für die Anwohner“, gab sogleich ihr Fraktionskollege Uli Lauterwasser zu bedenken. „Das erste Argument, das man dann hört, ist, dass es laut für die Anwohner ist“, weiß auch Jens Knittel, der aber zusicherte, in der Sache auf den Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling zuzugehen.

Seiberling kündigt auf Nachfrage an, dass jemand aus seiner Mannschaft vor Ort die Situation prüfen werde. Man könne dann beispielsweise das Geschwindigkeitsdisplay vor der Schule ins Laufen bringen, das derzeit offenbar nicht funktioniert. Denkbar wäre auch, dass in den Pausen blinkende Pylonen aufgestellt werden, um die Autofahrer zu sensibilisieren. Ein Mittel, auf das in der Vergangenheit schon einmal gesetzt wurde, wie Jochen Biesinger von der CDU im Ortschaftsrat berichtete. Unbestritten sei, dass insbesondere die Arbeiten an der Hauptstraße, wodurch auch bestimmte Verbindungen gekappt wurden, einen Ausweichverkehr heraufbeschwören, sagt Seiberling. Und irgendwie müssten die Leute auch zu ihren Zielen gelangen. Aber am besten wäre es, und da hält er es mit Birgit Gartner, wenn sich dabei alle Autofahrer an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit vor der Schule hielten.