Die Beliebtheit von Stromtankstellen nimmt zu, auch in Steinheim und Marbach. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Ladesäulen werden in Marbach und Steinheim immer häufiger in Anspruch genommen. Die Zahl der Neuzulassungen von elektrischen Autos steigt ebenfalls – wenn auch auf niedrigem Niveau.

Marbach/Steinheim - Der Umstieg auf die E-Mobilität wird schon lange von Bund und Ländern propagiert. Doch erst seit Kurzem drücken die Hersteller beim elektrischen Auto aufs Gaspedal: Immer mehr Modelle kommen auf den Markt. Und auch vor Ort befindet sich die emissionsfreie Antriebstechnik im Aufwind. Sowohl die Zulassungszahlen für Stromfahrzeuge als auch die Menge an Tankvorgängen an E-Ladesäulen haben in der Schillerstadt und Steinheim, den beiden größten Kommunen im Raum Marbach, zuletzt zugenommen.

Ähnliche Entwicklung in Marbach und Steinheim

Waren Ende 2017 in Marbach noch 14 E-Autos gemeldet, hatten sich ein Jahr später schon 23 Personen dafür entschieden, mit einem Stromer über die Straßen zu kurven. Wie das Landratsamt Ludwigsburg berichtet, sind Stand 30. November 2019 dann schon 30 Halter eines Elektro-Wagens registriert gewesen. Ähnlich verlief die Entwicklung in Steinheim, wo im Verhältnis zur Einwohnerzahl aber mehr Fahrer auf eine alternative Antriebstechnik vertrauen. In der Urmenschstadt hatten sich 2017 genau 17 Bürger für ein E-Auto entschieden. Acht mehr waren es zwölf Monaten später. Der aktuelle Wert liegt bei 28. Insgesamt hat sich der Bestand der E-Flotte in den beiden Kommunen innerhalb von zwei Jahren also fast verdoppelt – wenngleich sich all das auf einem immer noch überschaubaren Niveau abspielt.

Schnellere Ladestation wird häufiger genutzt

In eine ähnliche Richtung scheint sich der Trend beim Thema Ladesäulen zu entwickeln. Davon stehen in Marbach zwei mit jeweils zwei Anschlussmöglichkeiten. In der Marktstraße vor dem Stadtinfoladen können Kunden seit Juli 2018 ihre E-Mobile an einer AC-Stromtankstelle in eher gemächlichem Tempo aufladen. Auf dem Parkplatz vor dem Amtsgericht fließt die Energie seit Dezember 2018 an einer DC-Station wesentlich schneller. Letztere verzeichnete von Anfang Januar bis Ende Juni 2019 exakt 160 Ladevorgänge und damit rund 50 mehr als die Anlage in der Marktstraße. „Die DC-Ladestation hat mehr Abnehmer, da hier die Ladezeit wesentlich kürzer ist als bei der Normalladestation“, erklärt Franziska Wunschik, die Erste Beigeordnete der Stadt. Wobei man auch für die AC-Säule ein Plus registrieren kann. Von Ende Juli 2018 bis 31. Dezember 2018 war der Strom hier lediglich 39-mal abgezapft worden, im folgenden, allerdings dann ganzen Halbjahr, schon 112-mal. Franziska Wunschik möchte die Zahlen allerdings nicht überbewerten. Einen eindeutigen Trend könne man noch nicht erkennen, „da wir noch keine zwei abgeschlossenen Jahre miteinander vergleichen können“.

Ausbau auch in Kleinbottwar und Höpfigheim geplant

In Steinheim kann man hingegen auf eine längere Erfahrung mit dem Thema zurückgreifen. Im Herbst 2016 wurde die AC-Ladesäule mit zwei Punkten auf dem Klosterpakplatz eingeweiht. Die Nutzerzahlen seien seitdem kontinuierlich gestiegen, erklärt Michael Knöpfle, der stellvertretende Leiter des Bauamts. Gerade in letzter Zeit sei eine deutliche Zunahme der Ladevorgänge zu beobachten. Die Kommune würde ihr Angebot auch gerne noch ausweiten und in der Kernstadt zwei sowie in Kleinbottwar und Höpfigheim jeweils eine kombinierte AC/DC-Ladestation installieren. Doch dieses Vorhaben hänge seit Jahren in der Warteschleife, bedauert Michael Knöpfle. Bei den DC-Systemen sei bislang kein geeichtes Messinstrument für die Stromabgabe auf dem Markt (siehe Text unten). Deshalb lasse man Vorsicht bei der Angelegenheit walten, um die Zuschüsse nicht zu gefährden. „Es geht hier um eine Investition von 230 000 Euro, wovon rund 75 000 Euro über Fördermittel finanziert werden sollen“, erklärt der Vize-Chef des Bauamts, der darauf hinweist, dass man derzeit in Steinheim aber auch anderweitig sein Auto schnell mit Strom betanken kann: Beim Kaufland sei eine DC-Ladestelle aufgebaut.

So oder so kann Knöpfle eine Fahrt mit dem E-Auto nur empfehlen. Zumindest was den Einsatz auf kurzen Strecken angeht. Die Verwaltung könne auf zwei Fahrzeuge zurückgreifen, die via Batterie betrieben werden. „Die laufen sehr gut. Im Stadtgebiet funktioniert das“, lautet sein Resümee.