Noch läuft der Abriss – bis Mitte April soll der Fahrradabstellplatz vor dem Wellarium aber neu gestaltet sein. Foto: Werner Kuhnle

Im Oberen Bottwartal, im Wellarium und in Mundelsheim geht man von einer Öffnung aus.

Marbach/Bottwar- und Neckartal - Nachdem die Pforten des Mineralfreibads Oberes Bottwartal
im vergangenen Jahr geschlossen blieben, stehen die Ampeln für eine Öffnung in diesem Jahr auf Grün – sofern die Corona-Bestimmungen dem planmäßigen Start am 1. Mai keinen Strich durch die Rechnung machen. „Wir gehen fest davon aus zu öffnen“, sagt Oberstenfelds Bürgermeister Markus Kleemann. Die notwendigen Finanzmittel für eine Öffnung sind bereitgestellt, der Freibad-Zweckverband stimmte einmütig zu.

Derzeit geht es vor allem darum, das Hygienekonzept im Detail auszuarbeiten. Bereits vor einem Jahr hatte man ein solches vorbereitet, bevor dann die Entscheidung zur Nicht-Öffnung fiel. Inzwischen wurden Erfahrungen aus anderen Freibädern mit eingebaut, bei denen man sich umgehört hat. Die Details des Konzepts werden noch dem neu gegründeten Freibad-Verwaltungsrat vorgelegt, besetzt mit Räten aus Oberstenfeld und Beilstein. Hier soll die Entscheidung fallen, etwa was die Preise sowie die genauen Besuchszeiten und die entsprechenden Schichten angeht. „Passieren wird das aber nicht vor Mitte April, damit wir möglichst auf dem aktuellen Stand der Coronaverordnung sind“, sagt Markus Kleemann. Von der sei man schließlich abhängig – und da die Regelungen für Sportstätten und Freibäder noch auf dem Stand von 2020 sind, rechnet der Oberstenfelder Bürgermeister damit, dass sie vor dem Start der Freiluft-Saison überarbeitet werden.

Neues Kassensystem in gleich zwei Bädern

Darf das Freibad tatsächlich öffnen, erwartet die Besucher ein neues Kassensystem, das unabhängig von Corona modernisiert wurde. Möglich wird dadurch der Online-Ticketverkauf, der Gang durchs Drehkreuz ist dann auch per QR-Code auf dem Handy möglich. „Wir wollten das schon länger bürgerfreundlich gestalten“, sagt Kleemann. Und auch bei den Sitzstufen zwischen den Becken, die aus Sicherheitsgründen erneuert werden, sei man auf einem guten Weg. „Durch die längere Frostphase konnte zwar einige Zeit nicht gearbeitet werden. Wir sind aber zuversichtlich, dass bis zum 1. Mai alles fertig sein wird.“

Ebenso mit einem neuen Kassensystem wartet das Wellarium
in Steinheim auf. „Es läuft gerade der Umstellungsprozess“, sagt Torsten Bartzsch, Vorsitzender des zuständigen Gemeindeverwaltungsverbandes Steinheim-Murr. Auch hier sollen der Online-Ticketverkauf und der Eintritt vor Ort einfacher vonstatten gehen. Auch sonst tut sich etwas am und im Freibad: Der Kiosk-Vorplatz wird zurzeit unter anderem mit neuem Pflaster, weiteren Sonnenschirmen und Blumen neu gestaltet. Ebenso erhält der Fahrradabstellplatz vor dem Eingang des Freibads ein neues, modernes Aussehen. „Wir liegen bei beiden Maßnahmen im Plan und hoffen, sie Mitte April abschließen zu können“, so Bartzsch. Öffnen soll das Bad, sofern erlaubt, am 1. Mai.

Konzepte aus Vorsaison haben sich bewährt

Was den Badebetrieb angeht, können die Verantwortlichen im Wellarium auf den Erfahrungen vom vergangenen Sommer aufbauen. Das Konzept habe sich „rundum bewährt“, ist Torsten Bartzsch zufrieden. Und der Aufwand an Reinigung und Desinfektion sei nicht so hoch gewesen wie befürchtet. Ziel sei nun, die Schichtzeiten für die Besucher etwas anzupassen. Gegeben hatte es eine am Vor- und eine am Nachmittag. Die Hoffnung ist, zusätzlich an zwei Tagen der Woche das Frühschwimmen zu ermöglichen. „Das hat es letztes Jahr leider nicht gegeben. Wir würden es aber gerne wieder anbieten“, sagt der Murrer Bürgermeister weiter.

Wie im Wellarium blickt man in Mundelsheim
zufrieden auf 2020 zurück. In dem kleinen Bad am Neckar möchte man daher am Konzept festhalten, das nur den Inhabern von Saisonkarten den Zutritt ermöglicht – das waren immerhin 1163 Personen. Die Öffnung ist für den 8. Mai vorgesehen. In Anbetracht der Umstände gilt laut Bürgermeister Boris Seitz aber: „Wir werden öffnen, wenn wir es dürfen.“ Im Wartestand befindet man sich daher auch beim Vorverkauf: „Der Beginn kann erst festgelegt werden, wenn bekannt ist, wann und wie wir unser Bad öffnen können.“

Wegen Coronaverordnung im Wartestand

Ob das Hygienekonzept identisch bleiben kann, bleibt abzuwarten. Es habe sich jedenfalls ohne jegliche Zwischenfälle bewährt, und die Lösung sei gut angenommen worden, „auch wenn sie vielleicht speziell war“, so Boris Seitz weiter. Veränderungen werde es geben, soweit die Coronaverordnung es zulässt. „Eventuell dürfen mehr Menschen ins Bad oder ähnliches. Es wird sich zeigen, was sich die Regierung diesmal einfallen lässt.“ Freibäder seien keine Infektionsherde gewesen. „Wir sind in jedem Fall gerüstet, Vorarbeiteten sind schon im Gang.“