An der Schweißbrücke geht es nicht direkt nach Marbach weiter. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Freude in Marbach über eine geplante Trasse von der Schweißbrücke zur Schillerstadt ist groß. Die genaue Route des Radwegs steht aber noch nicht fest.

Marbach - Bei vielen Radfreunden dürfte die Ankündigung von Daniel Renkonen dafür gesorgt haben, dass die Herzen etwas höher schlagen. Der Landtagsabgeordnete hatte in der vergangenen Woche per Pressemittelung erklärt, dass eine neue Trasse zwischen der Schweißbrücke und der Schillerstadt an der Landesstraße 1124 gebaut werde – womit dann auch eine durchgängige Verbindung von Rielingshausen in die Kernstadt hergestellt wäre (wir berichteten). Insofern löste die Nachricht auch beim Marbacher Bürgermeister Jan Trost Freude aus. „Das wäre für uns ein großer Gewinn“, sagt er.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass bei dem Projekt längst noch nicht alle Fragen geklärt sind. So ist zum Beispiel nach wie in der Schwebe, wo genau die Route einmal verlaufen wird. „Derzeit wird ein Variantenvergleich durchgeführt“, erklärt Julia Christiansen, Pressereferentin beim Regierungspräsidium in Stuttgart. Zudem würden die Auswirkungen auf die Umwelt untersucht. „In der Untersuchung sind Radwegführungen nördlich und südlich der L 1124 enthalten, teilweise unter Nutzung vorhandener Wirtschaftswege. Der Trassenverlauf steht daher noch nicht fest“, fasst die Sprecherin der Behörde zusammen.

Eher zurückhaltend zeigt sie sich auch bei Prognosen im Hinblick auf den Spatenstich. „Aufgrund des frühen Planungsstadiums können wir leider noch keine verlässlichen Angaben zu Bauzeit sowie dem genauem Zeitpunkt der Umsetzung machen“, konstatiert Christiansen. Es werde aber angestrebt, dass die Bagger 2023 anrücken können. Dieses Datum hatte auch Daniel Renkonen in seiner Verlautbarung genannt und dabei auf die Auskunft von Verkehrsminister Winfried Hermann verwiesen, wonach der Lückenschluss in drei Jahren vollzogen werde. Fakt ist jedenfalls, dass die Verbindung zwischen der Schweißbrücke in Erdmannhausen und Marbach im Bauprogramm für Radwege an Landesstraßen enthalten ist. Darauf macht das Regierungspräsidium explizit aufmerksam.

Jan Trost zeigt sich zufrieden, dass die Signale aus Stuttgart jetzt auf Grün stehen. Man habe über den Wunsch nach dem Radweg mit Daniel Renkonen gesprochen, der daraufhin versichert habe, sich um das Vorhaben zu kümmern. Parallel habe er im Verbund der ehemaligen Bürgermeisterin Birgit Hannemann beim Regierungspräsidium die Sache vorangetrieben. Die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde kam und kommt in dem Fall nicht von ungefähr. Schließlich werde der Löwenanteil der Route auf Gemarkung von Erdmannhausen verlaufen, betont Jan Trost, das nach seiner Einschätzung auch von der Verbindung profitieren dürfte, weil die Freizeitanlagen wie die Tennisplätze und das Schützenhaus besser erschlossen werden könnten.

Das bestätigt der neue Bürgermeister der Brezelgemeinde Markus Kohler. Er hoffe zudem dass der eine oder andere Radler bei einer Tour dann einen Abstecher in die Gaststätte beim Schützenhaus unternehme oder Tenniscracks von außerhalb eher mal mit dem Drahtesel auf die Anlage kommen. Davon abgesehen sei es grundsätzlich zu begrüßen, wenn ins Radwegenetz investiert wird. „Wir freuen uns also sehr, wenn es mit der Trasse vorangeht“, resümiert Markus Kohler.

Doch auch wenn Marbach und Erdmannhausen dem Radweg positiv gegenüberstehen und bei dem Projekt Hand in Hand arbeiten: Investieren müsse sie dafür keinen Cent. Der Bau werde voll und ganz vom Land getragen, sagt Jan Trost.