Torjäger Patrick Flamm fällt noch mindestens einen Monat lang verletzt aus. Foto: Archiv (avanti)

Der TSV 1899 Benningen steigt am Sonntag daheim gegen den TSV Höfingen in die Bezirksliga ein. Die Vorzeichen für einen erfolgreichen Auftakt sind nicht die besten.

Benningen - Die Stimmung bei Fußball-Bezirksligist TSV 1899 Benningen vor dem Saisonauftakt am Sonntag, 15 Uhr, gegen den TSV Höfingen – sie ist getrübt. Von einer „sehr schlechten Leistung“ spricht Trainer Thomas Lembeck in Bezug auf die 2:8-Testspielklatsche am Dienstag gegen das eine Liga tiefer spielende Pleidelsheim. „Wenn wir so in der Liga auftreten, sind wir ein Top-Abstiegskandidat“, betont der Trainer. Zwar hätte sein Team anfangs dominiert, sei aber aus unerklärlichen Gründen eingebrochen. So wurde es nach dem 1:1-Pausenstand fast zweistellig. „Wie gegen den VfR Heilbronn“, hadert Lembeck. Gegen den ambitionierten Bezirksligisten wurde aus einem 0:2 ein 0:7.

Dem Trainer schwant, dass die siebenwöchige Vorbereitung zu kurz war. Denn zu Beginn konnte aufgrund des monatelangen Stillstands nicht gleich Vollgas gegeben werden. Und die Spieler, die nicht im Urlaub weilten, galt es nicht gleich zu verheizen. Das Fitnesslevel innerhalb des Kaders sei noch immer sehr unausgeglichen, gibt Lembeck einen Einblick. „Die fitteren Spieler müssen die anderen jetzt mittragen – irgendwie.“

Patrick Flamm fehlt mindestens einen Monat

Dazu kommt Verletzungspech: Goalgetter Patrick Flamm fällt wegen Knieproblemen vier bis sechs Wochen aus und „hinterlässt ein riesiges Loch“. Can Dogan muss ebenfalls mit Knieproblemen wohl langfristig passen, und die Verteidiger Björn Rewitzer und Phil Huber verletzten sich im ersten Test gegen 08 Bissingen so schwer, dass die Partie nach 65 Minuten abgebrochen wurde. Philipp Lauer trainiert zudem wegen Knorpelproblemen auf Sparflamme.

Immerhin: Mit Unentschieden gegen die Landesligisten Löchgau (0:0) und Leonberg/Eltingen (3:3) sowie dem 5:3 gegen Bezirksligist Oppenweiler-Strümpfelbach hielt man gegen gute Teams mit. Und mit Höfingen ist zum Auftakt ein Gegner zu Gast, der vergangene Saison ohne Lockdown wohl abgestiegen wäre. „Höfingen hat in der Vorbereitung auch Packungen bekommen. Das will natürlich nichts heißen. Dass wir gut in die Saison reinkommen, ist aber immens wichtig“, sagt Lembeck. Stecke man erst mal im Abstiegssumpf, sei es schwierig rauszukommen.

Einstelliger Tabellenplatz als Saisonziel

Ziel der Benninger ist es, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. „Erreichen wir unsere Form, ist mit unserer Besetzung auch ein einstelliger Platz möglich“, schätzt der Trainer ein. Kompensieren muss der TSV den Abgang von Allzweckwaffe David Heim, der sich Meisterschaftsmitfavorit TASV Hessigheim anschloss. Thorben Bunderla hörte auf, Nick Gruber wechselt studienbedingt. Co-Trainer Chris Linke kehrte zum FC Marbach zurück, stand aber kaum auf dem Feld.

Neu im Kader ist dafür der zentrale Mittelfeldspieler Marcel Willberg (28), der mit seiner Erfahrung und Mannschaftsführung weiterhelfen und die Offensive um Angelo de Capua füttern soll. Er ist auch neuer Co-Trainer. Ebenfalls empfehlen konnten sich die Zwillinge Nick (Innenverteidiger und Sechser) und Moritz (Stürmer) Rath, die aus der A-Jugend des SGV Freiberg zurückkehrten. „Beide machen das ordentlich. Moritz fehlen vorne noch die Erfolgserlebnisse, aber das kommt noch.“ „Positiv überrascht“ hätten auch bereits Elias Scheuing und Marco Canonico, die aus der zweiten Mannschaft hochgezogen wurden.