Mayer und sein Werk sichtbar machen, das ist dem Verein wichtig. Foto: Archiv

Vor 41 Jahren ist der Tobias-Mayer-Verein gegründet worden. Jetzt hat es einen Stabwechsel gegeben.

Marbach - Auch wenn die Öffentlichkeit überrascht sein mag von der Nachricht, dass der komplette Vorstand ausgetauscht wurde – der Führungswechsel beim Marbacher Tobias Mayer Verein war von langer Hand geplant. Das sagt Armin Hüttermann nach der Neuwahl.

Denn es sei wichtig gewesen, dass man den Übergang zur nächsten Generation „gut hinbekomme“. Armin Hüttermann hatte sein Amt als Erster Vorsitzender nach 30 Jahren zur Verfügung gestellt. Wolf-Dieter Gronbach hatte nach 41 Jahren den Stellvertretenden Vorsitzendenposten abgegeben, Rüdiger Heilgeist die Funktion als Beisitzer nach 41 Jahren. Etwa ein Jahr lang, so verrät Armin Hüttermann, habe man den Stabwechsel vorbereitet.

Dass genügend Freiwillige für die frei werdenden Aufgaben gefunden werden konnten, sei nicht erstaunlich, denn „wir sind ein sehr aktiver Verein“. Hüttermann freut sich, dass sein Amt an Rainer Abbenseth geht, der seit Jahren in Verein und Museum mitarbeitet und „stark eingebunden“ war. Seit kurzer Zeit ist Abbenseth, der auch aus dem Stadtinfoladen bekannt ist, im Ruhestand – und hat damit freie Kapazitäten. Als seine Stellvertreterin wird die Erdmannhäuserin Martina Glees-Brück einsteigen.

Hüttermann bleibt aktiv

Armin Hüttermann ist für viele Marbacher das Gesicht des Tobias Mayer Vereins schlechthin. „Ich wurde auch schon mal mit Herr Mayer angesprochen“, sagt er und lacht. Hüttermann weint seinem Chefposten nicht nach. Er wird auch weiterhin aktiv im Verein mitarbeiten, bei der Vortrags- und Veranstaltungsplanung beispielsweise. Und er ist sehr froh zu sehen, dass der Verein auf einem guten Weg ist, dass eine „Zeitenwende“ eingeleitet ist. „Seit ein bis zwei Jahren machen wir verstärkt Jugendarbeit“, sagt Hüttermann. Das Interesse der Schulen ist mittlerweile geweckt und „mit Kindern und Jugendlichen entstehen gerade tolle neue Sachen“, sagt er. Gern denkt er zum Beispiel an das Projekt der Museumsdetektive für Schulkinder mit Verena Buddenberg und Sabine Willmann im vergangenen Jahr. „Einfach super“, sagt Hüttermann.

Auch dem 78-jährigen Wolf-Dieter Gronbach aus Heilbronn ist diese Entwicklung sehr wichtig. Er ist das letzt Gründungsmitglied des Vereins, das den Vorstand verlässt – vor 41 Jahren hat er gemeinsam mit Erwin Roth das Geburtshaus Mayers entdeckt und aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Gemeinsam mit Erwin Roth und Armin Hüttermann habe er eine wissenschaftliche Basis gelegt. Jetzt findet er: „Es ist wichtig, dass wir loslassen, damit andere auf eine andere Weise weitermachen können.“ Die Arbeit im Verein ändere sich „hin zu mehr Leben“. Jetzt komme „mehr Jugend da rein“, zumal es in der Vergangenheit nicht leicht gewesen sei, Schulen anzusprechen.

Kooperationen mit Schulen

Auch der neue erste Vorsitzende ist froh, dass sich immer wieder Kinder und Jugendliche für das Angebot des Tobias Mayer Vereins interessieren, der sich um das Leben und Wirken des 1723 in Marbach geborenen Astronomen kümmert. Die Kooperationen mit Schulen gehen jetzt gerade los“, sagt er froh. So habe zum Beispiel eine Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Interesse an einer Kooperation gezeigt. Und über die Kinder, so Abbenseth , erreiche man die Eltern. Der 65-Jährigen staunt, dass es immer noch Menschen in der Stadt gebe, die nichts über Mayer wüssten. „Es ist jetzt wichtig, das Museum und den Tobias Mayer Verein sichtbar zu machen.“