Von Montag an kann man sich im Wellarium wieder eine Abkühlung verschaffen. Foto: /Werner Kuhnle

Das Wellarium in Steinheim wird am 22. Juni nach der Corona-Pause wieder öffnen. Allerdings wird der Betrieb nur mit Einschränkungen freigegeben. Tickets müssen beispielsweise online erworben werden.

Steinheim - Rein statistisch lässt sich die Saison im Grunde schon nicht mehr retten. Wegen Corona hatte das Wellarium seine Pforten nicht wie üblich am 1. Mai öffnen können. Naturgemäß liegt bis dato die Zahl der Badegäste bei null. Und lange war unklar, ob sich an dieser Bilanz etwas ändern würde. Schließlich dürfen Freibäder erst seit 6. Juni wieder öffnen und dann auch nur unter Einschränkungen. Vor dem Hintergrund haben die für die Freizeitanlage verantwortlichen Kommunen Steinheim und Murr genau abwägen müssen, ob sie in diesem Sommer noch Wasserratten empfangen wollen. Seit einer nichtöffentlichen Zusammenkunft aller Gemeinderäte und des gemeinsamen Verwaltungsverbands am Dienstag steht aber fest: Die Becken werden freigegeben. Ab Montag, 22. Juni, können die Besucher ihre Bahnen ziehen.

Die Entscheidung fiel deutlich aus. Von insgesamt 36 Räten wollte nur einer die Badesaison canceln, einer enthielt sich der Stimme. „Wir haben gegenüber den Bürgern eine gewisse Verpflichtung gesehen, in diesen besonderen Zeiten das beliebte Freizeitangebot trotz aller Einschränkungen zu öffnen“, erklärt der Murrer Bürgermeister und Verwaltungsverbandsvorsitzende Torsten Bartzsch. Das bestätigte sein Steinheimer Amtskollege Thomas Winterhalter. „Einfacher wäre es gewesen, das Bad einzumotten. Aber wir haben einen gesellschaftlichen Auftrag. Nun hoffen wir, dass es die Nutzer auch wertschätzen, dass wir einen großen Aufwand betreiben, um den Betrieb unter Coronabedingungen am Laufen zu halten“, erklärt er. Zudem würden er und Bartzsch sich wünschen, dass sich alle an die Vorgaben halten.

Das wäre in der Tat hilfreich. Denn spezielle Regeln gibt es eine ganze Menge. So dürfen sich im Wellenbecken maximal 140, im Bad für Nichtschwimmer nur bis zu 112 Frauen, Kinder und Männer tummeln. Reglementiert ist auch die Zahl der Nutzer des großen Beckens. Dieses wird in drei Zonen unterteilt. Eine für Genuss-, eine für gemäßigte und eine für Sportschwimmer, die dann jeweils mit Abstand in die eine Richtung hin und in die andere wieder zurück ihre Bahnen ziehen werden. Pro Bereich sind 20 Besucher erlaubt. Das Personal um Freibadleiterin Katrin Schulze hat eine Auge darauf, dass die Obergrenze nicht überschritten wird. Weniger achten muss das Team auf Wasserpilz, Sprungturm, Strömungskanal, Rutschen oder Volleyballfelder: Diese Angebote sind unter anderem zunächst abgesperrt und damit nicht zu nutzen. Coronabedingt ist außerdem, dass sich nicht mehr als 1095 Gäste gleichzeitig im Wellarium aufhalten dürfen.

Geöffnet wird das Bad in zwei Schichten, von 7 bis 12 Uhr und dann wieder von 14 bis 19 Uhr. Dazwischen wird durchgeputzt. Tickets können auch nur online bis zu zwei Tage im Voraus erworben werden. Torsten Bartzsch ist bewusst, dass daran insbesondere Ältere zu knabbern haben könnten. „Aber es gab in der besonderen Situation keine andere Möglichkeit“, bedauert er. Mit einer Zettelwirtschaft könne man nicht arbeiten, zudem sollen lange Schlangen am Eingang verhindert werden. Im Gegenzug werden die Ticketpreise um 80 Cent für Erwachsene und um 30 Cent für Kids gesenkt.