Foto: Werner Kuhnle

Die Skulptur ist in die Mitte des Kreisverkehrs versetzt worden. Der Kreisel wurde dadurch am Wochenende eingeweiht.

Steinheim - Steinheim hat seit Samstag einen monumentalen Wächter über den neuen Kreisverkehr. Der vier Tonnen schwere Urelefant Steppi wurde mit einem riesigen Kran von seinem bisherigen Standort auf dem Schnaidt-Areal ins Zentrum des Kreisels gesetzt. Mit dieser Aktion und dem Durchtrennen eines Bandes wurde dann der Kreisverkehr, der schon seit dem Sommer im Betrieb ist, offiziell eingeweiht. Die Kritik, die es im Vorfeld um den Steppi-Umzug in Sachen Informationsfluss gegeben hatte (wir berichteten), rückte in den Hintergrund. „Nun freuen wir uns, dass er hier steht“, sagte Stadtrat und Ideengeber Jürgen Weis. Lediglich Heinz Deuble, der den Koloss in 450 Arbeits- und weiteren gut 400 Planungsstunden aus Stahl geschaffen hat, war nicht ganz glücklich mit der Blickrichtung des Elefanten, der nun die von der Landesstraße 1126 Kommenden frontal statt im Halbprofil begrüßt. „Aber nur so ist die Aufstellung genehmigt worden“, sagt er.

Nach der Diskussion um den Großbottwarer Storch und seine potenzielle Gefährdung des Verkehrs hatte man sich um die Kunst im Kreisverkehr viele Gedanken gemacht. In seiner Ansprache zur Einweihung des Kreisverkehrs sagte Regierungspräsident Johannes Schmalzl, „man sei da vielleicht zu genau gewesen“ und dankte dem Landratsamt, dass Steppi doch noch eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen habe. Als Vertreter von Landrat Rainer Haas betonte Tilman Hepperle, dass Steppi in zweifacher Hinsicht ein neues Wahrzeichen Steinheims sei. Zum einen für den spektakulären Fund des Urtiers, zum anderen für ein beispielhaftes gemeinsames Engagement der Steinheimer. Er wünschte, dass Steppi von nun an über reibungslosen Autoverkehr wachen solle.

Das war in der Vergangenheit anders. Bürgermeister Thomas Rosner erinnerte an die vielen Auffahrunfälle, die es vor der Umgestaltung zum Kreisel an dieser Stelle immer wieder gegeben habe. Er sei sehr froh, dass die 700 000 Euro Gesamtkosten von Land und Landkreis gemeinsam geschultert worden seien und der Vorschlag der Stadt, die Planungskosten vorzuschießen, funktioniert habe. Auch bei den Bürgern habe es nur ganz wenige Beschwerden während der Bauzeit gegeben, selbst die benachbarte Volksbank, bei der durch die Erschütterungen hin und wieder Fehlalarme ausgelöst worden seien, habe wie das Chinarestaurant alles mit Geduld ertragen.

Nachdem der Musikverein Stadtkapelle Steinheim, der für die musikalische Umrahmung der Ansprachen gesorgt hatte, die Bedeutung des Tags mit „One Moment in Time“ unterstrichen hatte, schwebte Steppi durch die Luft an seinen neuen Standort, wo er mit Trommelwirbel begrüßt wurde. Zum Abschluss sang ein Schülerchor das eigens für diesen Anlass von Gerald Walter komponierte Steppi-Lied. In das kräftige „Hu-a-hu-a-hu“ des Refrains stimmten auch die vielen Besucher des Ereignisses mit ein. Bunte Luftballons stiegen in den Himmel, dann wurde der Kreisel wieder für den Verkehr freigegeben.