Die Außenwände sollen weiß verputzt, die Wandfläche mit satinierten Glasflächen unterbrochen und aufgelockert werden. Foto: Stadt Steinheim

Die Planung für den Umbau des Sanitär- und Umkleidetrakts des Wellariums liegt jetzt auf dem Tisch.

Steinheim - Diese Woche haben die Stahlbauer im Wellarium mit ihrer Arbeit begonnen. Man werde alles tun, dass das Bad zum Saisonbeginn in Betrieb genommen werden könne, versicherte Architektin Julia Leibiger vom Büro Richter + Rausenberger den Steinheimer Stadträten in ihrer Sitzung am Dienstagabend. „Aber es wird eine knappe Kiste.“ Während der erste Bauabschnitt in vollem Gange ist, liegen jetzt auch die Planungen für den zweiten Bauabschnitt, der den Umbau und die Sanierung des Sanitär- und Umkleidegebäudes betrifft, auf dem Tisch. Der Startschuss für diesen Teil der Umgestaltung soll gleich nach dem Saisonende im September fallen.

Der Sanitär- und Umkleidebereich im Wellarium wurde zuletzt 2001 saniert. Die Ausgaben für den zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 1,65 Millionen Euro. Mit den Kosten für den ersten Bauabschnitt liege man im Rahmen der Berechnung von 1,45 Millionen Euro, so Julia Leibiger.

Dach Über das Sanitär- und Umkleidegebäude kommt ein neues Dach in Stahlkonstruktion. Die Dachplatte besteht aus Kertoholzplatten, auf die eine Folie aufgebracht wird. On top kommt dann noch eine Solaranlage. Über dem Gebäude verlaufen schräge Stahlfachwerkträger mit runden Lichtkuppeln.

SanitärbereichAlle Oberflächen und Einrichtungsgegenstände werden erneuert. Es wird ein neuer Familienraum eingerichtet ebenso wie ein behindertengerechter Sanitärraum. Im Bereich der Herren-Toiletten fällt ein WC weg, das schafft mehr Platz. Bei den Damen-Toiletten wird eine Wand versetzt und damit ebenso mehr Raum geschaffen. Ergänzt wird das Ganze durch zwei größere Umkleidekabinen für Familien oder Rollstuhlfahrer, samt Wickeltisch. Außerdem gibt es 40 zusätzliche Garderobenschränke und vier „großzügige“ Frisierplätze, wie es Architektin Julia Leibiger formulierte. Sogar an eine „Schuhwaschung“ ist gedacht – ein eigens dafür installierter Wasserhahn macht’s möglich.

Farbkonzept
Der Boden im Umkleide- und Vorbereich soll in Grau gehalten sein. In den Sanitärraumen sind die Böden mit der Farbe Weiß vorgesehen. Bei den Wänden und Garderobenschränken wird mit den Farben Rot, Orange, Blau und Hellblau gespielt.

Boden
„Das Thema Boden hat uns Kraft und Nerven gekostet“, sagte Julia Leibiger in der Ratssitzung. Denn eigentlich schreibe die Norm ein Gefälle von zwei Prozent vor. „Aber im Bereich der Umkleiden ist trotz der Abläufe keines geplant gewesen.“ Das zusätzliche Problem: Werden auf den Boden Fliesen aufgebracht, sind diese zu schwer und bringen die Statik in Gefahr. Im Keller befindet sich die ganze Freibadtechnik. „Nach Angaben des Statikers ist die Decke so gerechnet, dass der Bodenaufbau maximal 80 Kilo pro Quadratmeter schwer sein darf, aber bei Fliesen würden wir auf 200 Kilo kommen.“ Deshalb habe man sich dazu entschieden, den Boden zu den Abläufen hin und dann einen Estrich aufzubringen. „Die Beschichtung schützt den Boden, die Optik sieht dann wie Beton aus.“ Allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich die ein oder andere Pfütze bilde, betonte Leibiger.

Windschutz
In den Sammelumkleiden und Duschen habe es in der Vergangenheit immer wieder ein Problem mit Zugluft gegeben, berichtete die Architektin. Das Einsetzen von Plexiglasscheiben oder Fenstern in diesem Bereich sei eigentlich nicht machbar und obendrein sehr teuer. Die Mehrkosten würden bei mindestens 27 500 Euro liegen. Die Lösung könnten abgehängte Decken aus transluzentem Material, etwa Gitterrost oder Stegplatten, sein. „Wir werden das mal in einem Raum testen“, informierte Julia Leibiger.