Die Neubürger haben sich ein Bild vom Kloster gemacht. Foto: Werner Kuhnle

Bei Rundgang wurde über Historie informiert. Doch auch die Freizeitgestaltung spielte eine Rolle.

Steinheim - Die Flüsse Murr und Bottwar waren nicht immer so idyllisch“, sagt Helga Becker und verweist dabei auf die verblüffenden Hochwassermarken am Rathaus. Es habe früher sogar „Fleckenboote“ für die Einwohner gegeben, heute seien die Gewässer rund um die Stadt aber keine Gefahr mehr, stellt die Heimatpflegerin fest, um die sich am Mittwochabend ungefähr 25 Leute im Rahmen des Neubürgerempfangs geschart haben. Die Gruppe steht am Marktbrunnen, der wie das Rathausfachwerk aus dem 17. Jahrhundert stammt. Salz- und Holzhandel sei einst an dem Platz gepflegt worden, erfahren die Neu-Steinheimer.

Ein Blick auf Funde des ehemaligen Klosters Mariental, etwa kostbare Glaswaren, ist den Gästen bereits zum Start des Rundgangs im Museum zur Kloster- und Stadtgeschichte ermöglicht worden. Beim Gang über die Markierungen der ehemaligen Klosterkirche bekommt man ein Gefühl für die beachtliche Größe. Und während die Neulinge am „Lamm“, dem stadtältesten, rund 400 Jahre bewirteten Gasthaus, vorbeischlendern, kriegen die Zugezogenen hautnah mit, dass in der Stadtmitte auch heute noch der Bär tanzt. Uralte Weinbergtradition der Gegend wird durch Ansicht der Klosterkelter deutlich. „In allen drei Stadtteilen gibt es Keltern, die den Winzern gedient haben“, erfährt man dann nach dem Spaziergang während eines virtuellen Stadtrundgangs durch den Rathauschef Thomas Winterhalter. Im Bürgersaal haben sich noch ungefähr 15 weitere Zugezogene eingefunden.

Neben Impressionen der Urmenschstadt mit den Stadtteilen Höpfigheim und Kleinbottwar gibt der Schultes Auskunft über Sehenswürdigkeiten und kommunale Einrichtungen, Dienstleistungen und freiwillige Angebote Steinheims. „Das Bürgerbüro befindet sich im ehemaligen Notariat“, und das Bauamt sei in Kleinbottwar, klärt Winterhalter über weitere Verwaltungssitze außer dem Rathaus auf. Der Bürgermeister verweist zudem auf kirchliche Gebäude der Stadt, die durch katholische und evangelische Gemeinschaften betrieben werden.

Auch Friedhelm Nachtigal, seit Herbst 2018 evangelischer Pfarrer in Höpfigheim, lebt noch nicht lange in Steinheim und ist als Gast anwesend. Der Neubürger Markus Elsäßer wird im Zusammenhang mit den Vereinen genannt, er ist Kommandant der Feuerwehr. Seine Kollegen sind zur Information über den ehrenamtlichen Verband vor Ort und erhoffen sich neue aktive Mitglieder durch Zugezogene. Die Pflege der Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Sárvár sei etwas „eingeschlafen“, räumt der Bürgermeister ein, auch in dem Bereich würde man sich über ambitionierte Bürger freuen, die die Beziehung wieder in Schwung bringen.

Knapp äußerte sich der Rathauschef auch zu den Zukunftsplänen und in dem Zusammenhang zu Bebauungsplänen und der Gewerbeansiedlung. Wellarium, „Hardy Pfad“ und Urmensch-Museum sind nur einige Beispiele, die Winterhalter zur vielfältigen Freizeitgestaltung anregt. „Ganz aktuell kann man das Stadtradeln verfolgen“, erklärt er die Aktion, die der Luftverbesserung dienen soll.

Zudem lädt Winterhalter zum Marktplatzfest am Wochenende ein. Konkret ins Gespräch kommen können die Zugezogenen am Mittwoch auch mit Vertretern des CVJM, des Schwäbischen Albvereins, des SFC Höpfigheim und des jungen Bürgernetzwerkes.