Ein Blick ins neue Kleinbottwarer Museum in der Kelter lohnt sich allemal. Foto: Sandra Brock

Das Weinbau- und Landwirtschaftsmuseum in Kleinbottwar zeigt allerlei Raritäten. Die haben sich in den vergangenen 120 Jahren angesammelt.

Steinheim-Kleinbottwar - Das Kleinbottwarer Weinbau- und Landwirtschafts-Museum samt Archiv ist umgezogen. Einen ersten Tag der offenen Tür wird es am kommenden Sonntag, 13. September, in der Zeit von 11 bis 16 Uhr geben. Weil das bisherige Domizil in der Amtsstraße abgerissen wurde, haben die Unterlagen und Ausstellungsstücke jetzt in der Kelter am Ortsrand ein neues Zuhause gefunden. Dafür haben die Bottwartaler Winzer als Eigentümer einen Raum in der Kelter an die Stadt Steinheim vermietet.

Im Sommer stand dann der Umzug an, bei dem neben dem Ortsvorsteher Manfred Waters auch Erich Krautter, Martin Bauer, Hans Eßlinger und Rudi Fähnle mit angepackt haben. „Dieser Umzug gelang relativ reibungslos, weil die Stadtverwaltung, besonders der Bauhof, sehr flexibel und unproblematisch reagierte, deshalb übermittle ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank“, so Manfred Waters.

Dabei gab es allerlei zu transportieren: alte Weinfässer und Weinbergöfen, Butten und Schilder, Rätschen, Bilder, Haushaltsgegenstände von der alten Bettflasche bis zur Kuchenform . . . Dann natürlich die Akten aus dem Archiv, eine umfangreiche Sammlung über (fast) alles, was es über Kleinbottwar zu notieren gab. Und – wie kann es in einem Weinort anders sein – die eine oder andere Flasche Wein, leere und volle, darunter ein Götzenberg Trollinger von 1961 und einiges mehr Historisches aus der Gegend. Korkenzieher und die passenden Untersetzer von anno dazumal runden das Ganze ab. Und ein Blick auf die alten Etiketten der Weinflaschen lohnt sich sowieso.

Es gibt also viel zu entdecken in dem neuen Museum. „Es sind einige Raritäten der letzten „120 Jahre Kleinbottwar“ zu sehen“, betont Manfred Waters, der immer auf der Suche nach neuen Stücken für das Museum ist. Zu vielen davon gibt es auch Geschichten zu erzählen. Die Lampe im Flur zum Beispiel. Sie stammt vom früheren GSV-Vereinsheim. Oder die Wengert-Öfen. Heute kaum mehr vorstellbar, standen sie zu Hunderten in den Weinbergen der Gegend und schützten die Reben im Frühjahr vor Nachtfrösten. Die mit Öl, Holz oder Frostkiller beheizten Öfen sorgten allerdings auch für ziemlich dicke Luft.

Für ebendiese Geschichten hinter den Ausstellungsstücken und Fragen zum Archiv und zur Historie stehen am Sonntag Manfred Waters und Erich Krautter den Museumsgästen zur Verfügung. Tage der offenen Tür soll es künftig „immer mal wieder“ geben, so Manfred Waters. „Etwa alle Vierteljahr soll das Weinbau- und Landwirtschaftsmuseum geöffnet werden. Dabei werden wir auch immer mal wieder ein spezielles Thema aufgreifen.“