Das JudoTeam Steinheim ist bei der DM Fünfter geworden. Foto: privat

Die weibliche U17-Mannschaft des Judo-Team Steinheim wird bei den Deutschen Meisterschaften in München Fünfter.

Steinheim - Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend unter 17 Jahren in München zählten die Mädchen vom JudoTeam Steinheim im Vorfeld zu Favoriten, hatte man doch hoch überlegen die süddeutsche Meisterschaft geholt. Das Turnier fing auch sehr gut an. Mit einem 5:1 bezwang Steinheim den JC Frankfurt/Oder. Mit einem 6:0 Feuerwerk gegen den JC Hennef zog das JudoTeam anschließend ins Halbfinale ein.

Dort ging es gegen den HT 16 Hamburg wieder optimal los. Juliane Walter siegte noch vor Ablauf einer Minute. Nach einer Minute Kampfzeit konnte auch Jenny Schwille vorzeitig punkten. Annika Bräuninger, eine Klasse höher kämpfend, unterlag ihrer körperlich überlegenen Gegnerin durch einen Hüftwurf. Das Drama begann dann beim Kampf von Catrin Schopper. Sie machte den ganzen Kampf, setzte ihre Gegnerin unter Druck und bombardierte sie mit Wurfansätzen, leider immer vergebens. In einer unübersichtlichen Situation fiel sie auf einen Schulterwurf der Hamburgerin herein. Die zuerst gegebene kleinere Wertung (Yuko) wurde vom Kampfgericht revidiert und höher gegeben (Waza-Ari). Schopper hatte zwar noch genug Zeit, mühte sich allerdings vergebens. Die Gegnerin sperrte alle Angriffsversuche. Leider reichten die zwei Bestrafungen gegen sie nicht, um bis zum Ende den Ausgleich zu erzielen. Der 2:2 Zwischenstand sollte aber eigentlich kein Problem sein, denn Steinheim hatte mit Katja Stiebeling und Greta Neuschwander noch zwei Asse im Ärmel. Die Europameisterin Stiebeling war hoch motiviert, den Punkt für Steinheim zu erkämpfen. Sie holte sich einen einseitigen Griff und setzte ihren Uchi-Mata an. Beim Wurfansatz fielen beide Kämpferinnen nach vorn auf den Bauch und Stiebeling wurde durch diese unglückliche Aktion (Hebeln des Armes bei einem Wurfansatz) disqualifiziert. „Eine korrekte, aber sehr bittere Entscheidung für uns“, kommentierte Trainerin Trixi Kästle diesen Knackpunkt im Turnier. Für die 38 Kilogramm leichte Jana Scheffold war es fast unmöglich, in der Klasse bis 44 Kilogramm den Punkt zu holen. Scheffold versuchte es nach ganzen Kräften. Einer ihrer Wurfansätze wurde jedoch gekontert. Damit war der Traum vom Finale bei der Deutschen Meisterschaft für Steinheim vorbei. Der kampflose Sieg von Neuschwander war nur noch eine Ergebniskosmetik zum 3:4.

Nun hatte das Steinheimer Team im Kampf um Platz drei noch eine weitere Bürde auferlegt bekommen. Bei einer direkten Disqualifikation ist die Kämpferin vom weiteren Turnierverlauf ausgeschlossen. Und so ging der Kampf um einen dritten Patz gegen die KG TSV Altenfurt/TV Neuhaus ohne Katja Stiebeling verloren. Das 2:5 spiegelt allerdings nicht die Leistung und das Potenzial wieder, das diese Mannschaft besitzt. Die Mädchen schauen schon heute nach vorne und werden im nächsten Jahr mit gleichem Team nochmals angreifen, da die Altersklassen international angeglichen werden und dann in der U18 gekämpft wird.