In Winzerhausen steht bereits ein solcher Turm. Foto: Werner Kuhnle

Der Höpfigheimer Ortschaftsrat regt das Aufstellen eines Taubenturmes an. Der Ordnungsamtsleiter will die Möglichkeiten prüfen.

Steinheim-Höpfigheim - Vor eineinhalb Jahren hat Helmut Dambach das Problem schon einmal angesprochen. In der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag hat der Christdemokrat erneut auf die Taubenplage hingewiesen. In seiner Nachbarschaft wimmele es nur so von Tauben und auch bei FWV-Rat Reiner Harnoß hätten sie sich zuhauf eingenistet und würden alles verdrecken, ärgert sich Dambach. Sein Vorschlag: Die Stadt stellt irgend wie im Ort ein Taubenhaus auf, um die Plage in den Griff zu bekommen. „Ich selbst würde mich auch bereit erklären, die Eier auszutauschen“, sagte Dambach.

Reiner Harnoß (FWV) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Winzerhausen bereits ein Taubenhaus aufgestellt sei. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wurde der vier Meter hohe Turm in einem Garten aufgebaut. Er bietet Platz für rund 40 Tiere. Sie können über eines der Löcher, die in die Holzwände geschnitten sind, ins Innere gelangen. Darüber hinaus lässt sich jede der Kammern zum Reinigen öffnen. Jahrelang wurde über die Taubenplage im Ortschaftsrat diskutiert. Dann initiierte Ortsvorsteher Friedrich Link das Aufstellen eines Taubenturmes, um Ruhe reinzubringen, wie er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte.

Die Idee kam Link bei einem Besuch der Leonhardskirche in Stuttgart. Dort waren Taubenschläge eingerichtet. Das Prinzip ist einfach: in den künstlich geschaffenen Brutstätten legen die Vögel ihre Eier ab, die wiederum durch Attrappen ersetzt werden. Auf diese Weise wird die Population zurückgefahren.

In Beschlag genommen haben die Tauben den Turm in Winzerhausen noch nicht, informiert Friedrich Link. „Allerdings fliegen sie ihn schon an und sitzen seit ein paar Tagen auch schon drauf. Es wird funktionieren“, ist sich der Winzerhäuser Ortsvorsteher sicher.

Der Steinheimer Ordnungsamtsleiter Rolf Englert sagte in der Sitzung am Donnerstag zu, sich über die Möglichkeiten schlauzumachen und sich umzuhören – auch beim Gemeindetag. Allerdings habe er bislang noch nicht von „durchschlagenden Erfolgen“ gehört, dämpfte er allzu große Erwartungen. „Das sind alles gut gemeinte Versuche.“ Volker Schiele (CDU) berichtete von Erfahrungen mit Taubentürmen in Stuttgart. „Das hat nicht viel gebracht.“ Früher hätte man den Vögeln den Hals herumgedreht, so Schiele, doch nach dem Tierschutzgesetz sei das Töten von Wirbeltieren eine Straftat. „Ich kann nur hoffen, dass die Bürger sie nicht auch noch füttern. Das sind Ratten der Lüfte. “