Wer mit dem Bus regelmäßig von und nach Höpfigheim unterwegs ist, darf auf mehr Verbindungen hoffen. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt Steinheim wünscht sich mehr Busse für den Teilort Höpfigheim. Damit will sie weiter Lücken im Fahrplan schließen.

Steinheim-Höpfigheim - Denjenigen Höpfigheimern, die kein eigenes Auto haben und auf den ÖPNV angewiesen sind, dürfte manches Mal der Kamm schwellen. Vor allem am Wochenende und in den Abendstunden. Da ist das Busnetz ziemlich ausgedünnt. Doch das soll sich nun ändern. Die Stadt will ein Paket an zusätzlichen Fahrten hinzubestellen.

Werktags sollen von 18  bis 23 Uhr drei Fahrtenpaare zwischen Steinheim und Höpfigheim dazukommen, samstags elf weitere Busse von 8 bis 23 Uhr pendeln sowie an Sonn- und Feiertagen zusätzlich acht Lücken im Fahrplan geschlossen werden. „Die Stadt ist ihrem Ziel, die Zahl der Busfahrten zwischen Höpfigheim und Steinheim deutlich zu erhöhen, einen großen Schritt näher gekommen“, fasste der Ordnungsamtsleiter Rolf Englert jetzt im Gemeinderat die Lage zusammen.

Englert machte freilich ebenfalls klar, dass das Ganze noch nicht in trockenen Tüchern ist. Zunächst müsse man dem Landratsamt Ludwigsburg Bescheid geben, dass die Fahrtenpaare nun konkret bestellt werden sollen – nachdem das Interesse daran schon vor einiger Zeit hinterlegt worden war. Das Kreishaus müsse dann Angebote einholen, ehe eine weitere Abstimmungsrunde erfolgt, bei der auch andere Kommunen mit ihren jeweiligen Anregungen zum ÖPNV mit im Boot sind. „Noch vor der Sommerpause kann dem Gemeinderat die Beauftragung der Fahrten zur Beschlussfassung vorgelegt werden“, kündigte Rolf Englert an. Bis dahin stehe auch fest, welche Kosten auf Steinheim zukommen. Das hänge davon ab, was die anderen vom Linienbündel Neckartal betroffenen Kommunen an Wünschen anmelden, und werde dann nach einem noch festzuzurrenden Schlüssel unter der Solidargemeinschaft aufgeteilt.

Unabhängig von der finanziellen Seite zeigten sich die Steinheimer Räte davon angetan, dass das ÖPNV-Netz in Höpfigheim enger gestrickt werden soll. „Die Busbeziehungen zwischen Steinheim und Höpfigheim und umgekehrt waren bislang abends, samstags, sonntags und feiertags sehr dürftig. Die Höpfigheimer waren in einem verkehrlichen Niemandsland, zu diesen Zeiten gewissermaßen Zonenrandgebiet des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS). Diese Initiative jetzt ist deshalb äußerst positiv“, sagte Rainer Breimaier von den Grünen.

Ein Wermutstropfen sei jedoch, dass ein weiteres Ziel im Höpfigheimer Forderungskatalog, die Anbindung an das Nachtbussystem, vorerst nicht klappt, weil das aus Sicht des VVS nicht rentabel sei. Dabei zeige sich doch gerade an solchen Beispielen wie dieser speziellen Situation in der Nacht, ob der ÖPNV „taugt oder nicht taugt“, konstatierte Breimaier. Er bitte die Verwaltung, an dem Thema dranzubleiben. Ein Wunsch, den auch Regina Traub von der SPD äußerte. Der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler versicherte, dass man die Angelegenheit im Blick habe.

Der Nachtbus ist aber nicht die einzige Verbesserung, die sich die Stadt Steinheim gewünscht hätte, für die es aber vom VVS kein Okay gibt. Auch die Fortführung der Linie 567 aus Richtung Pleidelsheim/Murr bis nach Steinheim und Erdmannhausen zur S-Bahn habe ein Stoppsignal erhalten, berichtete Rolf Englert. Gleiches gelte für den Schnellbus und eine Verlängerung der Linie 462 über Steinheim nach Erdmannhausen.

Und weil es schon einmal um den ÖPNV im Allgemeinen und die Situation in Höpfigheim im Besonderen ging, sprach Regina Traub auch das Thema Schulbusse im Stadtteil an. Da gebe es offenbar Probleme, was die Anschlüsse nach Steinheim und Marbach anbelange, erklärte sie. Es müsse ein Auge darauf geworfen werden, dass die Takte der beiden Linien 444 und 460 aufeinander abgestimmt sind, sagte die SPD-Fraktionschefin. „Anscheinend ist es so, dass manchmal der eine Bus kommt, und bis die Kinder über die Straße gerannt sind, ist der andere gerade weggefahren“, berichtete Regina Traub.