Foto: Werner Kuhnle

Die Grundschüler beschäftigen sich mit dem Thema „Müll“. Die Viertklässler sind als Straßenkehrer unterwegs.

Steinheim-Höpfigheim - Wahre Begeisterungsstürme rufen Zigarettenkippen auf dem Gehweg und Glasscherben am Wegrand eher selten aus. Doch bei den Viertklässlern der Grundschule Höpfigheim kommt Abfall – zumindest an diesem Morgen – sehr gut an. Die Neun- und Zehnjährigen sind mit Monika Michelfelder, Mitarbeiterin der Ganztagesbetreuung und Mitglied des Bürgernetzwerkes Steinheim, und der Schulleiterin Mechthild Wittmer im Stadtteil unterwegs, um Müll einzusammeln. Ausgestattet sind sie mit professionellen Greifzangen und neonfarbenen Warnwesten. Und da an dem Morgen gar nicht so viel Müll auf der Straße liegt, stürzen die Jungen und Mädchen sofort los, sobald jemand eine leere Bierdose oder Ähnliches entdeckt. Die Aktion ist Teil der Projekttage zum Thema Müll und erfolgt in Kooperation mit dem Bürgernetzwerk Steinheim . Der Bauhof der Stadt unterstützt die sogenannte „Markungsputzete“.

Mechthild Wittmer freut sich über die motivierten Schüler: „Als ich den Viertklässlern eröffnet habe, dass sie auch einmal sehen sollen, wie Straßenkehrer arbeiten, hielt sich die Begeisterung zunächst sehr in Grenzen. Zwei Mädchen wollten zunächst überhaupt nicht mit. Aber jetzt sind alle mit Feuereifer dabei!“

Alle vier Jahre organisiert die Grundschule Projekttage für alle Klassenstufen zu einem freien Thema. Für das Thema Müll entschied sich das Kollegium laut Wittmer, weil „Mülltrennung und –vermeidung einfach wichtig ist. Dreckige Meere sind bei den Kindern immer wieder ein Thema“, erklärt sie. Die Schüler sollen durch die Projekttage lernen, wie sie Müll vermeiden, weiterverarbeiten und trennen können.

Annalena tun vor allem die Tiere leid, die unter den Müllbergen der Menschen zu leiden haben: „Ich finde es gut, dass wir den Müll wegräumen, dann müssen die Tiere nicht im Abfall leben“. Osman ist schon ein Profi auf dem Gebiet der Müllbeseitigung: „Ich habe mit meinem Vater schon nach Festen in der Moschee den Dreck weggeräumt. Es ist wichtig, dass man das macht.“

Ein besonderes Erlebnis hat James an diesem Morgen. Bei der Kontrolle auf dem Fußballplatz stößt er auf eine Kakaoflasche, die er selbst dort vergessen hat: „Das war blöd von mir. In Zukunft muss ich mehr darauf achten, meinen Müll wieder mitzunehmen“, erklärt er.

 

Im Laufe der Woche werden die Schüler mit ihren Lehrern noch über die globale Dimension des Müllproblems sprechen, wie die Folgen von Plastikmüll in den Weltmeeren. Außerdem bemalen die Schüler unter anderem Taschen und arbeiten mit Tetrapaks. Auf dem Wertstoffhof in Steinheim waren sie schon in der vorherigen Woche.

Levent hat sich auf jeden Fall schon mal vorgenommen, weniger Plastiktüten zu verwenden: „Ich benutze ab jetzt immer eine Stofftasche, das ist genauso gut und ist besser für die Umwelt“.