The Railbones haben mit Rockabilly-Songs begeistert. Foto: avanti

Zwei Rockabilly-Bands haben am Freitagabend bei der Veranstaltung aufgespielt. Das hat auch ein besonderes Publikum mobilisiert.

Steinheim-Höpfigheim - Das Höpfigheimer Kelterfest feiert heuer bereits seine 53. Auflage. So ein schrilles Publikum wie zum Auftakt der viertägigen Sause am Freitagabend hat sich in all der Zeit aber wahrscheinlich noch nicht in dem altehrwürdigen Gemäuer getummelt. Viele der Besucher waren nämlich stilistisch voll auf Retro und 50er-Jahre-Schick eingestellt: die Herren mit Tolle und stattlichen Koteletten, die Damen im feschen Petticoat. Das kam natürlich nicht von ungefähr, sondern hatte einen guten Grund: Die Veranstalter vom Förderverein des GSV hatten für den Freitag mit den Pinstripes und den Railbones zwei waschechte Rockabilly-Bands engagiert – die dann auch eine entsprechende Hörerschaft mobilisierten.

Mit der Verpflichtung dieser beiden Gruppen war den Machern ein echter Coup gelungen. Denn beide lieferten eine rassige Show ab. So waren die ersten Reihen vor der Bühne zurecht völlig aus dem Häuschen, als die Pinstripes eine sensationelle Cover-Version des Jimi-Hendrix-Klassikers „Voodoo Child“ in Rockabilly-Manier hinaushauten. Auch die schmissigen Interpretationen von „Bad Moon Rising“ oder „Route 66“ rissen die Leute vom Hocker – und zwar nicht nur die eingefleischten Szene-Fans. Klar, dass da schnell das Tanzbein geschwungen wurde. Ein Paar streute bei der Gelegenheit sogar spektakuläre Rock-and-Roll-Hebefiguren ein.

Wer anschließend eine Stärkung brauchte, konnte den Energiespeicher mit Bier, Cola, Käsewürfeln, Pommes oder einer Keltercurrywurst wieder auffüllen. Letztere stand erstmals auf der Speisekarte und erfreute sich gleich auf Anhieb großer Beliebtheit. „Die Keltercurrywurst lief super an“, erklärte Nicole Schiele strahlend, die das Rezept für diese Höpfigheimer Spezialität im Verbund mit Monika Keller kreiert hatte. Die beiden bilden mit Jens Leibfarth, Detlef Thalau und Volker Schiele auch das Organisationsteam des Kelterfestes. Wobei die fünf das Ganze beileibe nicht alleine stemmen, wie Volker Schiele betonte. An den vier Tagen seien rund 70 Helfer im Einsatz, erklärte der Vorsitzende des GSV-Fördervereins. Alleine in der Küche arbeiten immer acht Leute die Bestellungen der Gäste ab, zur absoluten Stoßzeit am Sonntagnachmittag stehen sogar zehn bis zwölf Männer und Frauen auf der Matte. All diese Leute sind Mitglieder im Hauptverein. Aber nicht nur. Unterstützung gibt es auch von Bürgern, die eigentlich nichts mit dem GSV am Hut haben. „Weil sie sagen, dass ist ein richtiges Dorffest. Wir haben auch kein Problem, genügend Helfer zu finden. Wir haben hier eine richtig gute Dorfgemeinschaft“, sagte Volker Schiele. Entsprechend groß ist der Andrang bei dem Fest. Wobei Gäste von außerhalb die Veranstaltung ebenfalls schätzen.

Das Geheimnis des Erfolges hängt auch mit dem Ort des Geschehens zusammen. „Die Atmosphäre in der Kelter ist ganz besonders“, betonte Jens Leibfarth, der Zweite Vorsitzende des GSV-Fördervereins. Weit über Höpfigheim hinaus bekannt seien zudem die Hähnchen, die bei dem Fest verkauft werden, ergänzte Volker Schiele. „Da gehen jedes Mal rund 800 Stück weg.“ Publikumsmagneten sind freilich auch die Bands, die die Macher an Land ziehen. So stand beispielsweise am Samstagabend ein Auftritt der Coverband 4Rox auf dem Programm oder am Sonntag beim Familientag ein Platzkonzert des Musikvereins Steinheim. Heute setzt von 19.30 Uhr an der Musikverein Gärtringen den Schlussakkord unter das viertägige Treiben in der Kelter – das sich zudem durch eine Tombola und einen durchaus extravaganten Hauptgewinn auszeichnet: ein Schweinchen.