19 Spieler sind zur ersten offiziellen Traininseinheit gekommen. Foto: avanti

Der neu gegründete Fußballverein FC Steinheim hat am Freitag sein erstes offizielles Training abgehalten.

Dicke Nebelschwaden sind am vergangenen Freitagabend um halb neun über den Parkplatz des Steinheimer Riedstadions gezogen. Dazu tauchte eine Mischung aus Flutlicht und Vollmond die Sportstätte in gespenstisches Licht. Auch wenn bei den kalten fünf Grad Celsius wohl die meisten das heimatliche Sofa einer Trainingseinheit auf dem Kunstrasenplatz vorgezogen hätten – für die 19 anwesenden Fußballer des neu gegründeten Vereins FC Steinheim gab es an diesem Abend wohl kaum einen schöneren Aufenthaltsort. Denn: Der gerade erst aus der Wiege gehobene Club absolvierte unter Coach Özkan Sarizeybek sein erstes offizielles Training. Und das nicht auf irgendeinem Bolzplatz und nicht länger als Freizeitkickerteam, sondern hochmotiviert als Steinheimer FC.

„Nach drei oder vier Jahren Vorbereitungszeit wird für uns heute ein Traum wahr. Hier im Stadion zu trainieren, das fühlt sich einfach gleich ganz anders an“, freute sich der 24-jährige erste Vorsitzende des FC Steinheim, Ahmet Sarizeybek. Und Kayahan Muntay, der Pressewart des FC, ergänzte: „Klar gibt es noch Leute, die zweifeln, aber wir wollen eine solide Basis für eine gute Zukunft legen und denken bis hin zu einer späteren eigenen Jugend längerfristig.“ Dabei ist den Vereinsverantwortlichen wichtig, dass man nicht als „Neuauflage“ des GSV Steinheim oder als Konkurrenz zum Traditionsverein TSG Steinheim gesehen werde. „Wir sind quasi eine internationale Truppe hier“, erklärt der 54-jährige Coach Özkan Sarizeybek mit einem Schmunzeln, während seine Spieler in kleinen Gruppen das Kurzpassspiel üben: „Vom Portugiesen und Spanier über den Deutschen und Italiener bis hin zum Türken – hier ist alles dabei. Und: jeder ist ganz herzlich willkommen. Zusammenhalt und Kameradschaft sind uns genauso wichtig wie der Sport an sich.“

In der nächsten Saison 2017/2018 will der FC in der Kreisliga B an den Start gehen. Damit die Spieler nicht ins kalte Wasser geworfen werden und weil der FC auch einen guten Fußball spielen wolle, beginne man jetzt bereits mit der Vorbereitung. Und die wird laut Trainer Özkan Sarizeybek sicherlich kein Zuckerschlecken werden. Er selbst hat die Fußballschuhe im Jahr 2001 an den Nagel gehängt, bringt als ehemaliger Spieler bei Germania Bietigheim, TKSZ Ludwigsburg oder Spvgg 07 Ludwigsburg aber Landesliga-Erfahrung mit und meint: „Natürlich muss man Disziplin reinbringen, Gemecker gibt es bei mir keines. Aber der Wille der Jungs ist da und dann komme ich auch gerne hierher.“

Mert Aydin ist einer der Jungs, der in der kommenden Runde für den FC Steinheim auflaufen wird. „Momentan spiele ich noch beim FV Oberstenfeld, kann dort aber beruflich bedingt kaum trainieren, was sich natürlich auch in meinen Einsatzzeiten zeigt“, berichtet er und fügt an: „Die Trainingszeiten des FC Steinheim sind besser für mich, aber ich mache das hier auch, um ein Vorbild für die Jüngeren zu sein.“ Zum Beispiel also auch für den 18-jährigen Eren Yesil, der ebenfalls aus Oberstenfeld kommt, und bis zu seinem Ausbildungsbeginn beim TASV Hessigheim gespielt hat. „Das ist mein zweites Training beim FC überhaupt und es sind viele neue Leute, aber irgendwie fühlt es sich jetzt schon an wie eine kleine Familie“, findet er.

„Heute sind wir 19, es sind aber fünf Spieler erkältungsbedingt entschuldigt“, erklärt abschließend der zweite Vorsitzende und bislang einzige und momentan verletzte Keeper des Vereins, Marcelo Barros. „Wir hoffen aber, dass noch mehr Interessierte kommen. Wir freuen uns jedenfalls über jeden, der bei uns vorbeischaut.“