Julian Kübler (links) und Jetlir Gervalla Foto: avanti

Der TSG Steinheim unterliegt dem SGV Murr im Murrtal-Classico der Kreisliga A1 Enz-Murr mit 0:1 (0:1).

Steinheim - Ein Schock-Start, ein „Gurkentreffer“ und zu wenig Ruhe bei hitzigen Temperaturen: Im Murrtal-Classico der Kreisliga A1 Enz-Murr zwischen der TSG Steinheim und dem SGV Murr konnte man im Anschluss der Partie zwar über allerhand sprechen, über hochklassigen Fußball jedoch nicht. „Die zweite Halbzeit hatte ziemlich wenig Struktur, war völlig zerfahren“, meinte Steinheims Trainer Luciano Adami. Murrs Coach Marc Reinhardt fand: „Der letzte Pass, die letzte Aktion hat immer gefehlt. Das müssen wir besser machen. Vor allem hätten wir die Partie schon viel früher für uns entscheiden müssen.“ Zufrieden konnte er im Gegensatz zu Adami dennoch sein, schließlich entführten er und seine Mannen durch das 1:0 drei Punkte aus Steinheim und feierten damit den ersten Sieg in der noch jungen Saison. Der TSG steht derweil nach zwei Spielen mit zwei Niederlagen in der Hand da.

Doch zum Spiel: Der Start in die Partie war wahrlich alles andere als gut. Für beide Teams wohlgemerkt. Denn gerade einmal drei Minuten waren gespielt, als Steinheims Florian Reichenzer und Murrs Michael Winkle mit den Köpfen zusammenprallten. Beide bluteten, mussten mehrere Minuten auf dem Feld behandelt und dann ausgewechselt werden. Für beide führte der Weg aufgrund eines Cuts direkt ins Krankenhaus. Nachdem sie genäht wurden, kamen sie in der 75. Minute aber schon wieder zurück ins Riedstadion. Doch nicht genug des Verletzungspechs. Das Spiel lief gerade einmal wieder drei Minuten nach der ersten Unterbrechung, da blieb Murrs Jannik Schiller auf dem Boden sitzen, hielt sich den Oberschenkel und deutete sofort an, ausgewechselt werden zu müssen. Für ihn kam Marcel Weiß in die Partie. „Wir wissen noch nicht genau was es ist, aber er hat ziemlich Schmerzen im hinteren Oberschenkel“, verriet Reinhardt nach dem Spiel und hofft auf keine schlimme Diagnose seines Mittelfeldakteurs.

Im Anschluss an die Verletzungen wurde dann auch endlich einmal etwas Fußball gespielt. Das Kuriose: Wer nun gedacht hätte, dass Murr nach nunmehr gleich zwei frühen verletzungsbedingten Wechseln geschockt sein würde und seinen Rhythmus verloren hätte, der täuschte sich. Denn die Gäste nahmen das Heft in die Hand und kamen gleich mehrfach zu guten Chancen. Dabei wirkte vor den Auswechslungen Steinheim aktiver und durch Luca Heinrich und Niko Paraskevas gefährlicher. Anstelle von diesen zweien zog jedoch Murrs Christian Krauß alle Blicke auf sich, als er in der 30. Minute aus halblinker Position in der Drehung ins lange Eck abzog – und der Ball nach langer Flugbahn tatsächlich zum 1:0 für die Gäste im Netz zappelte. Von einem „Gurkentreffer“ sprach Steinheims Trainer Luciano Adami später. Von einer „verunglückten Flanke“ andere. Murrs Trainer Marc Reinhardt betonte aber schmunzelnd: „Das war Absicht so, das übt er öfters mal im Training.“ Wie dem auch sei – Murr führte und hätte danach zwingend noch ein zweites oder gar drittes Tor vor der Pause nachlegen müssen. Denn die Hausherren schwammen in dieser Phase ordentlich. Alexander Kucher scheiterte mit seinem Schuss aber ebenso wie David Werner.

„In dieser Phase war Murr im Aufwind und zwingender“, resümierte Luciano Adami, der froh war, als sein Team ab der 40. Minute wieder mehr Zugriff auf die Partie bekam. Die zweite Halbzeit ließ spielerisch dann aber von beiden Seiten zu wünschen übrig. Beide Mannschaften egalisierten sich – vor allem vor dem Tor. „Wir haben nicht die Ruhe gehabt, den letzten Ball zu spielen“, meinte der TSG-Trainer, der mit dem eingewechselten Fabian Schmidt aber dennoch etwas mehr Torgefahr brachte, auch wenn der Ausgleich nicht mehr fiel. Murrs Coach haderte derweil nach der Partie mit den vergebenen Möglichkeiten seiner Jungs. „Wir haben heute unnötig lange schwitzen müssen, weil wir den Gegner im Spiel gelassen haben. Ein 1:0 ist immer scheiße. Da kann immer noch etwas passieren.“ Dass es das nicht tat, ärgerte dafür Adami etwas, denn „ich finde, das Spiel hätte heute keinen Sieger verdient gehabt“. TSG Steinheim:
Schubert – R. Fink (46. Haller), M. Fink, Schütz – Dörner (59. Schmidt), Kübler, Reichenzer (4. Feuchtner), Häußer (71. Pentzin), Krenz – Paraskevas, Heinrich. SGV Murr:
Pollich – Werner, Ziegler, Rapp – Schmückle (73. Lederer), Kucher, Gervalla, Gassmann, Winkle (4. Müller) – Schiller (9. Weiß), Krauß (77. Sorrentino).