Rock 44 sind richtig gut abgegangen. Foto: Fenja Sommer

„Keep on rockin’ for a free world“ ist nur einer der Klassiker gewesen, die Rock 44 in Steinheim präsentiert haben. Am Bass: Albrecht Ulrich, der Sohn des früheren Steinheimer Bürgermeisters.

Steinheim - Gleich drei Besonderheiten brachte das Konzert in Steinheim für die Band Rock 44 mit. Es war das erste Mal, dass Sonntagabends beim Marktplatzfest eine Rockband auf der Bühne zu sehen war. Fast schon eine Art Experiment, ob die härteren Klänge den Besuchern gefallen. Zum ersten Mal spielte auch Bassist Albrecht Ulrich in dieser Formation in Steinheim. Der Sohn des einstigen Schultes der Urmenschstadt und amtierender Bürgermeister von Winterbach war aber alles andere als nervös, in seiner Heimatgemeinde auf der Bühne zu stehen. Im Gegenteil. „Ich freue mich drauf“, sagte er vor dem Auftritt. Außerdem schien es an diesem Abend sozusagen eine Art Jahrgangstreffen zu geben – „Mein halber Jahrgang aus dem Gymnasium ist da“, frohlockte er.

Doch vor einigen Tagen sah es noch so aus, dass die Band, die sich vor drei Jahren gegründet hatte, nicht auftreten konnte: Verletzung des Schlagzeugers. Und nun? „Ich wollte auf jeden Fall spielen“, erklärte Ulrich. Zwei Tage vor dem Konzert wurde ein Drummer akquiriert, mit dem schon dann und wann mal Musik gemacht wurde. Zu einer gemeinsamen Probe reichte es nicht. Aber egal – in der Rockmusik muss man sich einfach aufeinander verlassen können.

Tschack, tschack, tschack – kurz eingezählt und der Gig auf dem Marktplatz konnte unter leicht veränderten Bedingungen losgehen. Gleich das erste Lied zeigte, worauf sich die Steinheimer an diesem Abend einstellen konnten. „There’s gonna be some rockin‘“, erklang der AC/DC-Klassiker. Mit ähnlich harten Klängen ging es weiter und die Band um Sänger Olaf Pisch rockte auf der Bühne. Rory Gallagher, Deep Purple und Black Sabbath waren nur einige der Größen, die in Steinheim wieder aufleben konnten. Uwe Laukant performte die Gitarrensoli, Dieter Köhler ergänzte durch die Rhythmusgitarre und auch ungeprobt funktionierte es mit dem Drummer. „Keep on rockin‘ in a free world“, sollte damit wohl auch eine Aufforderung an die Besucher sein, die Getränke stehen zu lassen und sich ganz der Musik zu widmen.

Nach einem großen Rockkonzert sah es noch nicht aus – die meisten Menschen blieben eher noch auf den Bierbänken sitzen, genossen die Abendsonne und ließen sich dabei vom guten alten Rock’n’Roll berieseln. Ein Ehepaar hielt es trotzdem nicht auf der Bank aus. „Das ist echt was für uns Alte“, meinten die beiden Tänzer mit einem Lachen. „Zusammen sind wir 128 Jahre alt.“ Und definitiv noch nicht zu alt, um abzurocken, wie sie fanden. „Die machen das mit einem individuellen Charme“, fand David Jones. Natürlich sei es nicht eins zu eins, wie die Lieder gecovert werden. „Aber die ziehen voll mit.“ Er hatte einen Wunsch: dass mehr Leute tanzen.