Emily Rösser sprintet demnächst an der Uni in Kentucky. Foto: Werner Kuhnle

Sprinterin Emily Rösser vom TSG Steinheim beginnt demnächst ein Studium in Kentucky. Die 18-Jährige fliegt am 5. Januar los.

Steinheim - Mit dem Titel in der Sprintstaffel bei den Deutschen U20-Meisterschaften feierte Emily Rösser im Sommer ihren bislang größten Erfolg. In wenigen Tagen beginnt die 18-Jährige nun ein Studium in den USA. „Ich fliege am 5. Januar, um ein Studium der Kommunikationswissenschaften an der Eastern Kentucky University zu beginnen. Das Studium ist auf acht Semester, also vier Jahre angelegt“, erklärt die 18-Jährige. Die Leichtathletik bleibt aber weiter wichtiger Bestandteil ihres Lebens, Emily Rösser wird sogar eher noch mehr trainieren als bisher. Denn sie hat ein Stipendium und wird für das Team der Eastern Kentucky University starten.

Wie ihr Tagesablauf künftig aussehen wird, das weiß Rösser schon recht genau: „Wir Stipendiaten haben den Vorteil, dass wir als erste unsere Pläne bekommen und uns dann die Kurse einteilen können. Trotzdem beginnt mein Tag um 6 Uhr morgens mit der ersten Krafteinheit. Zwischen 7.30 und 8 Uhr starten dann die Kurse. Die gehen bis 14 Uhr, danach habe ich 20 Minuten bis zum nächsten Training. An den Wochenenden sind dann oft Wettkämpfe.“ Also ein volles und dicht getaktetes Programm. „Man hat uns schon gesagt, dass wir nicht viel Zeit für andere Dinge haben werden.“ Und die Steinheimerin kann sich auch nicht einfach nur in die Kurse setzen und dort abschalten. „Ich muss einen gewissen Notenschnitt halten, um das Studium weiterführen zu dürfen“, ist sie sich bewusst, dass Leistungsdruck nicht nur auf der Tartanbahn herrschen wird.

Den sportlichen Druck macht sie sich in gewissem Rahmen auch selbst. „Ich möchte endlich die zwölf Sekunden über 100 Meter knacken. Und ich würde es gerne mal im Einzel in den Endlauf bei den Deutschen Meisterschaften schaffen“, erläutert sie ihre Ziele. Denn abgesehen von den Wettkämpfen für die Universität wird man Emily Rösser auch in Deutschland weiterhin starten sehen. „Das liegt terminlich ganz gut. Die Semesterferien sind von Mai bis August, das passt genau zur deutschen Saison. Den Start mit der Staffel bei den Deutschen Meisterschaften haben wir fest eingeplant, obwohl wir alle mittlerweile in Ausbildung oder Studium stecken.“

Der Wechsel in die USA steht schon eine Weile fest, doch so langsam rückt der Termin der Abreise so nahe, dass Emily Rösser die Tage zählen kann. Und damit steigt auch die Nervosität. „Die Gefühle wechseln immer wieder mal“, gibt sie zu. „In manchen Momenten möchte ich gar nicht gerne weg von meinem vertrauten Umfeld, den Freunden und der Trainingsgruppe, mit der ich jetzt sieben Jahre zusammen gearbeitet habe. Ich bin auch ein Familienmensch.“ Doch auf der anderen Seite reizt natürlich auch der neue Lebensabschnitt. „Letztlich freue ich mich auf das Studium in den USA.“