Zu Stoßzeiten kann auf bestimmten Streckenabschnitten der Autobahn auch der Standstreifen zur Fahrspur werden. Foto: Archiv (dpa)

Zwischen Ludwigsburg-Süd und Stuttgart-Feuerbach soll bald der Standstreifen in den Stoßzeiten befahrbar sein. Der erste Abschnitt ist bereits mit allen nötigen Anlagen ausgestattet.

Das Regierungspräsidium Stuttgart arbeitet seit März 2020 auf der A81 zwischen Ludwigsburg-Süd und Stuttgart-Feuerbach an einer Anlage zur temporären Seitenstreifenfreigabe. Durch diese Maßnahme soll die Zahl der Staus verringert werden und damit zugleich die Umwelt entlastet werden. Übergeordnetet Ziel ist es dabei eine Verbesserung der Verkehrssituation auf dieser wichtigen Nord-Süd-Autobahnachse zu bewirken - rund 130.000 Fahrzeuge kommen dort täglich entlang. 

Trotz coronabedingter Beeinträchtigungen und Lieferengpässen wird der erste Bauabschnitt zwischen Ludwigsburg-Süd und Stuttgart-Zuffenhausen in beide Fahrtrichtungen noch vor Weihnachten fertig. Bevor der Standstreifen aber als zusätzliche Fahrspur genutzt werden kann, folgen im Januar 2021 noch die notwendigen Inbetriebnahmeprüfungen und Funktionstests. Hierzu gehören Kontrollen der seitlich aufgestellten Kameras, die sicherstellen sollen, dass keine Hindernisse auf dem Standstreifen vorhanden sind. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests werden künftig in den Spitzenstunden vier statt derzeit drei Fahrstreifen für den Verkehr zur Verfügung stehen.

Entlang der Strecke wurden im ersten Bauabschnitt insgesamt 15 Kameras mit Stahlmasten, sechs neue Schilderbrücken mit elektronischen Tafeln sowie 26 elektronische Verkehrszeichen, die die Freigabe des Seitenstreifens anzeigen, neu aufgestellt. Zur elektro- und datentechnischen Anbindung der Elektronikkomponenten wurden rund 6000 Meter Kabel im Erdreich verlegt und 21 neue Stellplätze für Streckenstationsschränke gebaut. Zudem wurden an der bestehenden Anlage zusätzliche digitale Verkehrszeichen über dem Standstreifen installiert.

Die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt  zwischen Stuttgart-Zuffenhausen und Stuttgart-Feuerbach sind bereits gestartet. Dieser Streckenabschnitt soll bis Ende April 2021 fertiggestellt sein. Danach wird der Standstreifen im Rahmen der temporären Feigabe über die Anschlussstelle Zuffenhausen hinweg in Fahrtrichtung Süden durchgängig befahrbar sein. In Fahrtrichtung Norden bleibt der bisher eingerichtete Verflechtungsstreifen zwischen Feuerbach und Zuffenhausen erhalten.

Im Vorfeld der Installation wurden bereits die straßenbaulichen Voraussetzungen geschaffen. Hierzu gehörten die Sanierung und Verbreiterung der Standstreifen, der Bau neuer Ein- und Ausfahrspuren im Bereich der Anschlussstellen sowie der Bau mehrerer Nothaltebuchten. Die Kosten der Maßnahme für die technische Ausstattung betragen rund 6,5 Millionen Euro und werden vom Bund als Baulastträger getragen.