Das Wirtschaftsgebäude wurde komplett zerstört. Foto: KS-Images.de / Karsten Schmalz/Karsten Schmalz

Das Hauptwirtschaftsgebäude wurde komplett zerstört. Von einem Zusammenhang mit dem kürzlichen Brand einer Scheune in Möglingen geht die Polizei derzeit nicht aus.

Kirchberg - Heller, weithin sichtbarer Flammenschein und ein Krach wie von Kanonenschüssen: Obwohl das Feuer am Ortsrand von Kirchberg auf dem Gelände des Biolandhofs Trautwein mitten in der Nacht auf Mittwoch ausbrach, wurde es von den Anwohnern glücklicherweise recht schnell bemerkt. Schon um kurz vor 2 Uhr war die Kirchberger Wehr vor Ort, die von den Wehren aus Marbach und Backnang sowie vom Roten Kreuz unterstützt wurde. Auch der Kreisbrandmeister war herbeigeeilt.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Hauptwirtschaftsgebäude bereits in Vollbrand. Dadurch zerriss es die Eternitplatten auf dem Dach, was die lauten Schläge verursachte. In der etwa 200 Quadratmeter großen Scheune war unter anderem in fünf Silos Getreide gelagert, außerdem befanden sich dort zwei Kühlhäuser sowie ein Waschraum für das Gemüse und ein Richtraum, in dem die hofeigenen Erzeugnisse für den Verkauf vorbereitet wurden, erklärt Jürgen Trautwein vom Biolandhof.

Höhe des Schadens ist noch unklar

Was alles den Flammen zum Opfer gefallen ist, konnte er am Morgen nach dem Brand noch nicht genau sagen. „Das Getreide ist auf alle Fälle kaputt, weil die Silos zerstört sind, und das bereits für den Verkauf gerichtete Getreide wurde durch das Löschwasser vernichtet“, so der Chef des Biolandhofs. Auch die Stromversorgung wurde zerstört, ebenso mehrere Maschinen. „Wir dürfen aber noch nicht rein, die Polizei hat alles abgeriegelt.“ Was das Feuer für den Betrieb bedeute, wisse er noch nicht. „Der Hofladen wurde nicht beschädigt und auch die Kühlhäuser im Freien nicht, aber zumindest kurzfristig wird der Verkauf wohl schwierig. Und das in der Vorweihnachtszeit, wo vieles vorgeordert wurde.“ Wichtig sei, dass jetzt erst einmal die Hofstelle durch die Polizei wieder freigegeben werde.

Feuerwehr bis zum Vormittag im Einsatz

Da Getreide leicht brennt, war die Feuerwehr nach der eigentlichen Löscharbeit noch damit beschäftigt, das Getreide mit einem Radlader aus dem Gebäude zu holen, erklärte der Kirchberger Kommandant Rainer Drexler. Erst gegen zehn Uhr vormittags konnte die Einsatztruppe wieder abrücken.

Immerhin ist es der Feuerwehr gelungen, den Brand auf das Wirtschaftsgebäude zu beschränken und ein Übergreifen auf das Wohnhaus zu verhindern. Deshalb versucht Trautwein trotz allem das Positive zu sehen: „Niemand ist zu Schaden gekommen. Hätte ein Wind geweht, wäre es wohl schlimmer ausgegangen.“

Vermehrt Brände in Kirchberg

Kirchberg ist nicht zum ersten Mal von einem größeren Brand betroffen. Im vergangenen Dezember hatte im Ortsteil Rundsmühlhof eine ehemalige Scheune, die sich im Umbau zu einem Wohngebäude befand, in Flammen gestanden. Vor drei Jahren hatte es eine Reihe von kleineren Brandstiftungen gegeben, die in einem Feuer im Ortsteil Frühmesshof gipfelten. Auch dabei handelte es sich um ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, im dem sich das Lager einer Second-Hand- und Umzugsfirma befand.

Ob auch dieses Mal möglicherweise Brandstiftung oder ein technischer Defekt an einem der Geräte dahintersteckt, kann die Polizei aktuell noch nicht sagen. Man habe aber derzeit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung. Der Brandort sei derzeit abgesperrt, ein Gutachter werde hinzugezogen. Von Brandstiftung geht man dagegen im Fall des Scheunenbrands in Möglingen vor wenigen Tagen aus, bei dem ein Pferd ums Leben kam. Eine kreisübergreifende Ermittlung sei derzeit kein Thema, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg.