Der Oktober bescherte dem Bottwartal noch ein paar Spätsommertage. Foto:  

Wie hast sich das Wetter in der zweiten Jahreshälfte 2019 gezeigt? Wir schauen zurück auf ein Jahr, in dem es immer wieder sehr warm gewesen ist.

Marbach/Bottwartal - Das Jahr 2019 ist ein warmes Jahr gewesen – tatsächlich waren nur die Jahre 2018 und 2014 wärmer. Die positive Abweichung zog sich über das ganze Jahr hinweg. 71 Sommertage waren dem Bottwartal beschert. Und auch Herbst und Winter waren durchweg mild. Dafür bescherten Oktober und Dezember jede Menge Niederschlag. Juli
Tolles Sommerwetter brachte der Juli mit sich. Bei reichlich Sonnenschein herrschte Badewetter mit Temperaturen von 26 bis 30 Grad. Am 7.  drehte der Wind auf Nord, Seeluft begleitet von Regen brachte eine Abkühlung, die Höchstwerte sanken bis zum 11. auf 20 Grad. Am 12. gab es immer wieder gewittrige Regengüsse, bis zu 30 l/qm fielen. Zur Monatsmitte blieb es noch wechselhaft und mäßig warm, dann baute sich ein neues kräftiges Hoch auf. Mit südlichen Winden wurde heiße Luft herangeführt, die am 20. Juli im Bottwartal ankam. Der Höhepunkt der Hitzewelle wurde am 25. Juli erreicht. Mit einer Höchsttemperatur von 37 Grad konnte der heißeste Wert des Sommers notiert werden. Kräftige Gewitter gab es am 27. und 28., danach beruhigte sich die Lage. So gab es wieder sonniges Wetter mit angenehmen Temperaturen zwischen 26 und 28 Grad. Mit einem Durchschnitt von 21,4 Grad war der Juli um 2,8 Grad zu warm. Besonders in der zweiten Hälfte gab es einen großen Wärmeüberschuss. Mit Niederschlag von 103 l/qm wurden zwar 145 Prozent der üblichen Menge erreicht, der meiste Regen fiel allerdings in kurzer Zeit in Form kräftiger Schauer. August
Der August zeigte sich durchweg sommerlich mit reichlich Sonnenschein. Besonders die zweite Monatshälfte war von stabilem Sommerwetter geprägt. Vom 1. bis 6. herrschte sonniges und warmes Wetter, abgesehen von einzelnen Gewittern blieb es trocken. Die Temperaturen lagen mit 25 bis 28 Grad im angenehmen Bereich. Am 7. zogen den Tag über immer wieder Regenschauer hinweg, mit Werten von 20 Grad war es recht kühl. Nach einem kurzen Warmluftschub am 9. mit bis zu 31 Grad, folgten weitere kühle Tage. Vor allem in den Nächten wurde es recht frisch, am 13. sank die Tiefsttemperatur auf 7 Grad. Bis zum 22. wechselten sich warme und sonnige Tage mit kühleren ab, zwischendurch gab es örtliche Schauer. Die letzte Augustwoche glänzte mit tollem Spätsommerwetter. Besonders für den Reifungsprozess der Weintrauben herrschten nun ideale Bedingungen. Im Gesamten fiel auch der August zu warm aus. Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,2 Grad betrug der Überschuss am Ende 2,4 Grad. Niederschläge gab es an 17 Tagen im Monat. Mit einer Summe von 58 l/qm wurden nur 68 Prozent der üblichen Menge erreicht. September
Das sonnige Wetter setzte sich im September zunächst fort, auch wenn es von Nordwesten her etwas kühler wurde. Vor allem in den Nächten gab es bereits einstellige Werte. Tagsüber wurden aber immerhin noch 24 bis 26 Grad erreicht. Am 8. September schickte der Herbst einen ersten Gruß, kühle Meeresluft ließ das Thermometer auf 13 Grad fallen, dazu gab es Dauerregen. Das sollte es in Sachen Sommer aber noch nicht gewesen sein, ab 11. September baute sich ein neues Hoch auf. Bei reichlich Sonnenschein stieg die Temperatur am 16. September bis auf 25,8 Grad, kurz danach wurde es spürbar kälter. Unter Hochdruckeinfluss schien weiterhin die Sonne, in der trockenen Polarluft sank das Thermometer nachts bis auf 4 Grad, am 19. September gab es im Winzerhäuser Tal den ersten Bodenfrost. Ab dem 23. September endete das stabile Hochdruckwetter und Tiefs prägten das Wetterbild. Die Sonne kam nur selten zum Vorschein, bei Höchstwerten von 18 bis 23 Grad gab es stürmischen Westwind und Regenschauer. Mit einer Temperatur von 15,1 Grad Celsius war es im September um 0,5 Grad zu warm. Niederschläge gab es an elf Tagen, mit 46 l/qm wurden 92 Prozent des Solls erreicht.

Oktober
Der Oktober wurde in diesem Jahr von reichlichen Niederschlägen geprägt. Goldene Momente gab es nur zur Monatsmitte. An den ersten Tagen wechselten sich einzelne freundliche Tage und Regentage ab, am 6. Oktober gab es sehr ergiebige Regenschauer. Die Werte pendelten zwischen 12 und 16 Grad. Am 12. Oktober drehte der Wind allerdings auf Süd und es wurde noch mal sehr warme Luft aus den subtropischen Gebieten ins Bottwartal geführt. Daraufhin folgte am 13. ein kurzes Sommerintermezzo, die Temperaturen kletterten am Nachmittag bis auf 25,1 Grad in Oberstenfeld. Dies sollte der letzte Sommertag des Jahres gewesen sein. Durch das feuchte und warme Wetter gab es unheimliche viele Pilze in den Wäldern. Bis zum 20. blieb es sehr regnerisch und stark bewölkt, mit Höchstwerten um 20 Grad weiterhin sehr mild. Erst zum Monatsende setzte sich trockene Kaltluft aus Norden durch und ließ das Thermometer auf 10 Grad sinken. Am Ende fiel der Oktober deutlich zu warm aus, mit einer Durchschnittstemperatur von 12,1 Grad war es um 2,2 Grad wärmer als üblich. Die reichlichen Niederschläge brachten es auf 79,6 l/qm was 169 Prozent der sonst üblichen Menge entspricht.

November
Der Monat machte seinem Namen an den ersten drei Tagen alle Ehre. Regen und Wind prägten das Wetterbild, die Temperaturen lagen zwischen 13 und 16 Grad. Ab dem 8. wurde es aus Norden kälter und am 10. November konnte mit -1,5 Grad der erste Nachtfrost des Herbstes notiert werden. Bis über die Monatsmitte hinweg blieb es bewölkt und regnerisch, sonnige Momente waren selten. Die Werte lagen zwischen 4 und 7 Grad, nachts blieb es frostfrei. Zwischen dem 20. und 24. wurde die Luft vorübergehend trockener, zwischen Wolken- und Nebelfeldern kam auch mal die Sonne zum Vorschein. Die freundliche Phase dauerte aber nur kurz an, bereits am 27. nahm ein neues Tief Einfluss auf das Wetter. Mit Werten von 6,1 Grad war es im November um 1,2 Grad zu warm. Obwohl sich der Monat insgesamt sehr nass anfühlte gab es am Ende ein Niederschlagsdefizit. Mit einer Summe von 44,4 l/qm wurden nur 65 Prozent der üblichen Menge erreicht. Dezember
Die Adventszeit begann frostig, ein Hoch sorgte für trocken-kaltes Wetter. Am 1. Advent dominierten Wolken, einen Tag später kam die Sonne zum Vorschein. Bis zum Nikolaustag blieb es frostig mit Werten bis -6 Grad, tagsüber stieg das Thermometer bei Sonne auf 6 Grad. Ab dem 7. war es vorbei mit dem winterlichen Wetter. Atlantische Meeresluft brachte nasskaltes Wetter, bis zur Monatsmitte regnete es jeden Tag. Am 11. Dezember sank die Schneefallgrenze in der Früh bis auf 400 Meter herab, sodass es auf den Höhen der Löwensteiner Berge etwas Schnee gab. Bereits in den Abendstunden schmolz die weiße Pracht. Regen und Wind blieben auch am 3. Advent treu, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h brauste am 14. Dezember ein Sturmfeld über die Region. Der Weihnachtsmarkt in Höpfigheim musste abgesagt werden. Zur Monatsmitte beruhigte sich das Wetter. Am 15. und 16. stieg das Thermometer auf knapp 14 Grad und die Träume von weißer Weihnacht wurden enttäuscht: Anstatt Winterluft gab es Schmuddelwetter. An Heiligabend blieb es größtenteils trocken, der 1. Weihnachtsfeiertag brachte Regen. Am 28. Dezember stellte sich das Wetter um, ein Hoch bestimmt nun die Tage bis zum Jahresende. Auch der Dezember fiel mild aus. Mit einem Durchschnitt von 4,3°C war es um 2,4 Grad zu warm. Mit Niederschlägen von 60,4 l/qm wurden 136 Prozent der üblichen Menge erreicht.