In der Grundschule könnte der Platz knapp werden. Foto: (Archiv) Werner Kuhnle

Die Stadt denkt über einen Anbau nach, prüft aber auch andere Optionen.

Marbach-Rielingshausen - Wie schnell sich der Wind drehen kann, zeigt sich einmal mehr am Beispiel der Grundschule in Rielingshausen. Es ist noch gar nicht so lange her, da trieb viele Bürger und Verantwortliche bei der Stadt die Sorge um, dass mangels Kinderzahlen bald die Lichter in dem Gebäudekomplex ausgehen könnten. Jetzt wird sogar ins Auge gefasst, die Schule zu erweitern. „Wir werden uns in der Sommerpause Gedanken machen und prüfen lassen, wo wir einen Anbau hinsetzen könnten. Da müssen wir frühzeitig in die Planung gehen“, sagte der Bürgermeister Jan Trost in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Anlass für diese neuen Überlegungen sind aktuelle Kinderzahlen im Ort. Denn die sind mittlerweile so gestiegen, dass perspektivisch in mindestens einem Jahrgang zwei Klassen gebildet werden müssen. Aktuell ist die Schule durchgängig einzügig.

Wie die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik auf Nachfrage erläutert, war man zunächst noch von anderen Werten ausgegangen. Eine Hochrechnung für den Kindergartenbedarfsplan habe ergeben, dass man einmal rund 30 Kinder in Rielingshausen betreuen muss, die zwischen dem 1. Oktober 2018 und dem 30. September 2019 Geburtstag haben. Doch die Realität warf diese Prognose über den Haufen. Denn tatsächlich gibt es im Ortsteil exakt 40 Mädchen und Jungs, die zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 30. Juni 2019 zur Welt kamen und nach der vonseiten des Landes geplanten Vorverlegung des Einschulungsstichtags vom September auf den Juni eine gemeinsame Klassenstufe bilden werden. In den Jahrgängen direkt darüber wurden 26 beziehungsweise 27 Kinder gezählt, hatte der Rielingshäuser CDU-Mann Jochen Biesinger bereits im Gemeinderat auf Nachfrage von Sebastian Engelmann von den Grünen mitgeteilt. Wenn allerdings noch welche per Zuzug dazukommen, würden auch in diesen Jahrgängen später zwei Klassen gebildet. Der Klassenteiler liege bei 28 Mädchen und Jungs, erläuterte Jan Trost.

Allein auf den besonders starken Jahrgang bezogen, müsse man zehn Mädchen und Jungs mehr als gedacht unterbringen, sagt Franziska Wunschik. Zunächst betreffe diese Entwicklung den Kindergarten, mit etwas Verzögerung dann aber auch die Schule. Was den Kindergarten anbelangt, würden die Kapazitäten Stand jetzt reichen, versichert Franziska Wunschik. Der Kindergarten im Gässle erhalte via Anbau eine neue Gruppe, wodurch der Bedarf gedeckt werden könne.

Anders hingegen die Situation in der Schule, weshalb dort eine Erweiterung thematisiert wird. Ob das überhaupt möglich wäre, sei allerdings noch nicht geprüft worden, sagt Franziska Wunschik. „Wir wollten uns aber frühzeitig darüber Gedanken machen“, erklärt sie. Schließlich möchte man nicht erst dann reagieren, wenn es schon so weit ist und frische Kapazitäten gebraucht werden. Die Erste Beigeordnete betont aber auch, dass ein Anbau nur eine von mehreren Option wäre. „Wir überlegen in alle Richtungen“, konstatiert sie. „Vielleicht wird anderswo auch eine Räumlichkeit frei, die man umnutzen könnte“, sagt Franziska Wunschik, die zudem beteuert, bei all dem auch einen weiteren Faktor im Blick zu haben, der zusätzlich junge Familien und damit auch Kinder in den Ort bringen dürfte: die geplante Ausweisung eines Neubaugebiets im Keltergrund.