Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Die Polizei ist in der Nacht mit über 200 Beamten im Einsatz gewesen, nachdem in Folge einer Personenkontrolle in der Innenstadt von Stuttgart massiv randaliert worden war. Personengruppen griffen die Polizisten an und zertrümmerten die Schaufenster von Ladengeschäften.

In der Nacht zum Sonntag ist es in Stuttgart zu erheblichen Angriffen auf Polizisten, Streifenwagen und Geschäfte in der Innenstadt gekommen. Mehr als ein Dutzend Beamte erlitten Verletzungen. Ursprung der Krawalle war wohl eine Polizeikontrolle anlässlich eines Rauschgiftsdelikts. In Folge dessen solidarisierten sich Feiernde aus dem Bereich des Eckensees. In weiteren Verlauf zogen die Menschen in Richtung Schlossplatz weiter und verteilten sich auch in Gruppen in der Innenstadt.

Abgestellte Streifenwagen wurden dabei massiv beschädigt. Mit Stangen und Pfosten wurde auf die Fahrzeuge eingeschlagen, die Scheiben zertrümmert. Auch auf vorbeifahrende Streifen warfen Randalierer große Steine und andere Gegenstände, auch Pflastersteine, die zuvor aus dem Boden gerissen oder von Baustellen aufgenommen wurden. Polizeibeamte wurden äußerst aggressiv angegangen, angegriffen und verletzt. Mehr als 200 Beamte aus dem Stuttgarter Umland mussten alarmiert und in den Einsatz gebracht werden.

Viele Ladengeschäfte in der Innenstadt sind darüber hinaus offenbar wahllos beschädigt worden. Vor allem wurden Schaufensterscheiben eingeworfen oder eingeschlagen. In Filmszenen ist auch zu sehen, wie massiv versucht wird, selbst schwere große Scheiben zu zertrümmern. Offenbar um ihre Identität zu verdecken haben sich Täter auch absichtlich mit Sturmhauben und anderen Materialien vermummt. Aus einer noch unbestimmten Zahl von Geschäften wurden die Auslagen entwendet. Der Polizeihubschrauber schwebte über der Stadt.

Erst nach Stunden wurde die Situation ruhiger. Die Kriminalpolizei sichert aktuell Spuren und vernimmt mehr als 20 vorläufig Festgenommene. Feuerwehrleute und das THW sichern derweil die zertrümmerten Schaufensterscheiben. Das Polizeipräsidium Stuttgart ist derzeit noch dabei, aus den bereits vorhandenen und weiter hinzukommenden Erkenntnissen eine Gesamtübersicht zu erstellen. Eine weitere Mitteilung ist von der Pressestelle für den späten Nachmittag geplant. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn verurteilte auf Twitter in einer ersten Stellungnahme den Ausbruch der Gewalt: „Das ist ein trauriger Sonntag für Stuttgart."

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Stuttgart unter der Rufnummer 0711/89905778 oder über das Hinweisportal im Internet entgegen.