Die Lichtenbergschule ist derzeit eine Baustelle – mit der Schulsanierung hat der Ausfall der Heizung offenbar nichts zu tun. Foto: /(avanti)

Die Probleme an der Oberstenfelder Lichtenbergschule treten in diesem Winter zum dritten Mal auf. Eltern fordern eine verlässliche Lösung.

Oberstenfeld - Im Winter ist Wärme wichtig – doch daran mangelt es in der Lichtenbergschule in Oberstenfeld hin und wieder. Die Heizung funktioniert nicht richtig in diesen kalten Monaten. Dreimal gab sie in den vergangenen Wochen schon ihren Geist auf. Zuletzt am Montag, weshalb die Schulleitung in einem Schreiben die Eltern der insgesamt 286 Grundschüler informierte. Einige davon reagierten daraufhin sauer. Sie fordern eine verlässliche Lösung für Heizung wie Schulunterricht. Für eine längere Zeit deshalb ins Homeschooling zu gehen, lehnen sie ab.

In ihrem Schreiben bedauern die Schulleiterin Ulrike Kemmer und der Konrektor Kosta Mpouikidis die Umstände des erneuten Heizungsausfalls. Der Hausmeister habe wenigstens den kleinen Heizkessel aktivieren können. In den Klassen herrschten deshalb Temperaturen von 14 bis 16 Grad. Der große Heizkessel werde aber bis auf Weiteres ausfallen. Man arbeite „mit Hochdruck“ an einer Lösung. Die Eltern sollten ihre Kinder am heutigen Dienstag warm anziehen und ihnen eine Decke mit in die Schule geben.

Die Schulleitung zog Fernunterricht in Betracht

Die Schulleitung wollte im Laufe des Dienstags den Eltern eine Perspektive geben. „Sollte sich keine Lösung finden und ein längerfristiger Ausfall anstehen, müssen wir Fernunterricht in Betracht ziehen“, teilt die Schulleitung mit. Vorsorglich kläre man auch, wie und wo eine etwaige Notbetreuung organisiert werden könne. Davon sollten die Eltern aber nur im äußersten Notfall Gebrauch machen.

Eine verlässliche Lösung für die Heizung und den Schulunterricht fordern aber Eltern aus dem Hauäcker. „Eine alte Heizung darf kaputtgehen – aber es war jetzt das dritte Mal“, moniert Angela Koch, deren siebenjähriger Sohn die Schule besucht. Die Mutter sieht die Gemeindeverwaltung in der Pflicht, für eine funktionierende Infrastruktur zu sorgen. Nach den beiden vorherigen Ausfällen müsste es auf der technischen Ebene zwingend einen Plan B geben.

Bürgermeister strebte am Montag eine zeitnahe Lösung an

Die Eltern zum Homeschooling zur Betreuung ihrer Kinder zu verpflichten, stoße bei den Arbeitgebern an Grenzen, wenn der Grund dafür der unberechenbare Ausfall einer Schulheizung sei, argumentiert Angela Koch. Auch hätten viele Kinder und Eltern schon im Lockdown eine große Belastung durch den Fernunterricht gehabt. Den Schulleitern macht Angela Koch aber keinen Vorwurf: „Sie tun alles, damit die Situation gemeistert werden kann.“

Die Heizleistung ist gerade nicht so, wie sie sein soll, hatte am Montagabend der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann bestätigt. „Dies ist schlecht für die betroffenen Schülerinnen und Schüler wie auch für die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer. Niemand soll in der Schule frieren müssen.“ Selbstverständlich habe sich die Verwaltung schon am Montag um die Heizungsanlage gekümmert. „Wir gehen davon aus, dass wir, unsere Techniker und die beauftragen Fachfirmen, zeitnah eine Lösung für dieses Problem finden.“

Die Schulleiterin gab am Dienstag um 11.30 Uhr Entwarnung

Entwarnung gab am Dienstag gegen 11.30 Uhr die Schulleiterin Ulrike Kemmer. „Die Heizung läuft wieder auf Hochtouren“, bestätigte sie auf Nachfrage und lobte die Welle der Hilfsbereitschaft unter den Eltern, die ihre Kinder mit warmer Kleidung ausgestattet hatten. Zum ersten Mal sei die Heizung vor den Weihnachtsferien ausgefallen und noch einmal kurz vor Ferienbeginn. „Die Techniker waren schon damals da, wir hatten gehofft, dass alles wieder gut wird.“

Nach dem erneuten Ausfall habe man in alle Richtungen gedacht und die Eltern informiert, so Ulrike Kemmer. Die Gemeinde werde künftige Ausfälle mit einem mobilen Heizkraftwerk meistern. Den Fernunterricht habe sie für den Fall erwogen, dass größere Arbeiten an der Heizung erforderlich seien und es total kalt in der Schule werde.

Aber selbst für diesen Fall gewährleiste das mobile Heizwerk den Schulbetrieb. „Die Heizung ist immerhin 30 Jahre alt – wir wissen jetzt, dass sie es wohl nicht mehr lange tut“, sagt die Rektorin auch hinsichtlich der laufenden Schulsanierung, mit welcher der Ausfall der Heizung nach Meinung der Techniker wohl nichts zu tun habe.

Froh, dass die Heizung wieder läuft, war auch Markus Kleemann am Dienstagnachmittag. „Wir haben alle verfügbaren Personen eingesetzt, damit die Kinder es in der Schule wieder warm haben.“ Die Ursache für die mehrmaligen Defekte steht noch nicht fest. Es könne sein, dass die Gemeinde die Heizung austauschen müsse. Dies würde eine sechsstellige Summe erfordern. In der laufenden Schulsanierung sei der Austausch noch nicht vorgesehen. Die Verwaltung habe ihn vorgeschlagen, doch eine Ratsmehrheit sei dagegen gewesen. „Solle die Ursache den Austausch erfordern, bin ich sicher, dass der Gemeinderat so entscheiden wird.“

Lesen Sie aus unserem Angebot: „Lichtenbergschule wird zur Baustelle“