Die Skulpturen Svenja und Paul erwarten im Foyer die Besucher. Foto:  

Mit einem Maibaumfest sind in Pleidelsheim das Rathaus und der Vorplatz eingeweiht worden. Viele Gäste haben gemeinsam gefeiert.

Pleidelsheim - Angefangen hat es mit einem undichten Dach und ein paar kaputten Fenstern. „Und dann hat man sich gedacht, dass es doch schön wäre, wenn man das Licht abends an einem Schalter ausmachen könnte und nicht zum Sicherungskasten muss“, berichtete Bürgermeister Ralf Trettner von den ersten Überlegungen zum Rathausumbau im Jahr 2012. Erst wollte man schwäbisch-sparsam den über 40 Jahre alten Bau auf Vordermann bringen, dann habe man sich – auch im Gemeinderat – gesagt: „Wenn wir’s schon machen, dann machen wir’s richtig.“ Trettner bekannte auch, dass er sich im Architekturwettbewerb vehement gegen die zunächst favorisierte kleinere Lösung eingesetzt habe. „Ich kann durchaus etwas energischer sein als heute – manche kennen das ja!“, sagte Trettner vor geladenen Gästen vor der offiziellen Eröffnung des Maibaumfestes am Sonntag.

Stellvertretend bedankte sich der Schultes beim Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger (CDU) für 3,2 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land, beim Gemeinderat dafür, dass man die große Lösung mit fast sieben Millionen Euro nicht nur mitgetragen, sondern auch aktiv Ideen für die Gestaltung des Umbaus samt des Rathausumfeldes eingebracht habe, den Vertretern des Architektenbüros KMB für die gute Planung und Umsetzung während der zweijährigen Bauphase. Seine Mitarbeiter habe er in den Containern „gut kennengelernt“, was der Verwaltung gut getan habe. „Da waren wir Tür an Tür, jetzt müssen wir telefonieren.“ Das eigene Büro und genügend Platz für die vielfältigen Aufgaben einer Verwaltung sei im jetzt komplett barrierefreien Rathaus aber auch viel wert. Und dass der „für die Bürgerinnen und Bürger“ erstellte neue Vorplatz schon rege genutzt werde, darüber freute sich Trettner. Der Brunnen sprudle zwar noch eingeschränkt, und die Parkplätze hinterm Rathaus werden bis zum Sommer fertig, dann sei aber auch alles neu. Der Bund der Selbstständigen stellte mit Krankraft den 25 Meter langen Maibaum auf. Vorsitzender Jörg Berloger betonte, dass man gerne seinen Teil für Pleidelsheim einbringe und warb fürs Handwerk. Der Chor aus dem Kindergarten Regenbogen sang freudige Lieder. Die Handharmonikaabteilung des GSV und das Alex-Krämer-Duo unterhielten ebenfalls musikalisch. Pleidelsheimer Vereine teilten sich die Bewirtung und die Landfrauen steuerten leckeren Kuchen bei.

Die Vernissage „Von Pleidelsheimern für Pleidelsheimer“ mit zehn beteiligten Künstlern aus Pleidelsheim ist noch bis Freitag, 31. Mai, zu sehen. Für Schmunzeln sorgten die Skulpturen Svenja und Paul, die lebensecht auf der Wartebank vorm Bürgerbüro hocken.

Hüpfburg, Rollenrutsche sowie Kinderschminken ließen bei den Kleinsten keine Langeweile aufkommen. Der Rad- und Kraftfahrverein RKV fuhr mit ein- und mehrrädrigen Jux-Fahrzeugen vor, die man auch ausprobieren konnte. Um die Mittagszeit startete das Spendenradeln mit richtigen Rädern, organisiert vom Landfrauenverein. Pro gefahrenen Kilometer wird ein Betrag an die Sozialstiftung gestiftet. Ebenfalls für den guten Zweck wurde ein Hefezopf verkauft, der fast die Länge des Maibaums erreichte.

Das sanierte Rathaus sei nicht nur im Kreis, sondern auch darüber hinaus als „Highlight“ bekannt, stellte Trettner zufrieden fest. Sein Benninger Kollege Klaus Warthon, der derzeit ebenfalls die Verwaltungszentrale umbauen lässt, könne sich ja noch die eine oder andere Anregung abgucken. Doch der meinte nur: „Das können wir uns nicht leisten!“