Beim Treff in Pleidelsheim: Tumsifu Elibariki, Lilo Langen und Eberhard Grellmann. Foto: Frank Wittmer

Eberhard Grellmann unterstützt mit seiner Firma GS Computersysteme schon seit dem Jahr 2011 Hilfsprojekte in Afrika – so auch den Verein „Upendo Tansania“. Von den Spendengeldern konnte bisher ein Brunnen gebaut werden und eine Krankenstation befindet sich derzeit im Bau.

Pleidelsheim - Eberhard Grellmann unterstützt mit seiner Firma GS Computersysteme schon seit dem Jahr 2011 Hilfsprojekte in Afrika. Mit seiner Frau Elke war der Pleidelsheimer 2010 in Uganda und Ruanda auf Reisen. „Was wir da gesehen haben, hat uns überhaupt nicht gefallen. Ich habe Kinder aus Pfützen trinken sehen.“

Erste Spenden gingen an Hilfsorganisationen, aber Grellmann wünschte sich schon bald eine direktere Unterstützung. „Mir war wichtig, einen persönlichen Bezug zu haben, dass ich mir anschauen kann, was mit unserem Geld geschieht.“ Mit Lilo Langen und dem Verein „Upendo Tansania“ hat Grellmann einen zuverlässigen Partner gefunden. Die Architektin verwirklicht mit Einheimischen Hilfsprojekte vom Brunnen über Klassenzimmer bis hin zum Bau eines Krankenhauses.

Einen „hohen fünfstelligen Betrag“ haben Grellmann und seine Mitarbeiter zwischenzeitlich gespendet und auch Freunde und Bekannte für die Hilfsprojekte begeistert. „Ich bin kein Spendensammler, mache aber gerne Werbung für vernünftige Hilfsprojekte“, betont der Geschäftsführer von GS Computersysteme. Mitunter hilft auch die Öffentlichkeitsarbeit. Nach einem Bericht unserer Zeitung im Jahr 2012 stieg eine in Bietigheim-Bissingen ansässige Stiftung mit einem namhaften Betrag in das Brunnenprojekt in der Region Arusha ein.

Bei der Einweihung des von seiner Firma gesponserten Brunnens mit Solarpumpe war Eberhard Grellmann persönlich anwesend. Nun müssen die Menschen im Dorf Maji ya Chai, das wegen der braunen Farbe und stark salzigen Geschmacks übersetzt „Teewasser“ heißt, ihr Trinkwasser nicht mehr zwölf Kilometer entfernt holen. „Sauberes Trinkwasser ist in der Region ein Hauptproblem“, sagt Lilo Langen. Viele Krankheiten entstehen oder verbreiten sich über nicht geeignete oder fehlende Wasserquellen.

Eberhard Grellmann und Lilo Langen sind dem Dorf Maji ya Chai in der Region Arusha treu geblieben. Ihr derzeitiges Projekt ist ein Krankenhaus für die Streusiedlung, in der rund 5000 Menschen im Umkreis von 30 Kilometern wohnen. Am Fuß des Kilimandscharos ist die medizinische Versorgung schlecht bis nicht vorhanden.

Im August 2015 war Baubeginn für eine Krankenstation. „Alleine den Boden herzurichten ist Knochenarbeit“, berichtet Lilo Langen bei ihrem Besuch in Pleidelsheim.

Das Gelände ist umzäunt und eine Hütte für Wachleute ist das erste, was neben den Toiletten gebaut wurde. Die hohe Kriminalitätsrate ist ein Problem, das auch Hilfsprojekte behindert. Mit viel Handarbeit ist unter der Anleitung von Tumsifu Elibariki der Rohbau entstanden.

Ein „Banda“ genannter überdachter Sitzplatz wird von den Arbeitern genutzt. „Unser Ziel, ist bis Jahresende das Dach drauf zu haben“, gibt Architektin Lilo Langen die Richtung vor. „Holz ist knapp und leider teuer.“ Die Krankenstation soll einfach, aber effektiv strukturiert sein. Um einen Garten mit Duftbäumen werden nach und nach der Empfang, die Arzträume und eine Apotheke wachsen. Für die Ausstattung der Räume und die Belegärzte hoffen die Partnerorganisationen auf weitere Hilfe aus Deutschland. „Wir brauchen noch rund 100 000 Euro“, schätzt Lilo Langen, aber auch Geräte und vor allem tatkräftige Helfer sind willkommen. Langfristig soll gut ausgebildetes Personal aus der Region für die Menschen vor Ort in der Krankenstation arbeiten. Auch Patenschaften, damit Kinder Schulen besuchen können, vermittelt „Upendo Tansania“. Lilo Langen und Eberhard Grellmann freuen sich, dass ihre Arbeit und Unterstützung Früchte trägt. „Es kommt so viel positives Feedback, dass man merkt: Es lohnt sich, weiterzumachen!“